Schwerstes Erdbeben seit fast 40 Jahren in Peru

Das Erdbeben in Peru am 15. August 2007 um 23:40:57 UTC war mit Stärke 8 das stärkste in diesem Gebiet seit dem Beben von 1966 mit der Stärke 8,2. Das U.S. Geological Survey (USGS) berichtet auf seiner Webseite, dass das Beben 150 südlich von Lima in einer Tiefe von ca. 40 km sein Zentrum hatte. Von den 20.000 Beben, die das USGS jährlich registriert, hat im Schnitt nur eins diese Stärke.

Das Beben hat schwere Schäden hinterlassen. Die Städte Pisco und Chincha sind am schlimmsten betroffen. Die genauen Zahlen sind noch unklar, aber etwa 500 Menschen sind getötet worden und noch viel mehr verletzt. Die peruanische Zivilschutz-Behörde Instituto Nacional de Defensa Civil (INDECI) berichtet von ca. 17.000 zerstörten Häusern. Mehr als 80.000 Menschen sind obdachlos geworden – und in Peru ist Winter. Hilfe ist dringend nötig. Es fehlt unter anderem an Wasser, Nahrung, Medikamenten, Zelten und Decken. Die Versorgung ist schwierig, weil die Panamericana aus Zufahrtsstraße zum Katastrophengebiet durch das Beben unterbrochen wurde.

Hier ein Situationsbericht von Caritas-Mitarbeiterin Dorothea Schreck, der auf der Webseite der Caritas zu lesen ist:

„Besonders alarmierend sind die Bilder aus Pisco. Es sind fast alle Häuser zerstört. Die alten Häuser im Zentrum sind aus Erdziegeln mit Schilf gebaut, die nach dem Zusammenbrechen unter den Trümmern keine Lufträume lassen. So können verschüttete Menschen nicht überleben. Auch ein Grund, warum viele Menschen in der eingefallenen Kirche ums Leben kamen, in der sich über 300 Gläubige während des Erdbebens aufhielten. Tote wurden auf dem Hauptplatz zur Identifizierung durch ihre Angehörige aufgebahrt. Die Menschen laufen durch die Straßen und suchen ihre Angehörigen.

Die Suche nach Überlebenden geht weiter. Die Krankenhäuser in den betroffenen Regionen sind überfüllt, Verletzte werden vor den Ambulanzen gelagert und notdürftig versorgt. Das erste Rettungsflugzeug zum Krankentransport ist angekommen und es wird versprochen, dass die 400 Schwerverletzten aus Pisco über eine Flugbrücke nach Lima geflogen werden sollen. Die Nacht ist eingebrochen. Es gibt kein Licht, kein Wasser. Die Bevölkerung ist verzweifelt, da die Hilfe nicht eintrifft. Die Menschen wissen nicht wo sie übernachten sollen, stehen mit ihren wenigen Überbleibsel oder mit leeren Händen vor ihren zerstörten Häusern.

Ein großes Problem stellen die Zufahrtswege dar, denn die wichtigste Verbindung, die Panamericana, ist blockiert. Die ersten Hilfgüter wie Decken wurden eingeflogen. Ãœber Flugzeuge und Schiffe sollen nun Hilfsgüter angeliefert werden. Solidaritätsaufrufe seitens der Regierung und der Medien appellieren schon den ganzen Tag an die Bevölkerung, Blutspenden finden statt, staatliche, private und internationale Hilfe beginnt schleppend. Lebensmittelausgaben in Pisco werden angekündigt. Autokarawanen sind über Luftaufnahmen zu sehen während die Bevölkerung verzweifelt nach Wasser, Essen, Decken und weiterer Hilfe ruft. Es ist eine Frage der Zeit, bis die erste Hilfe eintrifft. Und was kommt danach?“ (Quelle: caritas-international.de)

Caritas International erbittet Spenden mit dem Stichwort «Erdbeben» auf das Spendenkonto 202 bei der Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe, BLZ 660 205 00. Die Spenden-Kontonummer der Diakonie lautet 502707, Postbank Stuttgart, BLZ 60010070, Kennwort «Peru Erdbeben».

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