EchoLatino im Dezember: weihnachtlich

Bevor der Dezember rum ist, hier noch schnell der Link auf die Dezember-Ausgabe vom EchoLatinoMagazin. Diesmal mit weihnachtlich-religiösen Themen und einer Art Christkind auf dem Titelblatt. Dazu Artikel über Johnny Pacheco, Oscar D’León, den Amerika-Gipfel und vieles andere. Lohnt sich zu lesen. Die Clubliste auf Seite 66 ist aber mit Vorsicht zu genießen. Zumindest die aufgeführten Düsseldorfer Tanzschuppen sind nicht mehr so ganz aktuell. Das La Guarida hat schon länger geschlossen und das Havana hat den Besitzer gewechselt und heißt jetzt Cafe Salsa.

Düsseldorf

Bacardi Rum, Kuba und die CIA

Gestern nacht lief eine interessante Dokumentation über die Familie und Rummarke Bacardi im MDR (29.12.2005 ab 0:20 Uhr: „Zwischen Rum und Revolution – Die Bacardis“). Die Bacardis produzierten den Rum ursprünglich in Kuba, wurden im Zuge der Revolution enteignet und fingen schließlich in den USA mehr oder weniger neu an. Kein Wunder, dass sie sauer auf Fidel Castro waren und im Untergrund aktiv gegen Castro vorgingen, z.B. durch Unterstützung von Castro-Gegnern in der Cuban-American National Foundation (CANF), einer Organisation von Exilkubanern. Mitgemischt hat angeblich auch die CIA, die im Kuba terroristisch aktiv gewesen sein soll – z.B. in Person des Terroristen Luis Posada Carriles. Der Mann sitzt in USA in Haft. Von Venezuela wird die Auslieferung gefordert, da er an einem Bombenanschlag auf ein in Venezuela gestartetes kubanisches Flugzeug beteiligt gewesen sein soll (73 Tote). Bisher lehnt die US-Justiz die Auslieferung aber ab.

Auch der Bush-Clan scheint in die Bacardi-Clan-Aktivitäten verwickelt zu sein. Z.B. habe der Gouverneur von Florida, Jeb Bush, 2002 zugunsten von Bacardi Druck auf das US-Patentamt ausgeübt. Dabei ging es um einen Streit zwischen Bacardi und Pernod-Ricard um die Marke „Havana Club“, die für auf Kuba produzierten Rum verwendet wird, der weltweit von Pernod-Ricard vertrieben wird – außer in USA, wegen dem Handelsembargo der USA gegen Kuba. Bacardi wollte sich die Marke „Havana Club“ mal eben unter den Nagel reißen. Den Streit hat Kuba schließlich gewonnen.

Bei meiner kleinen Recherche ist mir aufgefallen, dass es einen weiteren Bacardi-Film gibt, der so ähnlich heißt: Das Geheimnis der Fledermaus – Bacardi zwischen Rum und Revolution. Dieser lief 2004 im WDR und ist von Ekkehard Sieker und Marcel Kolvenbach. Ich habe keine Ahnung, ob die beiden Filme zusammenhängen – inhaltlich scheinen sie mehr oder weniger deckungsgleich. Vielleicht nur ein neuer Titel?

Material

Rum

Luis de Lima Band zu Silvester im Tanzhaus NRW

Die Luis de Lima Band spielt zu Silvester 2005 im Tanzhaus NRW in Düsseldorf ihre „Latin-Live“-MusikSalsa, Mambo und „Latin Beats“ – auf. Das Tanzhaus hat auf seinem Flyer ein Quintett angekündigt, die Band spricht auf ihrer Webseite von einem Quartett. Früher war es auch mal ein Trio. Also mal abwarten, wer kommt. Luis Molina, der Bandleader, stammt übrigens, wie der Name der Band schon andeutet, aus Peru.

Zweitens gibt es bei der selben Party Bossa Nova, Samba & ChaChaCha von Lex Eazy & The Mambo Clubdas Flair der New Yorker Latin Music der 1950er und 60er, laut Tanzhaus. Lex Eazy war auch schon bei der diesjährigen Düsseldorfer Jazz Rally dabei (übrigens: im kommenden Jahr vom 2. bis 4. Juni, schon mal vormerken).

Noch drei weitere Bands, eine Comedy-Show u.a. lassen erahnen, wo die 38 Euro Eintritt bleiben werden.

Alles übersetzen mit Babylon-Pro

Babylon Pro ist ein tolles Programm, mit dem man auf einem Windows Rechner einzelne Worte oder Satzteile in beliebigen Sprachen übersetzen kann. Man liest eine Webseite, ein Word-Dokument, ein PDF-Dokument oder was auch immer und bei jeder unbekannten Vokabel informiert man sich mit einem Klick umfassend über die Bedeutung. Das Tolle daran ist 1. der einfache Zugriff über einen Mausklick (z.B. rechte Maustaste kombiniert mit Shift) aus jedem beliebigen Programm heraus – sogar aus Grafikprogrammen; 2. die Geschwindigkeit der Ãœbersetzung; 3. die enorme Vielfalt der Wörterbücher und Lexika, die zum Nachschlagen herangezogen werden. Die Vielfals kann man mehrstufig eingrenzen, in dem man Zielsprachen auswählt und/oder Glossare (so nennt die Firma Babylon die Wörterbücher) auf seinen lokalen Rechner herunterkopiert. Normalfall ist der lokale Zugriff für die häufig benötigten Sprachen und für alle anderen den Onlinezugriff über den Babylon-Server in Israel.

Hier als Beispiel ein Screenshot des Programms, wenn man gerade auf „tonto“ geklickt hat:


Babylon Pro Screenshot

Über die folgende kleine Box kann man die Qualität der Glossare und Wörterbücher auch im Web ausprobieren. Über den Link kommt man auch auf die Downloadseite, über die man eine voll funktionsfähige, aber zeitlimitierte Version von Babylon herunterladen kann. Kaufen kann man Babylon Pro für ca. 50 US-Dollar.


Neben den sehr guten Babylon-Wörterbüchern, die von Englisch in die wichtigsten Sprachen der Welt übersetzen, gibt es auch noch tausende, von Privatleuten oder akademischen Organisationen kostenlos ergänzte Wörterbüchern. Jederman kann sein eigenes Wörterbuch über Babylon anbieten. Selbst die Wikipedia ist als Babylon-Glossar vertreten – sehr praktisch.

Ich setze das Programm seit vielen Jahren ein und bin damit mehr als zufrieden Рich m̦chte nicht mehr darauf verzichten. Ich habe seitdem praktisch kein Englisch-W̦rterbuch mehr in die Hand genommen. Und jetzt fange ich mit Spanisch an.

Wörterbuch, Sprache, Glossar, Lexikon

Medien in Peru bei Lateinamerika-Links.de

Das Link-Verzeichnis Lateinamerika-Links.de bietet einen interessanten Startpunkt für die Beschäftigung mit einzelnen Ländern Lateinamerikas. Ich empfehle die Rubrik „Medien„, die nochmal in die einzelnen Länder unterteilt ist, z.B. Zeitungen, Fernsehsender und vor allem Radiosender in Peru. Das Verzeichnis hat ansonsten die Schwerpunkte: „Hotels, Hostels, Reisen, Flüge und Sprachkurse“, dazu gibt es aber auch Verweise zu Wirtschaft, Politik, Literatur, Musik, Universitäten und Rezepten.

Bolivien wählt Koka

Der sozialistische Politiker Juan Evo Morales Ayma von der Partei „Movimiento al Socialismo“ (MAS) wird der neue bolivianische Präsident (Yahoo). Nach Auszählung des größten Teils der Stimmen der Wahl vom 18.12.2005 liegt er bei 54,1%. Somit ist keine Stichwahl nötig. Der Mann wird der erste Präsident, der von den Ureinwohnern abstammt, die im Lande die Mehrheit bilden.

Politisch könnte es mit den USA Ärger geben, denn Morales will den Koka-Anbau ausbauen. Viele Indios leben vom Koka-Anbau, auch Morales selber war Koka-Bauer, und Koka-Blätter sind ein traditionelles Genuß- und Heilmittel in den Anden. Dummerweise sind sie auch der Grundstoff zur Herstellung von Kokain, wovon in Bolivien letztes Jahr 118 Tonnen produziert sind, Tendenz steigend (Quelle: Weltdrogenbericht der Vereinten Nationen, nach Yahoo). Demnach ist Bolivien nach Kolumbien und Peru auf Platz drei der Kokainproduzenten weltweit. Natürlich soll der Anbau nur ausgeweitet werden, um den traditionellen, „guten“ Einsatz von Koka zu gewährleisten. Wenn man für Kokain Dollar bekommt, bleiben bestimmt für den Tee nicht mehr soviel Kokablätter übrig, daher muss man eben mehr produzieren. Ist doch logisch, oder?

Abgesehen vom Koka ist Morales ein Sozialist und will z.B. die Gasvorkommen verstaatlichen. Damit reiht er sich in die Riege der linken Präsidenten von südamerikanischen Ländern ein: Kuba, Venezuela, Argentinien, Brasilien und Uruguay. In der Terroristenszene kennt er sich überhaupt nicht gut aus, denn der einzige Terrorist der Welt den er kenne, sei Bush (Quelle: Stern.de). Der Angriff der USA auf den Irak sei „Staatsterrorismus“ – die Vokabel kennen wir ja auch schon von Harold Pinter.

Mehr zur Wahl 2005 in Bolivien

Mehr über die Hintergründe

Rezept: Peruanisches Ceviche

Eine klassische Sonntagsvorspeise in Peru ist Ceviche, das im Wesentlichen aus rohem Fisch in Limettensaft besteht. Weißer Meeresfisch wird mundgerecht gewürfelt und in Limettensaft mariniert. Dazu kommen dünne Zwiebelstreifen und Würfelchen aus Rocoto, eine scharfe Chilisorte, die aussieht wie kleine, rote Paprika. Ceviche wird sehr scharf gegessen. Serviert wird mit einem Stück Camote, eine braun-orange, süße Kartoffel, und Choclo, also Maiskolben. Ein Blatt Eisbergsalat als Dekoration. Ceviche wird übrigens auch schon mal Seviche oder Cebiche geschrieben.

Der Fisch dazu kommt aus dem Meer vor der Küste Perus, nicht zuletzt aus dem Teil, um den sich Peru und Chile immer noch streiten. Der Streit wird gerade von patriotischen Hackern aufgegriffen, die nun nicht nur um die Fischgründe, sondern auch noch um die Herkunft des Ceviche streiten, und entsprechende Parolen in gehackte Behördenwebseiten des jeweils anderen Landes schreiben. Irgendwie lustig – man stelle sich vor, deutsche Hacker verzieren die Webseite der Academie Francaise mit Pommes-Fritz-Parolen.

Material

Kubanische Salsaband Sonido Tres am 28.12.05 in Düsseldorf

Es gibt ja nicht so viele Salsakonzerte in Düsseldorf, so dass man sich dieses vielleicht nicht entgehen lassen will: Sonido Tres aus Kuba spielen am 28.12.2005 im Tanzhaus NRW in Düsseldorf. Karten gibt es für 15 Euro über die Webseite vom Tanzhaus. Außerdem gibt es an dem Abend noch eine Salsa-Show und einen DJ: Jésus & Zita Cobas und vier Tänzern & DJ Kimos.

Sonido Tres kannte ich noch nicht, aber die Musik gefällt mir. Die Band stellt auf ihrer Webseite fünf vollständige Songs in hochwertigem MP3-Format (166bps) zum Download bereit: Von der CD Gratitud: Bon Bon (maricela) , Llenata de juicio, Tres de ellas und von der CD El Son Llego: El Son Llego und Pobre Tipo. Bei Amazon sind die CDs nicht mehr im Angebot, aber die Band verspricht Exemplare mit auf das Konzert zu bringen. Die acht kubanischen Musiker spielen öfter in Berlin, anscheinend ist das ihr Wohnort – zumindest gilt das für den Kopf und Bongospieler der Band, Diogenes Nodarsa. Außerdem waren sie an der Musik zu zwei Filmen beteiligt: “Berlin is in Germanyâ€? und “One Day in Europeâ€?.

Miss Peru spielt Cajon und tanzt Salsa

Die drittschönste Peruanerin der Welt heißt Fiorella Maria Castellano Garcia und hat gerade gegen die Isländerin Unnur Birna Vilhjalmsdottir die Miss World 2005 Wahl verloren – wie auch 101 weitere Frauen. Fiorella ist zum Trost aber immer noch Miss Peru. Die 18jährige studierte angeblich an einer Kölner Uni TV Produktion, ist gerade zurück in ihrer Geburtsstadt Lima, um ihre Pflichten als Miss Peru wahrzunehmen, will aber zurück an die Uni. Außerdem tanzt sie gerne Salsa und Merengue, es bestehen also gute Chancen, sie einmal in einer der Salsatecas von Köln zu einem Tänzchen aufzufordern. Zufällig spielt sie auch gerne Cajon. Auf missworld.tv gibt es ein Foto von ihr breitbeinig auf einem Cajon sitzend (etwa in der Mitte der Seite), das gut zur Bebilderung meiner Instrumentenbeschreibung anläßlich des Eva Ayllon Konzertes hätte dienen können.

Die zweitschönste Peruanerin der Welt ist Maria Julia Mantilla Garcia, die bis gestern amtierende Miss World war. Die Peruanerinnen sind sowieso immer an der Spitze mit dabei. Selbst in meinem Geburtsjahr kam die Miss World aus Peru (Madeleine Hartog Bell), wie man auf der netten Seite „Wo sind sie heute?“ (und wie sehen sie heute aus?) nachlesen kann.

Die Plätze bei Wahl 2005 haben die Latinas wieder unter sich ausgemacht. Der zweite Platz (Miss 2. World?) ging an Dafne Molina Lona aus Mexico, 23, und der dritte Platz (Miss 3. World??) ging an Ingrid Marie Rivera Santos aus Puerto Rico, 22. Wer das Urteil mit eigenen Augen überprüfen möchte, kann hier die Bewerberinnen aus Südamerika und der Karibik vergleichen.

Folgt man dem Karibik-Link, stößt man auch schon wieder auf Trinidad und Tobago. Gerade vor drei Tagen bei der Auslosung zur Fußball-WM 2006 habe ich gelernt, dass es dieses Land überhaupt gibt – und nun schon die zweite „Ballberührung“. Wie das wohl weitergeht?

Zuletzt noch der Hinweis auf die Offizielle Webseite mit interessanten Tatsachen zur Miss World Wahl 2005. Tatsache Nummer 1 hier gleich als Beispiel:

1. The Sheraton Sanya resort, where the girls are staying, has to prepare 3,000 kgs of fresh fruit every day to satisfy the girls’ requirements.

Interessant – das macht ca. 30 kg pro „girl“. Haben die das alles gefuttert oder welche „requirements“ befriedigen die mit den ganzen Äpfeln und Bananen?