Neuer Tanzfilm: „Take the lead“ / „Dance!“ mit Antonio Banderas

Pierre Dulaine ist ein Tanzlehrer und Inhaber des Pierre Dulaine Dance Club in New York. Außergewöhnlich ist an dem Mann, dass er besonderes soziales Engagement entwickelt hat. Von ihm stammt die Initiative „Dancing Classrooms“, die zum Ziel hat, New Yorker Grundschülern das Tanzen beizubringen. Bis heute hat das bei rund 7500 Kindern mehr oder weniger geklappt. In einem zehnwöchigen Intensivkurs lernen die Schüler Grundlagen des „Ballroom Dancings“, Standardtänze, aber auch Salsa, Merengue etc. Am Ende kommt, ganz amerikanisch, ein Tanzwettbewerb.

Sozial ist daran, das dabei viele sozial eher benachteiligte Schüler nicht nur das Tanzen lernen, sondern auch erstmals Selbstvertrauen entwickeln und richtig aufblühen. Das kann man selber erleben, wenn man den Dokumentarfilm „Mad Hot Ballroom“ anschaut (gibt es inzwischen als DVD). Die Kinder von drei Schulen werden darin von der ersten Tanzstunde bis zum Finale des Wettbewerbs begleitet. Der Film ist wirklich rührend.

Das gleiche Thema ist jetzt nochmal verfilmt worden, diesmal als Spielfilm, „Dance!“, mit Antonio Banderas als Tanzlehrer Pierre Dulaine. Man darf miterleben, wie er die Idee für sein soziales Tanzprogramm hat, als er beobachtet, wie ein Schüler ein Auto demoliert. Ich habe den Film noch nicht gesehen, aber hier ein paar Kritikfetzen von filmstarts.de: „charmanten Besetzung“, „ansehnlich geschnittene Bilder“, „vielfältiger Soundtrack“, „heiße Rhythmen „, „für laue Sommerabende zu zweit ein heißer Tipp“. Es gibt aber auch andere Meinungen, z.B. von cineastentreff.de: „einfach gestrickte Mentorengeschichte“, „formelhaft abgespulter Plot“, „altbekanntes Schema“, „das Herz fehlt“. Am Ende muss man wohl wie immer selber entscheiden. Im Orginal heißt der Film übrigens „Take the lead“, was mir besser gefällt. Ein gutes Motto.

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Charanga Habanera Konzert am 23.6.2006 in Essen, Prenses Palace

Flyer zum Charanga Habanera Konzert

Dieses Konzert dürfte ein Hit werden: Charanga Habanera, 16 Musiker plus Tanzensemble aus Kuba, spielen am 23.6.2006 im Prenses Palace in Essen. Veranstaltet wird das Konzert wieder von Echolatino, die neulich auch schon Cesar Chino Perez nach Essen geholt haben (das Konzert war super!).

Charanga Habanera haben in den letzten 10 Jahren die Salsa-Variante Timba wesentlich mitgeprägt (wie übrigens auch die Band NG La Banda, bei denen Calixto Oviedo der Drummer war – und der am 5.6.2006 in Düsseldorf spielt). Juni wird hier in Düsseldorf und Essen anscheinend der Timba-Monat. Wer sich für Details zur Charanga Habanera interessiert, findet auf timba.com so ziemlich alles, Biographien, Interviews, Discographien, Lyrics, Fotos, Tourdaten etc.

Daten zum Konzert:

Datum: 23.6.2006 (ein Freitag, zum Glück)
Start: 21:00 Uhr
Ort: Prenses Palace, Westendhof 4, 45143 Essen
Eintritt: Vorverkauf 20 Euro, Abendkasse 25 Euro
Tickets: Unter Telefonnummer 02365-5035500 oder bei www.echolatino.com

Mehr dazu:

Charanga Habanera, Konzert, Timba, Salsa, Essen, Prenses Palace

Konzert von Calixto Oviedo in Düsseldorf: Latin Jazz aus Kuba im Zakk

Am Pfingstmontag, 5.6.2006, spielt Calixto Oviedo mit seiner Latin Jazz-Band „Latin Train“ im Zakk in Düsseldorf. Calixto Oviedo ist ein Perkussionist aus Kuba, der lange mit der Gruppe NG la Banda“ unterwegs war, aber auch solo schon zwei Platten aufgenommen hat. Seine erste Solo-Platte heißt „La Recompensa“ („Die Belohnung“) (gibt es bei Amazon). Seine jüngste Platte, „Calixto’s Way“, habe ich bei Amazon noch nicht gefunden, vielleicht kann man die ja beim Konzert bekommen. Jetzt hat der Kubaner eine eigene Band, seinen „Latin Train“ mit den bekannten und preisgekrönten Musikern

  • Alexander Abreu (Trompete),
  • Carlos Pérez (Posaune) und
  • Luis Varona (Trompete)

Soweit ich das verstanden habe, sind das nur die größeren Stars der Band. Ich konnte nicht rausfinden, wieviele Musiker am 5.6. spielen, aber es ist die Rede von einer „großen Band“ und ich habe in anderem Zusammenhang etwas von sieben Köpfen gelesen. Das muss aber nicht stimmen. Auf jeden Fall ist Band zum ersten Mal in Deutschland unterwegs.

Ãœbrigens, (auch) im Anschluß an das Konzert kann man tanzen – DJ Radi legt im Zakk Salsa auf. Schade, dass der Pfingst-Dienstag nicht auch noch frei ist.

Hier nochmal die Daten:

Adresse: Zakk, Fichtenstr. 40, 40233 Düsseldorf
Datum: 5.6.2006
Start: 20:00 Uhr
Eintritt : Abendkasse 15 Euro
Veranstalter: Deutsch-Lateinamerikanischer Freundeskreis e.V.

Links:

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Mumie, Observatorium, Königsgrab, Linienbild und alter Mais : Entdeckungen in Peru und Guatemala

Die Archäologen buddeln weiter in Peru und Guatemala. Am Jahresanfang machten die Nachrichten zu einer antiken Frauenbrauerei und zu Maya-Fundstücken die Runde. Seitdem gibt es einige Neuentdeckungen:

  • die Mumie einer Indio-Herrscherin in Nord-Peru
  • ein antikes Observatorium bei Lima, Peru
  • ein Maya-Königsgrab in Guatemala
  • 4000 Jahre alter Mais in Waynuna, Peru
  • ein riesiges Linienbild in Peru

Die Mumie

Im Tal von Chicama nahe der Pazifikküste in Nord-Peru liegt das Ausgrabungsfeld El Brujo. Ein Team um den peruanische Archäologen Régulo Franco ist hier schon seit 1990 mit Ausgrabungen beschäftigt. Jetzt haben sie mal wieder was Spektakuläres gefunden: eine sehr gut erhaltene Mumie aus der Mochica-Kultur im vierten Jahrhundert. Die Tote ist eine 20 bis 25 jährige Frau, die offenbar recht mächig war, vielleicht eine Herrscherin, wie die Kultgegenstände aus Gold und Silber in ihrem Grab belegen. Trotz der 1700 Jahre im Grab sind die Tätowierungen auf ihrer Haut noch als Schlangen und Spinnen zu erkennen. Die Wissenschaftler haben die Mumie „Señora de Cao“ getauft. Quellen: El Comercio (spanisch), Handelsblatt (deutsch). Mehr zum Fund in Wikipedia (spanisch) und bei Google.

Das Observatorium

In der Nähe des Ortes Buena Vista in Peru, in Norden von Lima und nur ein paar Kilometer von der Küste entfernt, gräbt ein Team um den emeritierten Professor Robert Benfer (hier seine Homepage) von der Universität Missouri-Columbia. Dort fand er in einer „Temple of the Fox“ getauften Stätte eine große Skulptur eines böse oder traurig, jedenfalls stirnrunzelnd dreinblickenden Gesichtes (vielleicht eine frühe Darstellung von Pachamama, der Verkörperung von Mutter Erde), flankiert von zwei Tierfiguren. Das Ding ist auf 2200 vor Christus datiert, und stammt von einer unbekannten Kultur der vorkeramischen Zeit. Die Wissenschaftler glauben, die Skulptur habe zur Himmelsbeobachtung bzw. Datumsbestimmung gedient, da es zusammen mit anderen Artefakten Linien bildet, die auf den Sonnenauf- und -untergang zur Sonnenwende am 21. Juni und 21. Dezember weisen. Quelle: Columbia Daily Tribune (Englisch). Mehr: Noch eine Seite über den Forscher Robert Benfer. Weitergooglen.

Das Königsgrab

Die alte Maya-Stadt El Peru Waka wurde in den sechziger Jahren im Urwald Guatemalas entdeckt. Das Team um Hector Escobedo (Guatemala-Stadt) und David Freidel (Southern Methodist University, Texas) hat dort jetzt am Fuße einer Pyramide eine Grabkammer entdeckt. Genaugenommen ist Herr Escobedo zufällig durch die Decke der Grabkammer eingebrochen, als das Team gerade die Schäden nächtlicher Anstrengungen von Grabräubern inspizierten. In der Kammer fanden die Forscher außer den Knochen Geschirr aus Ton, eine Trommel, Jadeschmuck, ein Jaguarfell und Tonfiguren – vermutlich das Grab eines Mayafürsten. Der Fürst starb vor etwa 1700 Jahren. Quelle: Spiegel Online. Mehr dazu bei Google.

Der Mais

Archäobotaniker lesen die Vergangenheit aus uralten Ãœberresten von Pflanzen. In Waynuna, Südperu, hat das Team um die Forscherin Linda Perry vom Department of Anthropology des National Museum of Natural History in einem 4000 Jahre alten Bauernhaus Reste von Mais, Kartoffel und Pfeilwurzel aufgestöbert. So alten Mais hat in den Anden bisher noch keiner gefunden – bisher galt nur der Maisanbau seit 2500 Jahren als gesichert. Quelle: Telepolis. Mehr dazu selber googlen.

Das Linienbild

Die Deutsche Forscherin Maria Reiche ist in Peru berühmt, denn ihr Lebenswerk war es, in Peru die Linien von Nazca zu erfoschen. Diese Linen in der Wüste bei der Stadt Nazca sind teilweise schnurgerade und bis zu 20 km lang, teils geometrische Flächen und teils Tierfiguren, von einer Größe von zehn bis mehreren Hundert Metern, z.B. darunter Abbilder von Menschen, einem Affen, Vögeln, Fischen etc. Die Figuren wurden vor rund 2000 Jahren geschaffen. Seit den 1980er Jahren wurden keine neuen komplexen Bilder mehr gefunden – bis kürzlich. Dank moderner Satellitentechnik konnte der japanische Forscher Masato Sakai und sein Team von der Yamagata University in Tokio ein neues Linienbild aufspüren: ein gehörntes Tier mit einer Länge von über 60 Meter. Quelle: Spiegel Online. Mehr dazu bei Google.

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Artikelserie zu Fußball und Politik in Lateinamerika

Beim ORF gibt es eine Artikelserie zur Fußball-WM 2006, in der die teilnehmenden Länder vorgestellt werden. Dabei versuchen die Autoren, den politischen Hintergrund des Fußball darzustellen. Das gelingt auch ganz flüssig, wie ich finde. Hier ein paar Ausschnitte aus den Artikeln über die lateinamerikanischen Teilnehmer (Artikel zu Brasilien, Mexiko und Paraguay fehlen noch):

Argentinien

„Nur die Fußballer streiken nicht. Sie produzieren, noch immer, nationale Identität. Zu dieser Identität gehörte, im Urteil der Nachbarn, stets eine Prise Ãœberheblichkeit. Die ist jetzt weg. Selbst der neue argentinische Nationaltrainer José Pekerman predigt die Tugend der Bescheidenheit.“

Costa Rica

„Die Regierung unterstützte den Irakkrieg von Präsident Bush, obwohl die Verfassung Neutralität geboten hätte. Auch dagegen wurde protestiert und demonstriert. Am 8. Oktober 2005 fand dann das entscheidende WM-Qualifikationsspiel gegen die Vereinigten Staaten statt. Costa Rica gewann mit 3:0, die Volksseele war besänftigt, Regierung und Opposition feierten gemeinsam – und für eine gute Zeit lang war die Welt wieder in Ordnung.“

Ecuador

„Neben der guten Technik und der ausgewiesenen Kampfkraft der Spieler wussten sie während der Qualifikation auch einen Standortvorteil zu nutzen: Sie setzten die Heimspiele in der Hauptstadt Quito an, auf 2.800 Metern Höhe und immer um zwölf Uhr mittags, wenn die Sonne besonders unerbittlich brennt. So wurden – zu Hause – Argentinien und Brasilien geschlagen.“

Trinidad und Tobago

„Am 16. November aber winkte in Bahrains Hauptstadt Manama das Glück. Das einzige Tor gelang Dennis Lawrence, dem Mann aus Englands vierter Liga. Umgehend und höchst folgerichtig erklärte Ministerpräsident Patrick Manning den Tag danach zum nationalen Feiertag. Gearbeitet hatte seit dem Anpfiff in Manama auf Trinidad und Tobago ohnehin niemand mehr und mit dem Schlusspfiff begann auf beiden Inseln ein einziges, riesiges Fest. Der Karneval begann einfach sechs Wochen früher und dauert bis heute an.“

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Vladimiro Montesinos zu Ollanta Humala: Aufstand war Ablenkungsmanöver

Vor sechs Jahren trat Ollanta Humala erstmals ans Licht der Öffentlichkeit indem er (mit seinem Bruder Antauro) einen wirren, aber unblutigen Militäraufstand anzettelte. Das geschah am 29. Oktober 2000, einen Monat bevor sich der diktatorische Fujimori nach Japan absetzte. Zu der Zeit hielt sich der korrupte Geheimdienstchef Vladimiro Montesinos, rechte Hand von Fujimori und Star der Vladivideos, bereits seit Wochen im Untergrund versteckt. Genau am selben Tag, dem 29. Oktober, entkam Montesinos auf seiner Jacht aus Peru – er floh von Limas Hafen Callao aus auf die Galapagos Inseln. Zuvor telefonierte er angeblich noch per Satellitentelefon mit der Locumba Militärbasis – wo Ollanta Humala stationiert war. Später wurde Montesinos geschnappt, verurteilt und eingebuchtet.

Jetzt hat sich Montesinos in einem der vielen Prozesse gegen ihn zu der Humala-Mini-Rebellion geäußert. Er behauptet, Humalas Aufstand sei eine „Farce“ gewesen, ein Ablenkungsmanöver, das nur dazu diente, ihm die Flucht zu ermöglichen. Humala streitet das natürlich ab und behauptet, Montesinos habe sich mit Garcia gegen ihn verbündet.

Ob wahr oder nicht, schaden kann dies Humala auf jeden Fall. In einer Online-Leserumfrage der peruanischen Tageszeitung El Comercio geben über 60% der mehr als 2000 Teilnehmer an, dass sie Montesinos Behauptungen glauben.

Quellen:

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Fujimori gegen 2200 Euro Kaution freigelassen

Neuigkeiten von Alberto Fujimori: Knapp 2200 Euro Kaution reichten gestern für den Ex-Diktator von Peru, um wieder auf freien Fuß zu kommen. Er darf aber Chile nicht verlassen. Über die Auslieferung an Peru wird noch entschieden. Fujimori sagte heute, er wolle nicht vor den Gerichten Perus erscheinen, da er kein Vertrauen zu ihnen habe. Außerdem entsprächen sie nicht den internationalen Standards. Er sei aber total unschuldig, ok, es habe ein paar vereinzelte Menschenrechtsverletzungen gegeben, aber nur gegen seinen ausdrücklichen Befehl und außerdem war ja ein blutiger Krieg gegen den Terror im Gange, da könne sowas schon mal vorkommen. (Frei nach washingtonpost.com).

Fujimori saß ca. 6 Monate in Chile in Auslieferungshaft. Während der Zeit wurde sein Versuch, sich wieder als Kandidat für die Präsidentschaft Perus anzumelden, von den peruanischen Behörden abgelehnt. Dafür wurde seine Tochter Keiko für Fujimoris Partei in den Kongress gewählt – mit dem erklärten Wahlziel, ihren Vater zu rehabilitieren und zurückzuholen. Auch sein kleiner Bruder Santiago wurde in den Kongress gewählt. Alberto Fujimori, 67, hat unterdessen im Gefängnis seine reiche Freundin Satomi Kataoka, 39, geheiratet.

Mal sehen, was dieser Clan noch so alles anstellt.

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Stichwahl: Alan Garcia gegen Ollanta Humala in Peru

Die peruanische Wahlbehörde ONPE hat den Endstand der Auszählung zur ersten Runde der Wahl des Präsidenten veröffentlicht. Danach wurden 12.275.385 gültige und 2.356.618 ungültige Stimmen abgegeben. Ãœber 16% alles Stimmen waren also ungültig – das ist dann wohl die Folge davon, dass man die Menschen durch hohe Geldstrafen zur Wahl zwingt, nehme ich an.

Gewonnen hat Ollanta Humala für die UNION POR EL PERU mit 30,616% aller gültigen Stimmen (3.758.258 Stimmen), zweiter wurde Alan Garcia für die PARTIDO APRISTA PERUANO mit 24,324% (2.985.858 Stimmen). Und den tragischen dritten Platz mit nur einem halben Prozent Abstand zu Garcia erreichte Lourdes Flores für die UNIDAD NACIONAL mit 23,814% (2.923.280 Stimmen). Flores ist damit aus dem Rennen. Die Stichwahl findet am 4.6.2006 zwischen Garcia und Humala statt.

Die ersten Umfagen des Apoyo-Institutes vom 5. Mai sahen Garcia in der Stichwahl mit 57% zu 43% vorne, inzwischen hat sich in der zweiten Umfrage der Abstand auf 56% zu 44% verringert. Es sind auch noch so viele Wähler unentschieden, dass der Ausgang der Wahl absolut unklar ist (23%).

Obwohl man beide Kandidaten als „links“ bezeichnen könnte, vertreten sie doch ziemlich gegensätzliche Positionen. Garcia ist eher USA-freundlich, und würde z.B. das kürzlich abgeschlossene Freihandelsabkommen mit den USA ratifizieren. Dasselbe Abkommen würde Humala wieder kippen. Auch der Nachbar Venezuela polarisiert in dieser Wahl: Präsident Chavez verbrüdert sich offen mit Humala und droht Peru mit Abbruch der diplomatischen Beziehungen, falls der „Dieb“ Garcia Präsident wird. Eine schöne Analyse zu Garcia und Humala und dem Einfluß von Evo Morales und Hugo Chavez auf die Wahl in Peru ist von dem kanadischen Journalisten Vladimir Torres in dem Magazin embassymag.ca zu lesen. Humala würde im Falle eines Sieges wahrscheinlich mit wirtschaftsfeindlichen Aktionen das Wachstum abwürgen. Garcia hat das sogar schon einmal geschafft (Hyperinflation nach Verstaatlichung der Banken) – er durfte ja schon von 1985 bis 1990 Präsident von Peru spielen.

Morgen, am 21.5.2006, werden sich Humala und Garcia ein Rededuell im peruanischen Fernsehen liefern.

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Fidel Castro will keine 900 Millionen Dollar haben

Fidel Castro soll laut „Forbes“ geschätzte 900 Millionen Dollar besitzen. Das wurmte den Präsidenten Kubas so, dass er im Fernsehen die Forbes-Story als „abscheuliche Verleumdung“ bezeichnete (so berichtet Spiegel Online). „Der seit der Revolution von 1959 regierende Castro gab sein Vermögen mit null an und bezifferte seinen monatlichen Verdienst als Staatschef auf 900 kubanische Pesos (40 Dollar)“ (Spiegel).

Schön finde ich sein Angebot: wenn Forbes die Rechnung beweisen könne, wolle er zurücktreten. Klingt ja sehr ehrenwert, allerdings braucht er ja nicht zurücktreten, wenn er nur 890 Millionen hat. Wahrscheinlicher finde ich aber, dass er nichts erwähnenswertes hat, wie damals Honecker (235 Tausend Ostmark und einen Stapel Westvideos). Denn wozu soll ein Mann Geld zurücklegen, der auf Lebenszeit der mächtigste Mann eines Landes ist? Ich schätze, der bekommt auch ohne Geld alles, was er will.

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Alte Postkarten aus Lima

Postkarte aus Lima von 1868

Beim „Foto-Sozialdienst“ Flickr hat der Benutzer caen61 eine Sammlung von über 30 alten Postkarten aus Lima eingestellt. Interessant anzuschauen!

Wer sich für Bilder aus Lima interessiert, dem empfehle ich Flickrs RSS-Stream zum Tag „Lima“ zu abonnieren. Hier die aktuelle Ãœbersichtsseite zu diesem „Tag“: www.flickr.com/photos/tags/lima.

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