Vladivideos – Fujimoris und Montesinos‘ Korruption in Peru auf Band

Perus Ex-Präsident Alberto Fujimori und seine rechte Hand, der Geheimdienst-Chef Vladimiro Montesinos Torres, bestachen während ihrer Amtszeit systematisch Politiker, Richter, Medienleute und Unternehmer mit Unsummen von Dollar. Typisch für unser Zeitalter ist wohl, dass die Fernsehleute dabei 100 mal mehr „wert“ waren, als Politiker und Richter. Montesinos war gründlich und führte ordentlich Buch über die Korruptionen. Das „Geschäft“ wurde mit Verträgen besiegelt und die Geldübergabe hat er öfter mal mit versteckter Kamera aufgezeichnet. Zweck der Videos war anscheinend, die korrupten Subjekte fester in der Hand zu haben, aber am Ende hat Montesinos sich damit selbst die Grube gegraben: die „Vladivideos“ wurden ab 2000 zur peruspezifischen Form des Reality-TV. Zuerst gesendet wurde ein Video, in dem Montesinos dem Oppositionspolitiker Alberto Kouri 15,000$ (pro Monat) zahlt, damit dieser die Seiten wechselt und Fujimori unterstützt. Weitere Videos wurden gesendet und 2000 Stück sollen noch in den Kellern des peruanischen Kongresses liegen. Damit wurde der Untergang von Fujimoris Regim eingeläutet. Fujimori floh nach Japan, Montesinos nach Venezuela. Heute sitzen beide hinter Gittern: Montesinos wurde in Peru verurteilt und Fujimori sitzt Chile in Auslieferungshaft.

Eine ausführliche Analyse der Vorfälle ist vor 3 Tagen im Online-Zweig des San Francisco Chronicle erschienen: How to steal a democracy – In Peru, bribes were bigger for media barons than for judges.

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