Straßenkinder in Lima

Ronald
(Foto: Claudia Hasse und Ben Witte)

Terokal ist ein Klebstoff und dient nicht nur zum Leimen von Schuhen, sondern auch als Quelle von berauschenden oder zumindest benebelnden Gasen, die Straßenkinder in Peru schnüffeln, um ihre Drogenabhängigkeit zu bedienen und Aussichtslosigkeit und die extreme Armut zu vergessen, in der sie leben.

Ca. 50% der Peruaner leben in Armut, ca. 14% in absoluter Armut (Quelle). 44% aller Einwohner sind Kinder oder Jugendliche. Daraus folgt, dass ca. 1,5 Millionen Kinder und Jugendliche in Peru in absoluter Armut leben. Natürlich sind die nicht alle Straßenkinder, aber es verdeutlicht ein bisschen die Dimension der Not.

Julio
(Foto: Claudia Hasse und Ben Witte)

Zum Glück für zumindest manche dieser Kinder gibt es Organisationen und Einzelpersonen, die sich für sie einsetzen und versuchen, sie wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Ein Beispiel dafür ist das Instituto Mundo Libre (IML) in Lima, ein Projekt für Straßenkinder in Lima. Der Diplompsychologe Ben Witte und die Diplompolitologin Claudia Hasse waren dort bis vor wenigen Tagen vor Ort und stellen das Zentrum auf ihrer Webseite mundolibre.de (2006) (*1) vor:

„Das IML ist ein therapeutisches Zentrum für Straßenkinder in Lima, Peru. Es besteht aus zwei Häusern, eines für etwa 40 Jungen und ein weiteres für ca. 20 Mädchen. Alle Kinder haben in ihrer Vergangenheit Drogen konsumiert, vor allem Terokal (Klebstoff) und Marihuana. Sie lebten teils oder ständig auf der Straße und haben Armut, Gewalt oder Misshandlung in ihren Familien erlebt. Das Geld für die Drogen beschafften sie durch Arbeit auf der Straße, Betteln, Diebstähle oder Prostitution. Tausende Kinder leben in Lima auf der Straße. Dies ist auch der Ort, an dem Mitarbeiter des IML die ersten Kontakte knüpfen. Ein Straßenteam nimmt über einen längeren Zeitraum Kontakt zu den Kindern auf und schafft somit die erforderliche Vertrauensbasis für den Einstieg in das Rehabilitationsprogramm.

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Peru ist 2007 Partner der Touristikmesse CMT in Stuttgart

Partnerland der kommenden Touristikmesse CMT in Stuttgart ist Peru. Die CMT ist Europas größte Publikumsmesse für Touristik und Freizeit: über 1.400 Ausstellern aus mehr als 95 Nationen bieten 180.000 Besuchern (inclusive 10.000 Fachbesuchern) entsprechende Informationen zu Reiseveranstaltern, Urlaubsorten, Ferienregionen, Caravan- und Wohnmobilherstellern.

Mit dabei ist die Commission for the Promotion of Peru (PromPeru) der peruanischen Regierung. Offizielle Infos für Touristen stellt die PromPeru z.B. unter peru.info ins Netz.

Rund 50 000 Deutsche kommen pro Jahr nach Peru – bei insgesamt 1,5 Millionen Besuchern aus aller Welt. Die meisten Touristen kommen aus den USA. Deutschland liegt auf Platz elf weltweit gesehen – bezogen auf Europa sogar auf Platz vier. Diese Zahlen sollen jetzt gesteigert werden. 2006 rechnet Peru mit einem Besucherplus von 10 bis 15 %. Anlocken will Peru die Besucher mit einer Drei-Säulen-Strategie:

  • Kultur und Geschichte
  • Kultur gepaart mit Land, Leuten und Festen
  • Erlebnistourismus in den Dschungelgebieten

Peru bestehe nicht nur aus den Inkas und dem Machu Picchu Рes gebe ja auch noch Pyramiden im weniger bekannten Norden (Quelle: K̦lner Stadt-Anzeiger).

Chile und Peru vertragen sich wieder

Leiten Chile und Peru nun das Ende ihres jahrelangen Kulturkampfes um Fische, Ceviche, Pisco Sour und Kartoffeln ein? Ende August haben beide Länder, vertreten durch die Außenminister José Antonio García Belaúnde (Peru) und Alejandro Tomás Foxley Rioseco (Chile), einen Handelsvertrag abgeschlossen. Ein historischer Moment, zumal dies der erste Vertrag zwischen beiden seit dem Salpeterkrieg 1879-1883 sein soll (Quelle: tagblatt.ch) – ob das stimmt? Soweit ich gelesen habe, hatten Chile und Peru schon einen anderen Handelsvertrag sein 1988 („The existing trade pact, signed in 1998, allowed Peruvian exports to Chile to increase to $1.13 billion last year from some $132 million in 1997“livinginperu.com).

Aus dem Andenpakt „Comunidad Andina de Naciones, CAN“ (zur Zeit Peru, Ecuador, Bolivien und Kolumbien) war Chile 1976 unter Diktator Pinochet ausgetreten. Anfang August haben die vier CAN-Länder Chile offiziell zum Wiedereintritt eingeladen. Die chilenische Präsidentin Michelle Bachelet will, dass ihr Land wieder in die Andengemeinschaft eintritt (Quelle: argentinienaktuell.com).

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Stärkstes Wirtschaftswachstum seit 9 Jahren in Peru

In Peru brummt die Wirtschaft. Im Juni ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber Vorjahr um 6,82 % gestiegen. Das ist der höchste Wert seit 1997. Dazu haben besonders die Rohstoff- und Gasexporte beigetragen. Z.B. wurde 7 % mehr Gold gefördert. Die Landwirtschaft wuchs hingegen nur mit 0,4 %. Das berichtet emfis.de.

Das dürfte noch auf Ex-Präsident Toledos Konto gehen. Ob Garcia diesen Kurs beibehalten kann, bleibt abzuwarten.

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NZZ über die Wirtschaft von Peru nach der Wahl

Die Neue Züricher Zeitung schreibt über den aktuellen wirtschaftlichen Zustand und die Perspektive von Peru nach der Wahl von Alan Garcia:

Perus Wirtschaft bietet heute ein Bild, wie es in vielen Ländern der Region zu finden ist: Der Patient wird mit den stabilisierenden Massnahmen rundum versorgt; wesentliche, rehabilitierende Schritte zu seiner mittel- bis langfristigen Gesundung aber sind ausgeblieben.

Eine Fortführung der stabilitätsorientierten Wirtschaftspolitik dürfte Alan García zwar weiterhin den Applaus von den Finanzmärkten und den Obligationären einbringen, sie ist aber allenfalls eine notwendige, nicht aber eine hinreichende Bedingung, um den Peruanern einen Weg aus der Armut zu ebnen und die Wachstumsmotoren zu befeuern. Makro- und mikroökonomische Reformen sind unerlässlich. Vorerst aber wird García um eine Ausweitung der Sozialpolitik nicht umhinkommen. Bleibt zu hoffen, dass er sich damit Zeit für Reformen erkaufen kann – sofern er sie denn auch anstrebt.

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Hologramme aus Deutschland für die Peru-Wahl

Ein deutsches Unternehmen liefert Hologramme für die Wahl in Peru.

Es wäre doch schön, wenn diese Hologramme als künstlich-intelligente Wahlhelfer für die im Ausland lebenden Peruaner eingesetzt werden könnten – nach Art des Holodoktors des Raumschiffs Voyager. Dann gäbe es vielleicht genug Personal, um eine Wahl in den Heimatorten, z.B. in Düsseldorf, zu ermöglichen, statt Peruaner aus ganz NRW nach Offenbach bei Frankfurt zu schicken, um die Stimme abzugeben. Für Peruaner haben nämlich kein Wahlrecht, sondern eine Wahlpflicht. Wer nicht wählt, muß Strafe zahlen, 136 Soles bzw. ca. 30 Euro. Und zwar pro Wahlgang – und nach einer absoluten Mehrheit für Ollanta Humala, Flores Nano oder Alan Garcia im ersten Wahlgang sieht es im Moment nicht aus. Sprich: 60 Euro Strafe für’s Nichtwählen.

Leider sind die Hologramme doch keine KI’s in Menschengestalt, sondern nur High-Tech-Aufkleber, die nach der Wahl auf den DNI, das Documento Nacional de Identidad, früher Libreta Electoral (Wählerausweis) genannt, gepappt wird.

Hersteller der Hologramme ist die Witzhavener Rako-Gruppe, der größte deutsche Etiketten- und Hologrammherstellerm der auch gerade in das Geschäft mit RFID-Chips einsteigt. Die Welt am Sonntag hat gerade einen Artikel über Rako veröffentlicht.

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