Mumie, Observatorium, Königsgrab, Linienbild und alter Mais : Entdeckungen in Peru und Guatemala

Die Archäologen buddeln weiter in Peru und Guatemala. Am Jahresanfang machten die Nachrichten zu einer antiken Frauenbrauerei und zu Maya-Fundstücken die Runde. Seitdem gibt es einige Neuentdeckungen:

  • die Mumie einer Indio-Herrscherin in Nord-Peru
  • ein antikes Observatorium bei Lima, Peru
  • ein Maya-Königsgrab in Guatemala
  • 4000 Jahre alter Mais in Waynuna, Peru
  • ein riesiges Linienbild in Peru

Die Mumie

Im Tal von Chicama nahe der Pazifikküste in Nord-Peru liegt das Ausgrabungsfeld El Brujo. Ein Team um den peruanische Archäologen Régulo Franco ist hier schon seit 1990 mit Ausgrabungen beschäftigt. Jetzt haben sie mal wieder was Spektakuläres gefunden: eine sehr gut erhaltene Mumie aus der Mochica-Kultur im vierten Jahrhundert. Die Tote ist eine 20 bis 25 jährige Frau, die offenbar recht mächig war, vielleicht eine Herrscherin, wie die Kultgegenstände aus Gold und Silber in ihrem Grab belegen. Trotz der 1700 Jahre im Grab sind die Tätowierungen auf ihrer Haut noch als Schlangen und Spinnen zu erkennen. Die Wissenschaftler haben die Mumie „Señora de Cao“ getauft. Quellen: El Comercio (spanisch), Handelsblatt (deutsch). Mehr zum Fund in Wikipedia (spanisch) und bei Google.

Das Observatorium

In der Nähe des Ortes Buena Vista in Peru, in Norden von Lima und nur ein paar Kilometer von der Küste entfernt, gräbt ein Team um den emeritierten Professor Robert Benfer (hier seine Homepage) von der Universität Missouri-Columbia. Dort fand er in einer „Temple of the Fox“ getauften Stätte eine große Skulptur eines böse oder traurig, jedenfalls stirnrunzelnd dreinblickenden Gesichtes (vielleicht eine frühe Darstellung von Pachamama, der Verkörperung von Mutter Erde), flankiert von zwei Tierfiguren. Das Ding ist auf 2200 vor Christus datiert, und stammt von einer unbekannten Kultur der vorkeramischen Zeit. Die Wissenschaftler glauben, die Skulptur habe zur Himmelsbeobachtung bzw. Datumsbestimmung gedient, da es zusammen mit anderen Artefakten Linien bildet, die auf den Sonnenauf- und -untergang zur Sonnenwende am 21. Juni und 21. Dezember weisen. Quelle: Columbia Daily Tribune (Englisch). Mehr: Noch eine Seite über den Forscher Robert Benfer. Weitergooglen.

Das Königsgrab

Die alte Maya-Stadt El Peru Waka wurde in den sechziger Jahren im Urwald Guatemalas entdeckt. Das Team um Hector Escobedo (Guatemala-Stadt) und David Freidel (Southern Methodist University, Texas) hat dort jetzt am Fuße einer Pyramide eine Grabkammer entdeckt. Genaugenommen ist Herr Escobedo zufällig durch die Decke der Grabkammer eingebrochen, als das Team gerade die Schäden nächtlicher Anstrengungen von Grabräubern inspizierten. In der Kammer fanden die Forscher außer den Knochen Geschirr aus Ton, eine Trommel, Jadeschmuck, ein Jaguarfell und Tonfiguren – vermutlich das Grab eines Mayafürsten. Der Fürst starb vor etwa 1700 Jahren. Quelle: Spiegel Online. Mehr dazu bei Google.

Der Mais

Archäobotaniker lesen die Vergangenheit aus uralten Ãœberresten von Pflanzen. In Waynuna, Südperu, hat das Team um die Forscherin Linda Perry vom Department of Anthropology des National Museum of Natural History in einem 4000 Jahre alten Bauernhaus Reste von Mais, Kartoffel und Pfeilwurzel aufgestöbert. So alten Mais hat in den Anden bisher noch keiner gefunden – bisher galt nur der Maisanbau seit 2500 Jahren als gesichert. Quelle: Telepolis. Mehr dazu selber googlen.

Das Linienbild

Die Deutsche Forscherin Maria Reiche ist in Peru berühmt, denn ihr Lebenswerk war es, in Peru die Linien von Nazca zu erfoschen. Diese Linen in der Wüste bei der Stadt Nazca sind teilweise schnurgerade und bis zu 20 km lang, teils geometrische Flächen und teils Tierfiguren, von einer Größe von zehn bis mehreren Hundert Metern, z.B. darunter Abbilder von Menschen, einem Affen, Vögeln, Fischen etc. Die Figuren wurden vor rund 2000 Jahren geschaffen. Seit den 1980er Jahren wurden keine neuen komplexen Bilder mehr gefunden – bis kürzlich. Dank moderner Satellitentechnik konnte der japanische Forscher Masato Sakai und sein Team von der Yamagata University in Tokio ein neues Linienbild aufspüren: ein gehörntes Tier mit einer Länge von über 60 Meter. Quelle: Spiegel Online. Mehr dazu bei Google.

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