Top 15 Peruaner 2010

Livinginperu.com, englischsprachiges Web-Magazin aus Peru, hat 15 Peruaner des Jahres 2010 ausgewählt, darunter nicht nur Berühmtheiten, sondern auch weniger bekannte Personen, die sich 2010 positiv hervorgetan haben. Eine Liste interessanter Menschen, die neugierig macht:

15. Wendy Sulca, Sängerin
14. Sheila Alvarado, Künstlerin
13. Óscar Ugarte, Gesundheitsminister
12. Fernando Urquiaga, Musiker
11. Cecilia Chávez, Unternehmerin
10. Inés Villa Bonilla, Richterin
9. Carlos Paredes, Ökonom
8. Fernando D’Alessio, Hochschulleiter
7. Lucila Salas Valencia, Wirtin
6. Juan Stoessel, Hotelier
5. Kina Malpartida, Boxerin
4. Jaime Bayly, Journalist
3. Claudio Pizarro Bossio, Sportler
2. Susana Villarán, Politikerin
1. Mario Vargas Llosa, Schriftsteller.

Literatur-Nobelpreis für Mario Vargas Llosa

Glückwunsch nach Peru! Der peruanische Autor Mario Vargas Llosa erhält dieses Jahr für sein Werk den Nobelpreis für Literatur. Damit geht der Preis zum 6. Mal nach Lateinamerika – bisher ging er schon an Gabriela Mistral 1945 (Chile), Miguel Angel Asturias 1967 (Guatemala), Pablo Neruda 1971 (Chile), Gabriel García Marquez 1982 (Kolumbien) und Octavio Paz 1990 (Mexiko).

In einem Video der Tageszeitung El Comercio kann man Vargas Llosas Reaktion auf einer Pressekonferenz in New York erleben.

Via FAZ.NET, Spiegel.de.

Schweres Erdbeben in Chile

Ca. 2,5 Jahre nach dem schweren Erdbeben in Peru hat es gestern Perus südlichen Nachbarn Chile getroffen. Am 27. Februar 2010 bebte die Erde weniger als 100 km von der Stadt Concepción entfernt mit Stärke 8,8 (zum Vergleich 8,0 war es 2007 in Peru). Damit war es das stärkste Beben in Chile seit fast 50 Jahren. Mehrere Städte wurden verwüstet. Hunderte Menschen sind gestorben und Hunderttausende sind obdachlos.

Quellen:
Wikipedia: Erdbeben in Chile 2010
Monster-Beben: Live-Ticker zum Nachlesen – Welt – Österreich / oe24.at
SPIEGEL ONLINE: Erdbeben – Alle Artikel, Hintergründe und Fakten.

Eskalation der Unruhen in der Amazonasregion Perus

Im Konflikt um die Ausbeutung von Rohstoffen – vor allem Erdöl und Erdgas – der Amazonasregion Perus gibt es seit längerem Proteste der Indigenen gegen den Kurs der Regierung, die die Ausbeutung gesetzlich fördert und so den Lebensraum der Ureinwohner gefährdet. Die Proteste sind nun eskaliert und bei Zusammenstöße sind etliche Demonstranten und Sicherheitskräften getötet worden.

Nachrichten vom 7.6.2009:

Neben den Indigenen, die aktiv protestieren, gibt es auch noch eine Reihe „unkontaktierter“ Stämme, die ebenso durch die Ausbeutung der Ressourcen des Amazonasgebietes in ihrem Lebensraum bedroht sind – und zwar bis hin zur Ausrottung. Informationen dazu gibt es bei der Organisation Survival International, z.B. in einem aktuellen Bericht über die fünf gefährdetsten unkontaktierten indigenen Völker (davon alleine 2 in Peru).

Und hier noch ein älterer Artikel (2008), der einigen Aufschluss über die Hintergründe des Konfliktes gibt: nzz.ch: Die Hunde des Gärtners hocken auf den Früchten Perus.

Update 11.6.2009: Als Antwort des Parlamentes von Peru auf die blutigen Unruhe wurde das umstrittene „Dekret zur Abholzung des Amazonas ausgesetzt“.

Update 17.6.09: netzzeitung.de: Präsident Garcia kündigte an, die umstrittenen Beschlüsse zurückzunehmen. / DiePresse.com: Regierungschef Yehude Simon [hat] seinen Rücktritt „in einigen Wochen“ angekündigt.

Update 10.7.2009: Der peruanische Ministerpräsident Yehude Simon hat seine Ankündigung wahr gemacht und ist am 9.7.2009 im Zusammenhang mit der Eskalation zurückgetreten.

1 Million Notebooks für Venezuelas Schüler

Peru hat es mit 260.000 OLPC-Laptops vorgemacht – jetzt legt Venezuela einen drauf und will 1 Million Schüler-Notebooks beschaffen. Allerdings von der OLPC-Konkurrenz „Classmate PC“ von Intel. 250.000 in Portugal gefertigte Geräte sollen schon Anfang 2009 geliefert werden. Später sollen auch PCs in Venezuela gefertigt werden. Bezahlt wird der PC nach Einkommen, bedürftige Kinder sollen ihn kostenlos bekommen.

Ingrid Betancourt aus Geiselhaft befreit

Ingrid Betancourt, ehemalige Präsidentschaftskandidatin aus Kolumbien, die sechs Jahre lang von der kolumbianischen Guerillaorganisation FARC als Geisel festgehalten wurde, und 15 weitere Geiseln sind am 2.7.2008 vom kolumbianischen Militär befreit worden. Das ist toll! Leider sind noch 700 weitere Personen in der Gewalt der geschätzten 5000 FARC-Rebellen. Für die Geiseln gibt es aber Hoffnung: die Befreiungsaktion war aber nur der jüngste einer Reihe von Erfolgen des kolumbianischen Staates im Kampf gegen die FARC:

Ein Spitzel gab Anfang März den entscheidenden Hinweis auf den Aufenthaltsort von Raúl Reyes, der Nummer Zwei der Farc. Bei dem Militärschlag gegen sein Hauptquartier in Ecuador fiel den kolumbianischen Soldaten ein wahrer Schatz in die Hände: Reyes‘ Laptops mit der gesamten Korrespondenz, geheimen Strategien, Lageplänen und internationalen Kontakten der Farc. Amerikanischen und kolumbianischen Spezialisten sei es gelungen, die gesamte Kommandostruktur und die Kommunikationswege der Farc anhand der Mails und Archive zu rekonstruieren, frohlockte Heereschef Freddy Padilla am Mittwoch. Mehrere Führungskader der Guerilla wurden in den folgenden Wochen erschossen oder stellten sich.

Quelle: SPIEGEL ONLINE

Die FARC löst sich also möglicherweise langsam auf. Mit ziemlicher Sicherheit können wir diese Geschichte in wenigen Jahren im Kino nacherleben.

Weiteres dazu:

16 Millionen Handybesitzer in Peru kriegen eine neue Neun

Angenommen jeder Mensch müsste aus unerfindlichen Gründen unter 10 verschiedenen Telefonnummern erreichbar sein, dann müsste es bei geschätzten 6,6 Milliarden Menschen auf der Erde heute 66 Milliarden Telefonnummern geben. Die lassen sich locker in 11 Ziffern unterbringen (10.000.000.000 bis 76.000.000.000). Warum sind da in Deutschland die Nummern (meine jedenfalls) 14 Ziffern lang, die internationale Vorwahl mit eingerechnet? Damit kann man mehr als 10.000 Nummern pro Weltbürger vergeben. Wie dem auch sei, in Peru waren die Mobilfunk-Nummern (ohne internationale Vorwahl) bisher 8 Ziffern lang (reicht theoretisch für knapp 90 Millionen Nummern, nämlich 10.000.000 – 99.999.999). Mit der internationalen Vorwahl 0051 und der 1 für Lima waren das 13 Ziffern. Für die 16 Millionen Handybesitzer in Peru reicht das zwar noch, ist aber anscheinend nicht mehr ausbaufähig. Deshalb setzt Telefonica, die Gesellschaft, die das Netz in Peru in der Hand hat, heute eine 9 vor jede Handynummer (nach der Vorwahl). Durch die Umstellung fällt das ganze Netz die ersten 7 Stunden des 5. April 2008 aus.

Quelle: Living in Peru

Fidel Castro will nicht mehr

Mit 81 Jahren und nicht ganz unerwartet tritt Fidel Castro ab. Am 19.2.2008 kündigte er seinen Rücktritt an.

Dazu auf Spiegel.de:

…und noch mehr News zu Castro bei Google News.

Shakira: 45 Millionen US-Dollar für Erdbebenopfer in Peru

Die attraktive Schlagzeile „Shakira spendet 45 Millionen US-Dollar für Erdbebenopfer in Peru“ erregte heute meine Aufmerksamkeit – „Sex sells“ macht eben auch vor wohltätigen Zwecken nicht halt. Grund genug sich mal genauer mit dieser Meldung zu befassen. Shakira spendet die 45 Millionen US$ nicht aus ihrem Privatvermögen, sondern kündigte sie im Namen der ALAS Foundation (America Latina en Accion Solidaria – „Latin America for Solidarity“) an. Diese Stiftung wurde am 12.12.2006 von eine Anzahl lateinamerikanischer und spanischer Stars (Sänger, Schriftsteller) in Panama gegründet – mit dem Ziel, Kindern in Lateinamerika zu besserer Gesundheit und Erziehung zu verhelfen. ALAS „hilft den Helfern“, das heißt, die Stiftung gibt das Geld nicht selber aus, sondern unterstützt die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften.

Ein ausführlicher Artikel über ALAS ist im Magazin „hispaniconline.com“ zu lesen: The power of PHILANTHROPY. Demnach hat Shakira, die sich schon länger für die Armen in Lateinamerika stark macht, diese Idee ursprünglich mit Alejandro Sanz und Miguel Bosé ausgeheckt und in ihren Kreisen und darüber hinaus verbreitet. Heute ist der Sänger Miguel Bosé (Homepage) Präsident des „Aktivisten-Rates“, der ehemalige spanische Ministerpräsident Felipe González ist Präsident des Beirates und Ehrenpräsident der Stiftung ist Literaturnobelpreisträger Gabriel García Márquez. Die Aktivisten sind zur Zeit folgende großen und kleineren Berühmtheiten:

Adrian Dárgelos (Babasónicos), Alejandro Fernández, Alejandro Sanz, Alex González (Maná), Aleks Syntek, Benny Ibarra, Beto Cuevas (La Ley), Carlos Vives, Catupecumachu, Chayanne, Daddy Yankee, Daniela Mercury, David Bisbal, Danilo Pérez, Diego Torres, Diego Uma (Babasónicos), Don Omar, Emmanuel, Enanitos Verdes, Fher Olvera (Maná), Fidel Nadal, Fonseca, Gianmarco, Gilberto Santa Rosa, Gustavo Cerati, Jeremias, Jennifer López, Joan Sebastian, Jorge Drexler, Jorge Celedón, Juanes, Juan Luis Guerra, Julián Weich, Julieta Venegas, Kumbia All Stars, Los Tigres Del Norte, Lucero, Luis Alberto Spinetta, Malu, Marc Anthony, Miguel Bosé, Omar Alfanno, Os Paralamas, Paulina Rubio, Pedro Suárez Vertiz, Pepe Alva, Raphael, Reyli, Ricardo Arjona, Ricardo Montaner, Ricky Martin, Rubén Blades, Shakira, Thalia, Timbiriche, Tania Libertad, Tito El Bambino, Wyclef Jean. (Die mir bekanntesten habe ich fett markiert.)

Nach dem Erdbeben in Peru haben einige der Aktivisten für die Stiftung ein Spendenaufruf-Video produziert, das als Spot in Lateinamerika, USA und Spanien im TV gelaufen ist. Anscheinend hat das gut funktioniert, denn ich nehme an, ein Großteil der 45 Millionen dürfte daraufhin gesammelt worden sein. Eine tolle Aktion!

Das Geld kommt übrigens nicht nur den Menschen in Peru zu Gute, sondern auch den Opfern des Hurricans Felix in Nicaragua. 5 Millionen der 45 sind außerdem für ein mehrjähriges Bildungsprojekt vorgesehen.