Zum Endspiel der Copa America 2007 am 15.7.2007

Brasilien gewinnt 3:0 , Argentinien am Boden

Nach dem Abpfiff des Schiedsrichters Carlos Amarilla aus Paraguay ließen sich Robinho und co. von über 40.000 Fans im Pachencho-Romero-Stadion (Maracaibo, Venezuela) feiern. Die Argentinier allerdings nach dem zweiten Treffer (Eigentor, Ayala) wehrlos. Ayala: „Das zweite Tor hat unseren Willen getötet“. Den Führungstreffer erzielte Julio Baptista. Nach dem unglücklichen 2:0, dann das entscheidende Tor von Daniel Alves. Brasiliens Trainer Dunga wechselte in der 90. Minute Diego ein, doch dessen Teamkollege Naldo vom SV Werder Bremen kam nicht zum Einsatz. Anscheinend in Ungnade gefallen sind beim Weltmeistercoach von 1994 die Stars Kaka (AC Mailand) und Ronaldinho (FC Barcelona), die es vorzogen in den Urlaub zu fahren, anstatt für Brasilien auf dem Platz zu kämpfen. „Jeder Spieler, der zur Selecao kommt und gute Arbeit macht, ist natürlich im Vorteil dem gegenüber, der nicht kommt.“ Joseph S. Blatter, Boss des Fußball-Weltverbandes (Fifa), sprach von einer außerordentlichen Copa America, die von Venezuela organisiert wurde. Wo die Copa America 2011 stattfinden wird ist noch unklar. Offiziell hat sich nur Chile beworben. Quelle: Rheinische Post

(Anm. von Markus: Dieses Post kommt von Jonas Spitzer, unserem neuen Sportreporter für besondere Gelegenheiten, speziell Fußballspiele. Leider konnten wir den Artikel aus technischen Gründen nicht früher einspielen.)

Zwei Wochen nach dem Beben in Peru

In den Medien ist zu den Folgen des Erdbebens in Peru nicht mehr viel zu lesen – die Tagesordnung der Welt ist schon zur nächsten Katastrophe übergegangen. Das bedeutet aber leider nicht, dass wieder alles in Ordnung wäre. Das Gegenteil ist ist der Fall.

So berichtet z.B. der Verein „Ärzte ohne Grenzen“, die zur Zeit mit 25 Mitarbeitern in Peru helfen, über den Ort Guadalupe, 100 Kilometer südöstlich von Pisco, in dem bis vor wenigen Tagen noch gar keine Hilfe eingetroffen war. Und das, obwohl die Häuser dort zu 95% zerstört wurden. Die Ärzte o.G. behandeln Kranke und Verletzte in und um die zerstörten Städte Chincha, Pisco und Ica, verteilen Hilfsgüter, stellen Wasser- und Sanitäreinrichtungen bereit und leisten den Betroffenen auch psychologischen Unterstützung. Der Verein ist sicher auch ein gutes „Ziel“ für Spenden.

Der Katastrophenschutz Perus gesteht derweil ein, dass er unglücklicherweise nicht ausreichend auf die Lage vorbereitet war und ruft die Weltgemeinschaft „zur Spende von 40.000 Zelten für rund 200.000 Obdachlosen in den am stärksten betroffenen Gebieten“ auf. Bisher gibt es erst 9000 Zelte, 9000 sind von Hilfsorganisationen noch zugesagt – aber in der Rechnung fehlen dann immer noch 22.000 Zelte. Die Vorräte an eigenen Notunterkünften seien aufgebraucht – wegen der Kältewelle, die Peru schon seit längerem heimsucht (und auch viele Tote gefordert hat).

Presse zum Lage nach Erdbeben in Peru

Weiteres:

Zum Erdbeben in Peru

Die TAZ schreibt über die Lage vier Tage nach dem Beben und beschreibt die Probleme der Behörden bei der Versorgung der Opfer: taz.de:
„Hilfe überfordert Perus Behörden“
.

Die Zeit zur katastrophalen Lage in Pisco am 17.8.: Zeit.de: „Peru: ‚Wie nach einem Bombenangriff'“ und am 19.8.2007: Zeit.de: „Peru: Regierung schickt Soldaten gegen Plünderer“.

Die Deutsche Bundesregierung stellt insgesamt 2 Millionen Euro Hilfe für die Erdbebenopfer zur Verfügung. 1,5 Millionen durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, 300.000 Euro Nahrungsmittelhilfe vom selben Ministerium und 200.000 Euro vom Auswärtigen Amt für Hilfsorganisationen: Bundesregierung.de: „Hilfe für die Erdbebenopfer in Peru“. Das sind pro Bundesbürger ca. 2,5 Cent.

Die 2,5 Cent der Regierung kann jeder durch private Spenden leicht aufstocken. Beim ZDF gibt es die passende Sammlung von Spendenkontonummern für die Erdbebenopfer.

Die Gesichter von Hugo Chavez (Präsident Venezuela) und Ollanta Humala (gescheiterter Präsidentschaftskandidat Peru) tauchen Konservendosen auf, die Humalas Partei in Pisco verteilt. Nahrungsspenden sind absolut notwendig, nur: die Notlage der Opfer für politische Propaganda auszunutzen, kommt nicht so gut an: Livinginperu.com: „Chavez – Humala Aid Earthquake Victims in Ica, Pisco, Chincha, Peru“

Weitere aktuelle Nachrichten zum Thema Erdbeben in Peru nach Datum sortiert bei Google News.

Schwerstes Erdbeben seit fast 40 Jahren in Peru

Das Erdbeben in Peru am 15. August 2007 um 23:40:57 UTC war mit Stärke 8 das stärkste in diesem Gebiet seit dem Beben von 1966 mit der Stärke 8,2. Das U.S. Geological Survey (USGS) berichtet auf seiner Webseite, dass das Beben 150 südlich von Lima in einer Tiefe von ca. 40 km sein Zentrum hatte. Von den 20.000 Beben, die das USGS jährlich registriert, hat im Schnitt nur eins diese Stärke.

Das Beben hat schwere Schäden hinterlassen. Die Städte Pisco und Chincha sind am schlimmsten betroffen. Die genauen Zahlen sind noch unklar, aber etwa 500 Menschen sind getötet worden und noch viel mehr verletzt. Die peruanische Zivilschutz-Behörde Instituto Nacional de Defensa Civil (INDECI) berichtet von ca. 17.000 zerstörten Häusern. Mehr als 80.000 Menschen sind obdachlos geworden – und in Peru ist Winter. Hilfe ist dringend nötig. Es fehlt unter anderem an Wasser, Nahrung, Medikamenten, Zelten und Decken. Die Versorgung ist schwierig, weil die Panamericana aus Zufahrtsstraße zum Katastrophengebiet durch das Beben unterbrochen wurde.

Hier ein Situationsbericht von Caritas-Mitarbeiterin Dorothea Schreck, der auf der Webseite der Caritas zu lesen ist:

„Besonders alarmierend sind die Bilder aus Pisco. Es sind fast alle Häuser zerstört. Die alten Häuser im Zentrum sind aus Erdziegeln mit Schilf gebaut, die nach dem Zusammenbrechen unter den Trümmern keine Lufträume lassen. So können verschüttete Menschen nicht überleben. Auch ein Grund, warum viele Menschen in der eingefallenen Kirche ums Leben kamen, in der sich über 300 Gläubige während des Erdbebens aufhielten. Tote wurden auf dem Hauptplatz zur Identifizierung durch ihre Angehörige aufgebahrt. Die Menschen laufen durch die Straßen und suchen ihre Angehörigen.

Die Suche nach Überlebenden geht weiter. Die Krankenhäuser in den betroffenen Regionen sind überfüllt, Verletzte werden vor den Ambulanzen gelagert und notdürftig versorgt. Das erste Rettungsflugzeug zum Krankentransport ist angekommen und es wird versprochen, dass die 400 Schwerverletzten aus Pisco über eine Flugbrücke nach Lima geflogen werden sollen. Die Nacht ist eingebrochen. Es gibt kein Licht, kein Wasser. Die Bevölkerung ist verzweifelt, da die Hilfe nicht eintrifft. Die Menschen wissen nicht wo sie übernachten sollen, stehen mit ihren wenigen Überbleibsel oder mit leeren Händen vor ihren zerstörten Häusern.

Ein großes Problem stellen die Zufahrtswege dar, denn die wichtigste Verbindung, die Panamericana, ist blockiert. Die ersten Hilfgüter wie Decken wurden eingeflogen. Ãœber Flugzeuge und Schiffe sollen nun Hilfsgüter angeliefert werden. Solidaritätsaufrufe seitens der Regierung und der Medien appellieren schon den ganzen Tag an die Bevölkerung, Blutspenden finden statt, staatliche, private und internationale Hilfe beginnt schleppend. Lebensmittelausgaben in Pisco werden angekündigt. Autokarawanen sind über Luftaufnahmen zu sehen während die Bevölkerung verzweifelt nach Wasser, Essen, Decken und weiterer Hilfe ruft. Es ist eine Frage der Zeit, bis die erste Hilfe eintrifft. Und was kommt danach?“ (Quelle: caritas-international.de)

Caritas International erbittet Spenden mit dem Stichwort «Erdbeben» auf das Spendenkonto 202 bei der Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe, BLZ 660 205 00. Die Spenden-Kontonummer der Diakonie lautet 502707, Postbank Stuttgart, BLZ 60010070, Kennwort «Peru Erdbeben».

In den Nachrichten:

Machu Picchu ist eines der 7 neuen Weltwunder

Machu Picchu
DAS Wir-waren-da-Touristenfoto vor Machu Picchu

Peru hat es geschafft: Machu Picchu ist heute, am 7.7.2007, zu einem der sieben neuen Weltwunder erklärt worden. In einer öffentlichen Abstimmung, die schon seit zwei Jahren lief und an der rund 100 Millionen Menschen teilnahmen, haben Machu Picchu und die anderen 6 Gewinner 13 weitere Finalisten (von ursprünglich 200 Kandidaten) ausgestochen, darunter so illustere Kandidaten wie die Akropolis in Athen, die Figuren auf der Osterinsel, Stonehenge und die Freiheitsstatue (hier die ganze Liste). Die Sieger wurden heute in einer großen Show im Estadio da Luz in Lissabon bekannt gegeben – eine der wenigen Gelegenheiten, bei denen man Jennifer Lopez und Neil Armstrong zusammen erleben konnte. Und hier alle sieben neuen Weltwunder:

  • die Chinesische Mauer
  • die Steinstadt Petra in Jordanien
  • die Erlöser-Statue Christi in Rio de Janeiro
  • die Inka-Ruinenstadt Machu Picchu in Peru
  • die Ruinenstätte Chichen Itza auf der mexikanischen Halbinsel Yucatan
  • das Kolosseum in Rom und
  • der Taj-Mahal-Tempel in Indien

Die Abstimmung war privat organisiert (von dem Schweizer Filmemacher Bernard Weber) und die Liste hat damit keinen offiziellen Charakter, aber 100 Millionen Teilnehmer bringen ja schon einiges Gewicht auf die Waage. Das dürften mehr Wähler sein, als z.B. das Europaparlament wählen. Diese „Basisdemokratie“ bevorzugt allerdings große Länder – mal vorausgesetzt, dass die Menschen einigermaßen patriotisch abstimmen. Dass die Chinesische Mauer auf der Liste steht, ist somit keine große Ãœberraschung. Umsomehr verwundern „Petra“ und „Chichén Itzá“, die nicht nur mir vorher namentlich unbekannt gewesen sein dürften. Ob sich diese neue Liste über Jahrhunderte so durchsetzt, wie die orginale Weltwunderliste, wage ich zu bezweifeln. Es gibt heute einfach zu viele Wunder.

Mehr dazu:

Peru erzielt Wirtschaftswachstum von 7,2 Prozent

Schön für Peru: die Wirtschaft wächst kräftig weiter. Im ersten Quartal 2007 stieg das Bruttoinlandsprodukt um 7,2 Prozent (gegenüber Vorjahr). Und diesmal nicht getrieben vom Minen- und Bergbausektor, sondern durch die Binnenkonjunktur:

  • Konsumgütersektor inklusiver Lebensmittel: 14 Prozent Wachstum
  • Einzelhandelsumsätze: 10 Prozent Wachstum
  • Stromerzeugung: 9,3 Prozent Wachstum
  • Bauwirtschaft: 9,1 Prozent Wachstum
  • Landwirtschaftliche Produktion: 4,6 Prozent Wachstum

(Quelle: emfis.de)

Hugo Chávez verstaatlicht den Energiesektor

Venezuelas Präsident Hugo Chávez, frisch wiedergewählt, will offenbar in Castros Fußstapfen treten und bis zum Ende Präsident bleiben. Er kündigte kürzlich das Motto seiner neuen Amtszeit an: „Sozialismus oder Tod“. Die Bürger sollen bald wählen dürfen – und zwar, ob sie in Zukunft eine unbegrenzte Wiederwahl des Präsidenten erlauben wollen. In diesem Sinne will Chávez die Verfassung ändern. Außerdem will er den kompletten Energiesektor verstaatlichen, womit auch die Kontrolle über die Projekte der ausländischen Ölförder (BP, Chevron, Exxon Mobile, Total und Statoil) in Venezuela gemeint ist. Venezuela ist einer der größten Öllieferanten der Welt und so eine Aktion dürfte auch bei uns Auswirkungen haben, meint der Spiegel, ohne zu sagen welche. Klingt nach steigenden Ölpreise, weil Chávez den Ölkonzernen mehr von den Einnahmen abnehmen wird – und diese das dann an die gebeutelten Verbraucher weitergibt. Na ja, der Frühling kommt: Fahrrad fahren!

Air Madrid fliegt nicht mehr

Der „Billigflieger“ Air Madrid hat gestern abend, am 15.12.2006, den Flugbetrieb eingestellt. Auf der Webseite von Air Madrid ist nur noch eine Erklärung auf Spanisch zu lesen, in der die Hintergründe aus Sicht von Air Madrid dargestellt wurden. Der Firma drohte akut der Lizenzentzug, weil sie es seit Monaten nicht mehr schaffte, ihr Geschäft ohne teilweise dramatische Verspätungen abzuwickeln – bis zu 60 Stunden mussten die Passagiere warten.

Jetzt sitzen 120.000 Passagiere plötzlich ohne Rückflug an ihren Zielorten fest. Die meisten davon in Lateinamerika. Ziele der Air Madrid waren unter anderem Mexiko City, Bogota, Quito, Lima, Buenos Aires, Teneriffa, Madrid, Barcelona, Paris, Mailand, Rom und Bukarest. Ein 5-Millionen-Euro-Notfallplan des spanischen Verkehrsministeriums soll bis zum 21.12.2006 wenigstens einigen Betroffenen helfen – mit gecharterten Flugzeugen. Auf jeden Fall dürfte es jetzt auf so einigen Flughäfen an Chaos nicht mangeln.

Weitere rund 300.000 bereits verkaufte Flüge müssten noch abgewickelt werden. Was passiert jetzt damit?

Quellen: