Amtsantritt von Evo Morales in Bolivien

Evo Morales ist letzten Sonntag als Präsident von Bolivien angetreten. Einen Tag vorher wurde er im Tempel von Tiahuanacu zum Herrschers der indigenen Völker geweiht (der erste von 66 bolivianischen Staatschefs, dem diese Ehre zuteil wird). Von wem eigentlich? Laut NZZ wurde er bei diesem Auftritt von Priestern in Weiss begleitet. Die rund 20.000 Zuschauer waren Angehörige des Aymara-Volkes (zu dem auch Morales selber gehört) und Delegationen anderer Völker. Der Standard.at berichtet: „In den Ruinen des Kalasasaya-Tempels unterzog Morales sich einer rituellen Waschung und nahm einen Stab mit sieben Metallen und Edelsteinen entgegen, der die Macht der indigenen Völker symbolisiert.“ Das klingt ja irgendwie heidnisch – und die Zeremonie soll auch viele hundert Jahre alt sein.

Der Ort der Zeremonie, Tiahuanacu, liegt im Süden des Titicacasees. Das ist mit 3800 Metern Höhe der höchste schiffbare See der Welt und ist 13 mal größer als der Bodensee. In der Sprache der Aymara bedeutet Titi Puma und Caca Fels. Die beiden Anliegerstaaten, Peru und Bolivien, sollen sich immer noch darum streiten, wessen Hälfte nun die „Titi“-Seite ist und wer mit der „Caca“-Hälfte vorlieb nehmen muss ;-)

Evo Morales, Bolivien, Titicacasee, Aymara

Vladivideos – Fujimoris und Montesinos‘ Korruption in Peru auf Band

Perus Ex-Präsident Alberto Fujimori und seine rechte Hand, der Geheimdienst-Chef Vladimiro Montesinos Torres, bestachen während ihrer Amtszeit systematisch Politiker, Richter, Medienleute und Unternehmer mit Unsummen von Dollar. Typisch für unser Zeitalter ist wohl, dass die Fernsehleute dabei 100 mal mehr „wert“ waren, als Politiker und Richter. Montesinos war gründlich und führte ordentlich Buch über die Korruptionen. Das „Geschäft“ wurde mit Verträgen besiegelt und die Geldübergabe hat er öfter mal mit versteckter Kamera aufgezeichnet. Zweck der Videos war anscheinend, die korrupten Subjekte fester in der Hand zu haben, aber am Ende hat Montesinos sich damit selbst die Grube gegraben: die „Vladivideos“ wurden ab 2000 zur peruspezifischen Form des Reality-TV. Zuerst gesendet wurde ein Video, in dem Montesinos dem Oppositionspolitiker Alberto Kouri 15,000$ (pro Monat) zahlt, damit dieser die Seiten wechselt und Fujimori unterstützt. Weitere Videos wurden gesendet und 2000 Stück sollen noch in den Kellern des peruanischen Kongresses liegen. Damit wurde der Untergang von Fujimoris Regim eingeläutet. Fujimori floh nach Japan, Montesinos nach Venezuela. Heute sitzen beide hinter Gittern: Montesinos wurde in Peru verurteilt und Fujimori sitzt Chile in Auslieferungshaft.

Eine ausführliche Analyse der Vorfälle ist vor 3 Tagen im Online-Zweig des San Francisco Chronicle erschienen: How to steal a democracy – In Peru, bribes were bigger for media barons than for judges.

Beliebig viel weitere Informationen zum Thema findet mal bei Google unter den Stichworten Korruption, Fujimori und Montesinos.

Fujimori, Montesinos, Peru, Korruption, Video

Kölner Chaskis im Fernsehen

Kokakauender Inka-Bote (Chasqui)

Die Inkas hatten ein Faible für Treppen und verzichteten demgemäß auf den Gebrauch des Rades im Transportwesen. Stattdessen mussten Boten, die Chaski (oder auch Chasqui, was in Quechua, der Inka-Sprache, Bote heißt), regelmäßig tausende Kilometer durch das Inkareich rennen, um z.B. den Herrschern frischen Küstenfisch nach Cuzco (3400m hoch) zu bringen. Ein bisschen Kokakauen soll dabei auch geholfen (siehe Bild).

Auf ARTE läuft am Mittwoch, 25.1.2006, um 19:00 Uhr eine 45-minütige Dokumentation von Wolfgang Luck über diese Staffelläufe durch die Anden. Titel: Die Inka-Staffel – Auf dem Königsweg durch die Anden. Ein Team aus sieben Leuten der Sporthochschule Köln stürzt sich in das dreiwöchige Abenteuer, die alten Inkapfade abzulaufen.

In Chile geht es durch die trockenste Wüste der Welt, in Bolivien vorbei am Titicacasee und über die peruanischen Anden-Pässe Richtung Ecuador. Jeder Läufer bewältigt mindestens zwei Mal zehn Kilometer pro Tag, in einer Höhe bis zu 4.500 Meter über dem Meeresspiegel. In der sauerstoffarmen Luft der Anden wird jede Bewegung zur Strapaze. Ist es wirklich möglich unter solchen Bedingungen lange Strecken im Laufen zurückzulegen? Die Tour ist nicht nur ein großes Abenteuer, sondern dient auch wissenschaftlichen Zwecken. (Arte)

Joggen in 4500m Höhe kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Ich war einmal in Cuzco auf 3400m – und da musste ich mit dickem Schädel auf schnelle Bewegungen verzichten. Jede Anstrengung beantwortete der Körper mit Herzrasen. In nur drei Tagen konnte ich mich jedenfalls nicht daran gewöhnen.

Der Film ist vom Kölner „a&o buero“ realisiert worden:

Ein Film von Wolfgang Luck
Kamera: Christian Eichenauer
Schnitt: Karl-Heinz Satzger
Ton: Alexander Joksimovic
Mitarbeit: Marcel Kolvenbach
Musik: Hans Engel
Produktion: Robert Tasso Puetz
Redaktion: Andrea Ernst, Arte 

Das „Buero“ hat auch noch andere Dokumentationen im Programm.

Bin mal gespannt – ich erwarte eindrucksvolle Landschaftsaufnahmen und einen spannenden Bericht.

Inka, Chasqui, Jogging, Sport, Fernsehen, Arte, Köln, Peru, Chile, Equador, Bolivien

Vom Havana Lounge Konzert in Düsseldorf

Am Dienstag, 17.1.2006, durften wir das Konzert von „The Havana Lounge“ in der Düsseldorfer Tonhalle erleben. Es war schon ein toller Abend. Die zehn Musiker spielten ohne Pause zwei Stunden durch, allerdings in wechselnden Besetzungen. Fast jeder durfte auch mal Solo ran, um sein überragendes Können so richtig zur Geltung zu bringen, auch gerne mal in anderen Stilrichtungen. Besonders gefallen hat mir der alte Herr am Piano, Guillermo Rubalcaba Gonzales, Pianist der Afro Cuban All Stars, der mit seinem souveränen Solo das Publikum sprichwörtlich in der Hand hatte.

Der Star des Abends war Pio Leyva (hier Bilder), der laut Wikipedia etwa 89 Jahre alt sein müsste. Er wirkte auch alt, wäre aber auch noch als 80 durchgegangen. Klein, schmal und ein wenig tatterig wurde er am Arm auf die Bühne geleitet. Dort schlurfte er mit einer erschreckend großen Zigarre (anscheinend sein Markenzeichen) im Mund ein wenig herum, sang ganz wacker mehrere Titel mit und wurde dann unter frenetischem Applaus erstmal vorläufig wieder verabschiedet. Sicher musste er ein bisschen ausruhen. Am Ende der Show kam er dann nochmal dazu und sang bis zu letzten Titel mit. Eine bewundernswerte Leistung – ich wünsche mir, in diesem Alter auch noch solche stressigen Aktionen mitmachen zu können, wie diese Deutschlandtournee. Ein echtes Vorbild der Mann, bewundernswert – und so verstehe ich auch die Begeisterung des Publikums. Seinen Gesang fand ich weniger beeindruckend, aber das schiebe ich mal in erster Linie auf den schlechten Klang in der Tonhalle.

Tontechnisch gab es auch noch andere Probleme: das Klavier gab bei bestimmten tiefen Tönen zusätzlich ein lautes Krächzen von sich. Zum Glück lies sich Guillermo Rubalcaba Gonzales davon nicht aus der Ruhe bringen. Außerdem war es nur beim Solo wahrnehmbar – beim Spiel mit voller Besetzung konnte man das Klavier sowieso kaum hören. Es gibt auch noch einen weiteren Grund, warum die Tonhalle meiner Meinung nach kein guter Ort für das Konzert war: die bequemen Sessel verführen zum Dranklebenbleiben und in den engen Sitzreihen ist zum Tanzen auch kein Platz. So kann ja gar keine richtige Stimmung aufkommen.

The Havana Lounge, Tonhalle Düsseldorf

Hier ein Foto von meiner Spitzen-Handykamera vom Einmarsch der Artisten vor dem Konzert. Wer es nicht gleich erkennt: Der rote Pfeil zeigt auf Pio Leyva, der blaue auf Guillermo Rubalcaba Gonzales und der grüne auf Julio Alberto Fernandez.

Für uns war der krönende Abschluß des Abends die Bar Ellington (Scheuren Straße 5, nicht weit vom Hauptbahnhof Düsseldorf). Dort spielen sonntags ab 16 Uhr und montags und dienstags ab 20 Uhr Havana Open, drei Frauen aus Kuba (nehme ich an), kubanische Musik (hier der Flyer). Also auch diesen Dienstag. Außerdem hatte ich gehört, dass am Abend vorher dort ein paar Musiker der „Havana Lounge“ gesichtet worden waren. Und tatsächlich, dort lief die Aftershowparty. Ich glaube, alle Musiker der Band unter dem Rentenalter waren da. Beim Auftritt von Havana Open haben sie dann in bester Laune kräftig mitgejammt, sogar der sympathische Daniel de Jesus Ramos Alayo hat seine Trompete nochmal ausgepackt. Also das war klasse. Die Bar Ellington hat bei mir einen netten Eindruck hinterlassen, stilvoll eingerichtet mit ihren schwarzen Ledersesseln. Ich denke, es lohnt sich „Havana Open“ auch noch mal „solo“ anzuhören – und dazu gibt’s dann einen Cocktail mit kubanischem Caney Rum.

Hier die nochmal ganze Liste der Musiker (die Namen habe ich vom Veranstalter):

  1. Pio Leyva, bekannt vom „Buena Vista Social Club“ hat gesungen
  2. Julio Alberto Fernandez, auch aus „Buena Vista Social Club“ bekannt, hat ebenfalls gesungen, im schicken weißen Anzug
  3. Maria Victoria Rodriguez, die einzige Frau der Combo, aber weit unter dem Durchschnittsalter, hat auch sehr schön gesungen und sich rhythmisch bewegt
  4. Guillermo „Rubalcaba“ Gonzales, nebenbei auch Mitglied der „Afro Cuban All Stars“, spielte wunderbar am Piano
  5. Daniel de Jesus Ramos Alayo, auch von den „Afro Cuban All Stars“, spielte hervorragend Trompete
  6. Tomás Ramos trommelte, ich vermute er war der Mann an den Congas
  7. Luis Mariano Valiente („Afro Cuban All Stars“) trommelte auch auf diversen Instrumenten
  8. Rachid Lopez Gomez spielte Gitarre
  9. Maikel Elizarde Ruano spielte Tres (eine Art Gitarre mit 3 Doppelsaiten, ein typisch kubanisches Instrument (hier mehr dazu)
  10. Cesar Bacaro spielte Bass

Andere Berichte

Bericht vom „Havana Lounge“-Konzert in Braunschweig

Bericht vom Konzert aus Leipzig

Düsseldorf, Salsa

Monatsberichte über Peru von der Hanns-Seidel-Stiftung

Ganz interessant sind die Monatsberichte zur Lage in Peru, die von der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung veröffentlicht werden. Die Berichte sind so ca. 3 Seiten lang und enthalten eine gute Zusammenfassung der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Lage in Peru vom jeweiligen Monat. Es sind eher Faktensammlungen ohne Bewertung – ich konnte keine rechts-konservative Färbung beobachten. Leider gibt der Bericht keine Quellen an, man kann die Zahlen also nicht direkt überprüfen.

Autor der Monatsberichte ist ein Dr. Georg Regozini, der offenbar in Lima für die Stiftung arbeitet. Dort hat die Fundación Hanns Seidel ein Büro am Maria Parado de Bellidio im Stadtteil Miraflores. Der peruanische Zweig der Stiftung hat auch eine eigene Webseite auf spanisch.

Auf der Peru-Seite sind Verweise auf Seiten für die Länder Argentinien, Bolivien, Chile, Ecuador, El Salvador, Guatemala, Honduras, Kolumbien, Kuba und Venezuela, auf denen teilweise ebenfalls Monatsberichte downloadbar sind (nur die habe ich verlinkt).

Quelle selber lesen:

Lateinamerika, Politik, Wirtschaft, Soziales

Frauen an die Macht in Chile (und Peru?)

Nachdem Frau Angela Merkel es schon letztes Jahr geschafft hat, Deuschland zu „übernehmen“, erobern die Frauen jetzt auch Lateinamerika. Dieses Jahr geht es los mit Michelle Bachelet, die soeben Präsidentin Chiles geworden ist. In einer Stichwahl erhielt die sozialistische Kinderärztin 53,5 Prozent aller Stimmen der 8.2 Millionen wahlberechtigten Chilenen.

Wikipedia schreibt zu Frau Michelle Bachelet:

Sie ist die Tochter des Luftwaffengenerals Alberto Bachelet, der beim Putsch 1973 Präsident Salvador Allende loyal geblieben war und im folgenden Jahr vom Pinochet-Regime zu Tode gefoltert wurde. Nachdem auch Michelle und ihre Mutter entführt und gefoltert wurden, flohen beide über Australien in die DDR. […] In Leipzig begann sie ihr Germanistik- und Medizinstudium. Letzteres führte sie an der Humboldt-Universität zu Berlin fort.

Nach Pinochet machte sie politisch Karriere und wurde 2000 unter Präsident Lagos Gesundheitsministerin ernannt, 2002 dann als erste Frau Verteidigungsministerin. Ab 11. März will sie nun 4 Jahre lang als Präsidentin versuchen, den Armen mehr Einkommen zu verschaffen. Viel Erfolg dabei!

Auch in Peru hat die Frau Lourdes Flores noch gute Chancen im April zur Präsidentin des Landes gewählt zu werden. Nach neusten Umfagen des El Comercio, der führenden Zeitung aus Lima, läge sie zwar in der ersten Wahlrunde 3% hinter den 28% von Ollanta Humala, würde aber in der Stichwahl deutlich vorne liegen.

Als frisch verheirateter Ehemann verkneife ich mir an dieser Stelle generelle Bewertungen zu Frauen in Führungspositionen.

Chile

Hintergrundinfo zur Wahl von Evo Morales im Deutschlandradio

Noch vor der Wahl brachte Deutschlandradio eine Sendung zur Wahl in Bolivien, die dann wie erwartet Evo Morales gewonnen hat. Ein Bericht, der den Hintergrund erklärt und Morales in einem positiven und hoffnungsvollen Licht darstellt.

Rund zwei Drittel der bolivianischen Bevölkerung sind Eingeborene: Aymara, Quechua, Gurani. Die meisten leben in bitterer Armut und fühlen sich von der Elite der Weißen und Mestizen unterdrückt und ausgebeutet. […] Obwohl Bolivien über reiche Ergas- und Ölvorräte verfügt, gilt das Land als Armenhaus Südamerikas. Dabei folgt der Staat – wie die meisten lateinamerikanischen Länder – seit den achtziger Jahren dem neoliberalen Wirtschaftsmodell Washingtons. Die Schlüsselindustrien und Infrastrukturbetriebe wurden privatisiert, die Märkte geöffnet. Die staatliche Ölindustrie ging in die Hände ausländischer Großkonzerne.

Deutschlandradio stellt seine Sendungen auch als MP3-Files zur Verfügung, so auch diese Sendung über Bolivien (mp3). Der oben zitierte Artikel ist die vollständige Abschrift der Sendung.

Das Radioprogramm des Deutschlandradio ist auch umfangreich als Podcasts organisiert, einzelne Programmsparten können dabei einzeln abonniert werden. Das ist sehr praktisch, wenn man einen MP3-Player oder einen iPod hat. Die ARD hat auch noch weitere Podcast-Angebote, meist von den dritten Programme. Ich hätte jetzt gerne einen Podcast, der mir alle ARD-Sendungen liefert, nur gefiltert nach bestimmten, von mir bestimmten Stichworten. Das ist technisch ja kein Problem und kommt sicher bald (freue mich schon darauf).

Material

Deutschlandfunk – Hintergrund Politik – Die Indios vor der Machtübernahme?

Podcasts aller ARD-Sender

Podcasts des WDR Radio

Podcasts des Deutschlandradio

Radio, Deutschlandradio, ARD, WDR, Politik, Wahl, Podcast

Neue Schriften und Bilder der Maya

Auch in Guatemala buddeln Forscher, um mehr über die Ureinwohner Amerikas herauszufinden. Dort geht es um die Maya, die von 300 bis 900 n.Chr auf dem Gebiet in Mittelamerika ihre Blütezeit hatten, wo heute die Staaten Mexiko, Guatemala, El Salvador, Honduras und Belize liegen. Kürzlich fand man einen mit Schriftzeichen bepinselten Stein (älteste Maya-Schrift) , ein buntes Wandbild (ältestes Maya-Wandbild) und eine 2 Meter hohe Steinstele mit eingraviertem Frauenbild (ältestes Maya-Frauenbild). Alles stammt wohl aus der Zeit 500 bis 100 vor Christus.

Mehrere Forscherteams an zwei Orten sind beteiligt:

  • Der Archäologe Boris Beltran von der Universität San Carlos in Guatemala fand den Hieroglyphen-Stein, ein Mauerrest, bei einer Pyramide im Dschungel von Guatemala, im Forschungsgebiet bei San Bartolo. Von den 10 hübschen Piktogrammen auf dem Stein konnte nur das Wort „Führer“ dekodiert werden. Die anderen, abstrakteren Bilder bewerten die Forscher als Vorläufer der Elemente der späteren Maya-Schrift. Diese umfasst 800 Zeichen, von denen erst die Hälfte entschlüsselt ist.
  • William Saturno, ein Hilfsprofessor der Anthropologie von der Universität New Hampshire, fand das farbige Wandbild an der gleichen Ausgrabungsstätte in einem verschütteten Raum. Es soll eine Schöpfungsgeschichte zeigen.
  • Die Stele mit dem ältesten Frauenbild fand die kanadische Archäologin Kathryn Reese-Taylor von der Universität Calgary in Naachtun, noch einer Maya-Stadt im Dschungel.

In der heutigen Zeit hat der Bürgerkrieg (1960 bis 1996, 100.000 Tote) zwischen den Nachfahren der Maya und dem Militär (Nachfahren der Eroberer?) Ausgrabungen in Guatemala lange verhindert. Aber jetzt scheint es so richtig loszugehen mit den Entdeckungen.

Material

Über Ollanta Humala als Kandidat für das Präsidentenamt von Peru

Ein Webmagazin der Kommunistischen Partei der USA, Politicalaffairs.net, brachte am 5.1.2006 eine ausführliche Analyse mit vielen Hintergrundinformationen zu Ollanta Humala, ein Ex-Militär, dem Kandidaten der Partei Unión Por el Perú (UPP) zur Präsidentschaftswahl in Peru im April 2006. Interessant sind zum Beispiel die Geschichten über den Bruder Ollanta Humalas, Antauro Humala, ebenfalls ein Ex-Militär, der zur Zeit wegen einem Reservisten-Aufstand in der Andenstadt Andahualyas inclusive Besetzung einer Polizeistation (4 Tote Polizisten, 2 Tote Zivilisten) im Knast sitzt. Antauro Humala wollte den Rücktritt Toledos erzwingen. Die putschfreudigen Brüder haben auch schon einmal zusammen eine Militärmeuterei angeführt. Der damalige Oberst Ollanta Humala wurde aus der Armee ausgeschlossen und inhaftiert. Damals ging es allerdings gegen den diktatorischen Fujimori. Nach Fujimori wurde Ollanta Humala rehabilitiert und vertrat Peru als Militärattaché in Paris, später dann in Seoul. Heute, als Kandidat, distanziert sich Ollanta Humala etwas von seinem Bruder Antauro, der ziemlich extreme Reden schwingt.

Eine Analyse aus der anderen Ecke, nämlich von der deutschen Konrad-Adenauer-Stiftung, vom Januar 2005 geht noch detaillierter und schärfer auf die politischen Aussagen der Brüder ein: Die Bewegung (der Humala-Brüder) zeichne sich durch ihren ultranationalistischen, totalitären, faschistischen, usa-feindlichen und antisemitischen Diskurs aus. Politisches Vorbild und Unterstützer ist der venezolanische Präsident Hugo Chávez. Am Donnerstag hat Peru sogar seinen Botschafter wegen der offenen Humala-Unterstützung durch Chávez aus Venezuela zurückgezogen.

Ollanta Humala hat durchaus Chancen auf den Präsidentenposten: in neueren Umfragen steht er in etwa gleichauf mit der bisherigen Favoritin Lourdes Flores (Unidad Nacional) und dem etwas abgeschlagenen ehemaligen Präsidenten Alan Garcia Perez (APRA). Bei einer Stichwahl könnte er die Stimmen der APRA-Wäher auf sich ziehen. Im peruanischen Kongress braucht Humala sowieso noch Unterstützung und hier ist ein Bündnis zwischen APRA und UPP denkbar. Mauricio Molder, der Generalsekretär der APRA, hat das schon mal angedeutet.

Nebenbei: Auch Fujimori hat sich heute offiziell als Kandidat für die Präsidentschaft angemeldet. Nächste Woche entscheidet das peruanische Wahlgericht darüber.

Wer aktuell dranbleiben will: die Universität von British Columbia pflegt ein Weblog mit fundierten Infos zu Wahl in Peru.

Material

Toledo