Rundflug über die Nazca-Linien in Peru vom Schreibtisch aus

Geoglyphen sind von Menschen auf der Erde geformte Figuren, die so riesig sind, dass sie erst (oder noch) aus großer Entfernung – etwa aus der Luft – erkennbar sind. In Zeiten von Google Earth und Google Maps kann jeder das Aufspüren und Sammeln von Geoglyphen vom Schreibtisch aus zu seinem Hobby machen. Wusstet Ihr beispielsweise, dass Brasilia, die Hauptstadt Brasiliens, in Form eines Flugzeugs entworfen und gebaut wurde? Ein berühmtes Beispiel aus prähistorischer Zeit sind die mythenumwobenen Linien von Nazca in Peru.

Die Linien werden vom Institut für Geodäsie und Photogrammetrie der ETH Zürich systematisch untersucht. Aus den Messdaten wurde ein 3-D-Geländemodell der Region erstellt. „Fotos“ davon kann man auf der Webseite der Forscher anschauen. Einen schönen Eindruck von dem erfassten Gelände geben drei virtuelle Rundflüge in Form von generierten Videofilmchen auf der selben Seite.

In der Januar 2007-Ausgabe der Bild der Wissenschaft gibt es dazu einen Artikel („Das Geheimnis von Nasca ist enthüllt: Signale gen Himmel – oder gar Landebahnen für Raumschiffe? Um die riesigen Bodenzeichnungen in Peru wucherten Spekulationen. Ein Forscherteam hat jetzt nachgewiesen, wozu die Linien wirklich dienten.“).

Quelle:Photogrammetric Reconstruction of the Geoglyphs of Nasca and Palpa (gefunden via wissenschaft.de)

Film über Tiroler Siedler im peruanischen Regenwald

Tiroler, Rheinländer und Bayern siedeln seit 120 Jahren im peruanischen Amazonasgebiet – in dem von ihnen 1859 gegründeten Dorf Pozuzo. Erleben kann man die heutigen Ãœberbleibsel davon jetzt im Kino – allerdings vorerst nur in Berlin. Die Kulturabteilung der Botschaft von Peru lädt am 25.11.2006 um 16:00 Uhr in das Kino Babylon in Berlin Mitte. Gezeigt wird der Dokumentarfilm „120 Jahre Einsamkeit“ von Jorge Marroquin Winkelmann und Jörg Förster. Eine deutsche Produktion von 2006, allerdings nur fernsehtaugliche 40 Minuten lang. Der Eintritt ist frei – und nachher wird noch auf ein Glas Wein geladen.

Herr Winkelmanns Familie stammt selber von den deutschen Siedlern ab und gründete 1890 mit den Pozuzinos die zweite deutsche Siedlung, Oxapampa.

Aus dem Pressetext: „Im Jahr 1859 siedeln sich 305 Tiroler, Rheinländer und Bayern im peruanischen Regenwald an und gründen ein Dorf. Sie passen sich dem neuen Klima, Territorium und den ungewöhnlichen Lebensumständen an. Von dem Rest der Welt isoliert und vergessen, bewahren sie über einen Zeitraum von ca. 120 Jahren ihre aus Europa mitgebrachte Sprache, Religion, Architektur und Lebensweise. 1975 bringt die Anbindung an eine Straße dramatische Veränderungen: die Isolation ist aufgehoben, die behütete Identität bedroht. Wir erleben dieses Stück Tirol mitten im peruanischen Amazonasgebiet an einem Wendepunkt seiner Entwicklung und erfahren, warum die alten Gebräuche und Traditionen im Begriff sind zu verschwinden.“

Ãœbrigens wurde gestern, am 20.11.2006, in dem Dorf, wie auch im Rest von Peru, die Gemeinderatswahl durchgeführt. Der bisherige Ortschef, Carlos Gstir-Schaus (hübsch, diese peruanisch-tiroler Namen), soll die besten Chancen haben, den Posten wieder zu ergattern. Anläßlich der Wahl berichtet DerStandard.at über die Hintergründe der Tiroler Auswanderung. Erbrechtliche Gründe hätten für die Auswanderer eine wichtige Rolle gespielt: „Konnte der eigene Boden eine Familie nicht ernähren, so sei auch eine Heirat gesetzlich nicht erlaubt gewesen. Für einige verarmte Kleinbauern sei die Emigration ein Ausweg aus ihrer trostlosen Situation in der Heimat gewesen. Nach viermonatiger Schiffsreise und der Ankunft am Hafen Huacho nördlich von Lima seien die Tiroler unter großen Strapazen und Entbehrungen über die Anden marschiert. Im Frühsommer 1859, nach zwei Jahren härtester Prüfungen, habe die von Abwanderungen und Todesfällen auf 165 Personen dezimierte Gruppe am Rio Huancabamba die „Kolonie Pozuzo“ gegründet.“

Ich würde gerne hin gehen, wenn es nicht so weit weg von Düsseldorf wäre. Hoffentlich wird es bald im Fernsehen gesendet.

Nochmal die Fakten:

  • Dokumentarfilm „120 Jahre Einsamkeit“ von Jorge Marroquin Winkelmann und Jörg Förster
  • Samstag, 25.11.2006, 16:00 Uhr
  • Kino Babylon
  • Rosa-Luxemburg-Str. 30, 10178 Berlin-Mitte

Weiteres dazu:

Archäologie in Peru und Mexiko: Pyramiden, Glyphen, Hundeleichen

Cascajal Block: 62 Glyphen auf Serpentinstein
„Cascajal Block“: 62 Glyphen auf Serpentinstein

Seit ich das letzte Mal über Archäologie in Lateinamerika geschrieben habe, sind wieder einige spektakuläre Funde gemacht worden:

  • eine riesige Pyramide in Peru,
  • die ältesten Glyphen der Neuen Welt in Mexiko,
  • ein alter Hunde-Friedhof in Peru und
  • die älteste Stadt Amerikas in Peru.

Die riesige Pyramide

370 Kilometer nördlich von Lima, in Sechín Bajo im Casmatal, graben Deutsche Forscher von der Freien Universität Berlin seit 1992 alte Mauern aus. Jetzt stießen sie auf die Fundamente einer gigantischen Pyramide, mit einer Grundfläche wie 250 Fußballplätzen. 70 bis 100 Meter soll die Pyramide hoch gewesen sein, schätzen die Forscher. Nach geophysikalischen Untersuchungen ist der Bau 5200 Jahre alt und damit wäre er der älteste Steinbau Amerikas. In der Welt.de ist ein ausführlicher Bericht darüber zu lesen. Weitere Infos:

Die ältesten Glyphen

Bei Straßenbauarbeiten in Mexiko stieß man 1999 auf einen Steinblock mit eingeritzten Schriftzeichen – 62 Glyphen bestehend aus 28 unterschiedlichen Zeichen. Der „Cascajal Block“ genannte Fund ist 36 cm lang, 21 cm breit, 13 cm dick und besteht aus Serpentinstein. Untersucht und als wichtig erkannt wurde der Stein aber erst kürzlich. Wenn die Datierung auf etwa 900 vor Christus stimmt, dann ist das mal wieder ein neuer Rekord: die ältesten Glyphen der Neuen Welt. Die Sequenz der Glyphen erfüllt die Kriterien einer Schrift. Aufgrund der Ähnlichkeit zu bereits bekannten Zeichen wird die Schrift den Olmeken zugeordnet. Die Olmeken gelten als die Mutterkultur Mittelamerikas. Weitere Details und Bilder im Telepolis-Artikel darüber. Weiteres dazu:

Der alter Hunde-Friedhof

Chiribaya-Schäferhunde waren im alten Peru beliebt, nicht nur zum Bewachen von Herden, sondern auch als „bester Freund“ des Menschen. Das beweisen liebevoll bestattete Hundekörper, die heute von peruanischen Wissenschaftlern in rund tausend Jahre alten Gräbern gefunden werden. Die Hunde waren teils in Decken gehüllt, mit Leckereien versorgt und Seite an Seite mit menschlichen Mumien bestattet. Das tierliebe Volk der Chiribaya lebte von 900 bis 1350 nach Christus in dem fruchtbaren Osmore-Tal, süd-östlich von Lima – und da liegt auch der Hundefriedhof. Die Ausgrabung wird von der Anthropologin Sonia Guillen geleitet, die auch ein Museum in Peru führt, das Museo Leymebamba. Weitere Details findet man schnell, wenn man nach dem Namen der Anthropologin sucht.

Die älteste Stadt Amerikas

Nicht direkt neu entdeckt, aber im Fokus der Tourismusindustrie von Peru steht die Ausgrabungsstätte der „heiligen Stadt“ Caral. Der Ort wurde vor mehr als 4600 Jahren gegründet. 2001 stellten Wissenschaftler fest, dass die in den Mauern der Stadt gefundene Schilfsäcke aus dem Jahr 2627 stammen. Obwohl nicht klar ist, warum die Wissenschaftler das nicht ein bisschen genauer sagen können, wenigstens auf den Monat, ist auf jeden Fall klar, dass die Funde damit 1000 Jahre älter sind, als die dahin älteste in Amerika bekannte Kultur der Olmeken (Mutterkultur Mittelamerikas, siehe oben). In der kleinen Vorzeit-Stadt gab es 6 Pyramiden, 3000 Einwohner, ein Bewässerungssystem, mindestens 32 Querflöten – aber keine Verteidigungsanlagen. Offenbar ein friedliches Volk. Jetzt wurde die touristische Infrastruktur ausgebaut und die Stätte soll entsprechend vermarktet werden. Dazu passt auch die hübsche Homepage des Projektes in Deutsch, Englisch und Spanisch. Quelle: Spiegel online. Mehr dazu:

Archäologie, Peru, Ausgrabung, Sechín Bajo, Cascajal, Glyphen, Hundefriedhof, Chiribaya, Caral, Pyramide

Deutscher Papst spricht den ersten Latino heilig

Rafael Guízar Valencia war ein Bischof aus Cotija de la Paz im mexikanischen Bundesstaat Michoacán und lebte von 1878 bis 1938. Er führte ein tugendhaftes Leben – laut Vizepostulator P. Rafael González war sein Wesen von Glaube, Hoffnung und Liebe bestimmt. Allerdings hat er auch ein paar interessante Schlenker gemacht, inclusive einer Flucht nach Kuba und folgenden Wundern:

  • eine unfruchtbare Frau empfängt ein Kind durch seine Fürsprache
  • er heilt ein Kind mit Gaumenspaltung noch im Mutterleib
  • er heilt einen Besessenen durch die Gabe eine Hostie
  • er vollführt Schwebezustände während der Eucharistiefeier
  • 1951 war sein Leichnam noch unverwest.

Nicht schlecht für ein Leben und genug „fama signorum“, um vor einigen Tagen, am 15.10.2006, von Papst Benedikt XVI heilig gesprochen zu werden.

Es gibt viele hundert Heilige, aber war keiner aus Lateinamerika dabei – Rafael Guízar Valencia ist somit:

der erste heilige Latino.

Zum Thema:

Heiliger Latino, Mexiko

La Oroya in Peru zum fünftschmutzigsten Ort der Welt erklärt

Der Ort La Oroya in Peru, ein Bergbauzentrum, in Peru hat die zweifelhafte Ehre der fünftschmutzigste Ort der Welt im Jahre 2006 zu sein. Jedenfalls nach einer Veröffentlichung des Blacksmith Institute. Das Institut hat einschlägige Erfahrung, denn es ist auf die Beseitigung von Altlasten in Entwicklungsländern spezialisiert.

„In den aufgelisteten Orten seien Boden, Luft und Wasser derart verseucht, dass die Bewohner einem hohen Risiko ausgesetzt seien, Krebs oder schwere Lungeninfektionen zu bekommen oder geistig behinderte Kinder zu gebären.“ (Spiegel Online)

Betrieben wird die La Oroya Mine von Doe Run Peru, das als Tochterunternehmen zur Doe Run Company, St. Louis, Missouri, USA, gehört. Die Doe Run Company ist Tochter der Renco Group (Holding der Bergbau-, Stahl- und Kohlebranche). Die Renco Group gehört zu den größten privaten Holdings in den USA. Wurde in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts von Ira Rennert (laut Spiegel.de ein “skupelloser Junk-Bond-Millionär�) gegründet und aufgebaut. (Diese Infos findet ihr auch auf unserer Bergbau-in-Peru-Seite, auf der wir tabellarisch entsprechende Daten sammeln.)

Doe Run stellt sein Engagement in La Oroya auf seiner Website aus seiner Sicht dar: als sozialen Wohltäter und Förderer des Umweltschutzes. Jeder mag das beim Lesen selber beurteilen. Einen anderen Blickwinkel vertritt der FIAN-Deutschland e.V. (FoodFirst Informations- & Aktions-Netzwerk), der über die aktuelle Lage aufklärt und entsprechende Hintergrundinfos bereitstellt. Fairerweise muss man sagen, dass Doe Run La Oroya erst 1997 vom peruanischen Staat übernommen hat:

„Die Anlage in La Oroya wurde 1922 in Betrieb genommen. 1997 erwarb Doe Run Peru die Produktionsanlagen vom peruanischen Staat. Dieser hatte als Betreiber zu extremer Umweltverschmutzung beigetragen. Mit dem Erwerb verpflichtete sich Doe Run Peru zu notwendigen Investitionen im Umweltbereich. Jedoch wurden die laut Umweltinvestitionsplan gesetzten Fristen regelmäßig auf Antrag des Unternehmens verschoben – im Mai 2006 hat das Unternehmen eine weitere Fristverlängerung bis 2009 erhalten.“ (FIAN)

Die ganze Blacksmith-Institute-Liste der von Menschen geschaffenen Desaster ist:

  1. Tschernobyl, Ukraine
  2. Dserschinsk, Russland
  3. Bajos de Haina, Dominikanische Republik
  4. Kabwe, Sambia
  5. La Oroya, Peru
  6. Linfen, China
  7. Mailuu- Suu, Kirgisien
  8. Norilsk, Russland
  9. Ranipet, Indien
  10. Dalnegorsk und Rudnaja Pristan, Russland

Umweltverschmutzung, Peru, La Oroya, Bergbau

Mumie, Observatorium, Königsgrab, Linienbild und alter Mais : Entdeckungen in Peru und Guatemala

Die Archäologen buddeln weiter in Peru und Guatemala. Am Jahresanfang machten die Nachrichten zu einer antiken Frauenbrauerei und zu Maya-Fundstücken die Runde. Seitdem gibt es einige Neuentdeckungen:

  • die Mumie einer Indio-Herrscherin in Nord-Peru
  • ein antikes Observatorium bei Lima, Peru
  • ein Maya-Königsgrab in Guatemala
  • 4000 Jahre alter Mais in Waynuna, Peru
  • ein riesiges Linienbild in Peru

Die Mumie

Im Tal von Chicama nahe der Pazifikküste in Nord-Peru liegt das Ausgrabungsfeld El Brujo. Ein Team um den peruanische Archäologen Régulo Franco ist hier schon seit 1990 mit Ausgrabungen beschäftigt. Jetzt haben sie mal wieder was Spektakuläres gefunden: eine sehr gut erhaltene Mumie aus der Mochica-Kultur im vierten Jahrhundert. Die Tote ist eine 20 bis 25 jährige Frau, die offenbar recht mächig war, vielleicht eine Herrscherin, wie die Kultgegenstände aus Gold und Silber in ihrem Grab belegen. Trotz der 1700 Jahre im Grab sind die Tätowierungen auf ihrer Haut noch als Schlangen und Spinnen zu erkennen. Die Wissenschaftler haben die Mumie „Señora de Cao“ getauft. Quellen: El Comercio (spanisch), Handelsblatt (deutsch). Mehr zum Fund in Wikipedia (spanisch) und bei Google.

Das Observatorium

In der Nähe des Ortes Buena Vista in Peru, in Norden von Lima und nur ein paar Kilometer von der Küste entfernt, gräbt ein Team um den emeritierten Professor Robert Benfer (hier seine Homepage) von der Universität Missouri-Columbia. Dort fand er in einer „Temple of the Fox“ getauften Stätte eine große Skulptur eines böse oder traurig, jedenfalls stirnrunzelnd dreinblickenden Gesichtes (vielleicht eine frühe Darstellung von Pachamama, der Verkörperung von Mutter Erde), flankiert von zwei Tierfiguren. Das Ding ist auf 2200 vor Christus datiert, und stammt von einer unbekannten Kultur der vorkeramischen Zeit. Die Wissenschaftler glauben, die Skulptur habe zur Himmelsbeobachtung bzw. Datumsbestimmung gedient, da es zusammen mit anderen Artefakten Linien bildet, die auf den Sonnenauf- und -untergang zur Sonnenwende am 21. Juni und 21. Dezember weisen. Quelle: Columbia Daily Tribune (Englisch). Mehr: Noch eine Seite über den Forscher Robert Benfer. Weitergooglen.

Das Königsgrab

Die alte Maya-Stadt El Peru Waka wurde in den sechziger Jahren im Urwald Guatemalas entdeckt. Das Team um Hector Escobedo (Guatemala-Stadt) und David Freidel (Southern Methodist University, Texas) hat dort jetzt am Fuße einer Pyramide eine Grabkammer entdeckt. Genaugenommen ist Herr Escobedo zufällig durch die Decke der Grabkammer eingebrochen, als das Team gerade die Schäden nächtlicher Anstrengungen von Grabräubern inspizierten. In der Kammer fanden die Forscher außer den Knochen Geschirr aus Ton, eine Trommel, Jadeschmuck, ein Jaguarfell und Tonfiguren – vermutlich das Grab eines Mayafürsten. Der Fürst starb vor etwa 1700 Jahren. Quelle: Spiegel Online. Mehr dazu bei Google.

Der Mais

Archäobotaniker lesen die Vergangenheit aus uralten Ãœberresten von Pflanzen. In Waynuna, Südperu, hat das Team um die Forscherin Linda Perry vom Department of Anthropology des National Museum of Natural History in einem 4000 Jahre alten Bauernhaus Reste von Mais, Kartoffel und Pfeilwurzel aufgestöbert. So alten Mais hat in den Anden bisher noch keiner gefunden – bisher galt nur der Maisanbau seit 2500 Jahren als gesichert. Quelle: Telepolis. Mehr dazu selber googlen.

Das Linienbild

Die Deutsche Forscherin Maria Reiche ist in Peru berühmt, denn ihr Lebenswerk war es, in Peru die Linien von Nazca zu erfoschen. Diese Linen in der Wüste bei der Stadt Nazca sind teilweise schnurgerade und bis zu 20 km lang, teils geometrische Flächen und teils Tierfiguren, von einer Größe von zehn bis mehreren Hundert Metern, z.B. darunter Abbilder von Menschen, einem Affen, Vögeln, Fischen etc. Die Figuren wurden vor rund 2000 Jahren geschaffen. Seit den 1980er Jahren wurden keine neuen komplexen Bilder mehr gefunden – bis kürzlich. Dank moderner Satellitentechnik konnte der japanische Forscher Masato Sakai und sein Team von der Yamagata University in Tokio ein neues Linienbild aufspüren: ein gehörntes Tier mit einer Länge von über 60 Meter. Quelle: Spiegel Online. Mehr dazu bei Google.

Peru, Guatemala, Forschung, Nazca, Maya, Moche, Mochica, Mumie, Grab, Mais, Lateinamerika

Alte Postkarten aus Lima

Postkarte aus Lima von 1868

Beim „Foto-Sozialdienst“ Flickr hat der Benutzer caen61 eine Sammlung von über 30 alten Postkarten aus Lima eingestellt. Interessant anzuschauen!

Wer sich für Bilder aus Lima interessiert, dem empfehle ich Flickrs RSS-Stream zum Tag „Lima“ zu abonnieren. Hier die aktuelle Ãœbersichtsseite zu diesem „Tag“: www.flickr.com/photos/tags/lima.

Lima, Peru, Foto, Postkarte, Flickr, RSS

Vulkan Ubinas raucht und ascht in Peru

Ubinas von Westen gesehen
(Bild: Wikipedia)

Seit einigen Tagen spuckt der Vulkan Ubinas im Südwesten Perus Asche. Auch Gas tritt aus, was nicht ganz ungefährlich ist und einige Tausend Anwohner bedroht. Auch die Tiere natürlich, einige Lamas hat es schon erwischt. Die Region wurde zum Notstandsgebiet erklärt. Zuletzt war dieser Schichtvulkan 1956 aktiv, Berichte über Ausbrüche gibt es seit dem 16. Jahrhundert.

Auf Satellitenfotos findet man den Ubinas auf den Koordinaten 16°21’18″S und 70°54’11″W, z.B. bei Google Maps. Ãœber diesen Link auf alder-digital.de kann man den Vulkan in dem fabelhaften „Google Earth“-Programm betrachten, das man allerdings bereits installiert haben muss (mehr dazu hier).

Satellitenbild des Vulkans Ubinas (Bild: Google Maps)

Es gibt einen Artikel in der deutschen Wikipedia dazu, ich weiß aber nicht, ob der lange leben wird, denn ich habe den gerade als meine erste Tat als „Mitarbeiter“ von Wikipedia selber produziert.

Links dazu:

Ubinas, Vulkan, Vulkanausbruch, Peru, Lateinamerika

Tod eines Koka-Bauern aus Peru

In den Andenländern streben die Koka-Befürworter an die Macht. Ollanta Humala, der auch für die Liberalisierung des Kokahandles steht, führt die jüngsten Umfragen zur nahenden Präsidentenwahl in Peru an. In Bolivien ist der ehemalige Koka-Bauer Evo Morales kürzlich zum Präsidenten gewählt worden und seine Regierung sucht nun nach neuen, legalen Einsatzmöglichkeiten für Koka. Der bolivianische Außenminister David Choquehuanca„Vielleicht müssen wir unseren Kindern statt Milch Koka-Blätter als Schulspeisung geben“ – hält Koka für einen wertvollen Mineralienspender (Kalzium und Phosphor). Auch die meisten US-Bürger lieben ihre tägliche Ration Koka – und der Rest der Welt ist mit dem Geschmak der Kokablätter ebenfalls vertraut, denn: Coca Cola enthält Geschmacksstoffe der Koka-Blätter – daher auch der Name – aber das Kokain ist nicht mehr dabei. Den Import läßt Coca Cola durch die Stepan Company aus New Jersey durchführen, die eine Sondergenehmigung zur Einfuhr und Verarbeitung der Kokablätter aus Peru und Bolivien besitzt. Die Stepan Company importiert 45.000 Tonnen Koka-Blätter jährlich von der ENACO, der Nationalen Coca Agentur Perus, die das Monopol auf Kokahandel in Peru hat. Die ur-amerikanischste Company der Vereinigten Staaten importiert Koka aus Südamerika während die US-Regierung einen „Krieg“ gegen Kokain und den Kokaanbau führt. Bizzar, oder?

Im Zusammenhang mit der aktuellen Entwicklung in Südamerika ist ein Dokumentarfilm vom Regisseur Marcel Kolvenbach interessant, der am Donnerstag, 30.3.2006, 22.00 – 22.30 Uhr, im WDR Fernsehen läuft: „Tod in den Anden – Der Aufstand der Koka-Bauern in Peru“:

Mauro, ein Kokabauer, ist von der Polizei erschossen worden. Der Ort San Gaban in der unzugänglichen Bergregion im Südosten Perus soll in den Händen von Terroristen und der internationalen Drogenmafia sein. Die Terroristen hätten die Kokabauern zum Überfall auf ein Wasserkraftwerk angestiftet, so der Vorwurf der peruanischen Regierung. Daran hat der Koka-Experte Hugo Cabieses seine Zweifel.

Die Filme von Marcel Kolvenbach sind sehenswert. Wer es verpasst: wird am 31.03.2006, 11:45 Uhr im WDR wiederholt.

Mehr

Dritthöchster Wasserfall der Welt in Peru entdeckt

Der deutsche Entwicklungshelfer Stefan Ziemendorff hat in Peru den dritthöchsten Wasserfall der Welt entdeckt. Der Catarata Gocta ist 771 Meter hoch und liegt im Urwald des peruanischen Amazonasdepartments. Peru verdrängt damit die USA vom Podest, denn bisher war der Yosemite-Wasserfall in den Bergen der Sierra Nevada auf dem dritten Platz (mit 739 Metern). Die Plätze eins und zwei bleiben bei Venezuela und Südafrika – hier die aktuelle Rangliste:

  1. Salto Angel, 972 Meter, Venezuela
  2. Tugela Falls, 948 Meter, Südafrika
  3. Catarata Gocta, 771 Meter (plus/minus 13,5 Meter), Peru
  4. Yosemite, 739 Meter, USA

Allerdings ist diese Rangfolge ohne Gewähr, da ich nur die Wikipedia als Quelle habe. Die „Welt“ spricht immerhin von „einem der höchsten Wasserfälle der Welt“.

Um den Wasserfall ranken sich zahlreiche Legenden: z.B. soll eine schöne Sirene in der Lagune des Wasserfalls wohnen, die die Mutter der Fische des Flusses ist und einen Goldschatz beschützt. Vermisste Dorfbewohner werden als Opfer der Sirene verbucht. Der Wasserfall und die lokalen Legenden waren bisher nur den Einheimischen bekannt und die hatten wenig Chancen, jemandem davon zu berichten, denn es gibt im nahen Dorf kein Telefon. Das könnte sich aber bald ändern, denn der riesige Wasserfall dürfte eine Touristenattraktion werden.

Update: NBC liefert Fotos und ein Video vom Wasserfall.
Entdeckung