Fluggesellschaft Air Comet pleite

Die spanische Fluggesellschaft Air Comet, die auf Flüge zwischen Spanien und Lateinamerika spezialisiert war, ist pleite. Alle Flüge sind abgesagt. Die Webseite aircomet.com ist im Moment abgeschaltet.

1500 Kunden sollen davon betroffen sein. Neben den Angestellten, die wahrscheinlich ihren Arbeitsplatz verlieren, gilt denen unser Mitgefühl, weil sie nun vielleicht Weihnachten nicht dort feiern können, wo sie wollen und zudem auch noch um ihr in die Tickets investiertes Geld bangen müssen.

Wir haben das einmal selbst erlebt (mit 300.000 weiteren Passagieren), als Ende 2006 Air Madrid pleite ging. Wir hatten damals das Glück, dass eine Reklamation bei der Kreditkartengesellschaft VISA, über die wir die Online-Buchung bezahlt hatten, Erfolg hatte und wir das Geld nach einiger Zeit von VISA zurück bekamen. Soviel als Tipp…

Quelle: Air Comet stellt nach Pleite alle Flüge ein | tagesschau.de.

Update 1.1.2010: Proteste am 31.12.2009 vor der Spanischen Botschaft in Lima von sitzen gelassenen Air-Comet-Passagieren.

Schmähpreis für Newmont Mining

US-Minenkonzern Newmont Mining, der auch der Betreiber der berühmt-berüchtigten Yanacocha-Goldmine in Peru ist, wurde anlässlich des Weltwirtschaftsforums in Davos ausgezeichnet: die Organisation „Erklärung von Bern“ (EvB) und Greenpeace verliehen der Firma Newmont gleich zwei Public Eye Awards : den „Public Eye Global Award“ und den „Public Eye People’s Award“ – für das gewissenloseste Unternehmen des Jahres 2009. Mehr Infos auf der Seite von EvB.

Wieder ein paar Puzzelsteinchen für unsere Bergbau in Peru-Themenseite.

Der Aktienmarkt in Peru: Bolsa de Valores de Lima

In Zeiten finanzieller Turbulenzen interessiert uns auch einmal der Aktienmarkt in Peru. Gehandelt wird Peru an der Börse von Lima, der Bolsa de Valores de Lima, die sich selbst BVL abkürzt. Das internationale Börsensymbol der BVL ist allerdings LIN (Börsencode 89). Hier eine Liste aller Börsensymbole. Die BVL definiert verschiedene Indices:

Die drei am stärksten gewichteten Werte im IGBVL sind z.B. Volcan „B“ (Symbol: VOLCABC1) mit 10.2278%, Cerro Verde (CVERDEC1) mit 5.9810% und Milpo (MILPOC1) 4.1588%. Wenn man nun wissen will, was die so treiben, hilft Google Finance weiter. Eine eindeutige Suche kann man hier mit dem Börsensymbol und den Wertpapiersymbol zusamenbauen, z.B. „LIN:VOLCABC1“. Google listet die Beschreibung („exploration, extraction and treatment of polymetallic minerals“), die Webseite (volcan.com.pe), Adresse, Eckdaten aus der Bilanz, News usw. auf. Leider kann man für die peruanischen Werte nicht die Kurse so schön grafisch verfolgen wie z.B. Apple. Das macht Google offenbar nicht für alle Werte (sondern nur für amerikanische?). Dafür verlinkt Google zu Reuters, wo man sogar die Karrieren aller Manager der Firma lesen kann. Und dort klickt man auf „Chart“ und kann dann grafisch ablesen, wie es dem Kurs ergeht (in diesem Fall vom über 15 PEN (Peruanische Nuevo Soles) in 2007 auf unter 1,2 PEN heute (auch ein ganz schöner Absturz).

Cerro Verde ist auch eine Minengesellschaft, hier bei Google Finance (LIN:CVERDEC1), hier bei Reuters. Milpo (MILPOC1) – ebenfalls Mining – bei Google und Reuters.

Mit diesen Links fällt es leicht, die Entwicklung der Börse in Lima im Detail zu verfolgen. Für das Gesamtbild kann man z.B. auch bloomberg.com bemühen: hier der IGBVL. Wie man sieht: bis Mitte 2007 ging es ziemlich steil aufwärts, danach steil abwärts.

Die Aktien werden in Deutschland schwer zu erwerben sein, aber es gibt ein Index-Zertifikat, welches Firmen abbildet, die in Peru aktiv sind (allerdings nur vier peruanische darunter, denn die Amerikaner und Kanadier buddeln auch fleißig nach Gold usw. in Peru): DE000AA0PEU5. Hier das Chart dazu bei abnamromarkets.com. Wie gut, wenn man es nicht gekauft hat, als es in FAZ.net appetitlich beschrieben wurde – im Juni 2007.

Neuer Nachtflug nach Peru

Ab 27.10.2008 gibt es eine neue Flugmöglichkeit nach Lima, nämlich mit dem LAN Flug 2707 von Madrid nach Lima, Abflug 00:35 Uhr , Ankunft um 7:00 Uhr Morgens – 12 Stunden 25 Minuten also in einer Boeing 767. Zubringer von Frankfurt ist z.B. der Flug LAN 705 (ein Airbus 340), Abflug 17:25 Uhr. Damit dauert der Flug von Frankfurt aus 17 Stunden 25 Minuten. Quelle: reisenews-online.de

1 Million Notebooks für Venezuelas Schüler

Peru hat es mit 260.000 OLPC-Laptops vorgemacht – jetzt legt Venezuela einen drauf und will 1 Million Schüler-Notebooks beschaffen. Allerdings von der OLPC-Konkurrenz „Classmate PC“ von Intel. 250.000 in Portugal gefertigte Geräte sollen schon Anfang 2009 geliefert werden. Später sollen auch PCs in Venezuela gefertigt werden. Bezahlt wird der PC nach Einkommen, bedürftige Kinder sollen ihn kostenlos bekommen.

Deutsche Bank eröffnet Zweigstelle in Peru

Die Deutsche Bank ist seit neustem auch in Peru vertreten – um „von den Wachstumschancen in der Region weiter zu profitieren“, wie die Bank in ihrem Niederlassungsverzeichnis schreibt. Bisher hatte die Deutsche Bank in Lateinamerika nur Niederlassungen in Argentinien, Chile, Brasilien und Mexiko. Leider öffnet die Niederlassung in Lima (Miguel Dasso 104, achter Stock, San Isidro) erstmal ohne Schalter und ohne Geldautomat.

Quelle: efinancialnews.com: Deutsche Bank expands into Peru

Peru erzielt Wirtschaftswachstum von 7,2 Prozent

Schön für Peru: die Wirtschaft wächst kräftig weiter. Im ersten Quartal 2007 stieg das Bruttoinlandsprodukt um 7,2 Prozent (gegenüber Vorjahr). Und diesmal nicht getrieben vom Minen- und Bergbausektor, sondern durch die Binnenkonjunktur:

  • Konsumgütersektor inklusiver Lebensmittel: 14 Prozent Wachstum
  • Einzelhandelsumsätze: 10 Prozent Wachstum
  • Stromerzeugung: 9,3 Prozent Wachstum
  • Bauwirtschaft: 9,1 Prozent Wachstum
  • Landwirtschaftliche Produktion: 4,6 Prozent Wachstum

(Quelle: emfis.de)

Peruanische Wirtschaft strebt nach oben

Peru strebt wirtschaftlich nach oben. 2006 war mit einem Wachstum von fast 8% ein Rekordjahr für die peruanische Wirtschaft, was der peruanischen Regierung 2006 erstmals erlaubte, einen Haushaltsüberschuss einzufahren – Glück für Alan Garcia, der erst im Sommer 2006 Alejandro Toledo als Präsidenten abgelöst hat. Garcia war bis dahin eher als der „Zerstörer“ der Wirtschaft Perus berüchtigt – wegen der katastrophalen Auswirkungen seiner Wirtschaftspolitik in seiner ersten Präsidentschaft (1985-1990).

Auch 2007 läuft es blendend. Der „Indice General de la Bolsa de Valores de Lima“, kurz IGBVL, also der Index der peruanischen Aktien, klettert von einem Rekord zum nächsten – und hat sich in den letzen 12 Monaten so ungefähr verdreifacht (bloomberg.com, TradeSignals). Auch der Nuevo Sol, der seit 1991 als Währung Perus (Kürzel PEN) dient, ist im März 2007 auf den höchsten Stand seit 8 Jahren gestiegen. Das Handelsblatt schreibt, das „Währungspaar USD/PEN“ habe „mit einem Tief von 3,1770 Ende März sein niedrigstes Kursniveau seit Anfang 1999 erreicht“.

Hoffentlich kommt bei der peruanischen Bevölkerung mehr an als in USA und Deutschland, wo auch nur noch die Reichen dazuverdienen. Man lese zum Thema in Spiegel.de:

Schickes für Soldaten, Bodygards und Millionäre

Nicht nur im Kino gilt Kolumbien als gefährliches Pflaster. Durchaus real sind die Morde und Entführungen in dem Land, in dem seit 40 Jahren Bürgerkrieg herrscht. So lautet z.B. der Reisehinweis des Auswärtigen Amtes zu Kolumbien, der vom Reisen allerdings eher abschreckt, wie folgt:

In Kolumbien besteht weiterhin eine ernstzunehmende Gefahr von Entführungen durch die illegalen bewaffneten Gruppen und durch kriminelle Banden, die häufig für Lösegeld oder politische Forderungen auch Ausländer – mitunter jahrelang – als Geiseln festhalten. Kolumbien ist weltweit das Land mit den meisten Entführungen. Das Auswärtige Amt rät daher dringend von Ãœberlandreisen ab. Es wird empfohlen, sich – unter Beachtung der allgemein notwendigen Vorsichtsmaßnahmen – nur in den Orten des Landes aufzuhalten, die mit dem Flugzeug bereist werden können. Bewaffnete Auseinandersetzungen im Land halten an. Es muss auch weiterhin mit Anschlägen und Angriffen hauptsächlich auf Ziele wie öffentliche Gebäude, Militär – und Polizeieinrichtungen, aber eventuell auch auf Touristenhotels, Clublokale, Restaurants, Supermärkte, Parkplätze sowie vor allem auf öffentliche Verkehrsmittel gerechnet werden. Die Kriminalitätsrate und insbesondere die allgemeine Gewaltbereitschaft sind trotz eines Rückganges in den letzten vier Jahren im gesamten Land nach wie vor hoch. Hiervon sind auch Viertel der Hauptstadt Bogotá betroffen, in denen sich Ausländer üblicherweise bewegen.

Die ideale Umgebung für ein Panzerkleidungsunternehmen. Der Kolumbianer Miguel Caballero betreibt in Bogotá so einen Laden – inzwischen mit über 100 Mitarbeitern und illustren Kunden aus aller Welt:

Das gepanzerte Tropenhemd ist besonders beliebt bei den Auftraggebern aus der Region. Kolumbiens Präsident Ã?lvaro Uribe trägt es in Weiß, sein venezolanischer Kollege Chávez in Knallrot, … (taz.de)

Mit dem spanischen Thronfolger Felipe und seiner Gattin Letizia darf geworben werden, sie bekamen zur Hochzeit 2004 gepanzerte Steppjacken, dunkelblau. (Sueddeutsche.de)

Kunden demonstriert er die Qualität seine Waren gerne mal durch Pistolenschüsse aus nächster Nähe in die Bauchgegend seiner Mitarbeiter – nach dem er ihnen eine gepanzerte Jacke angezogen hat. Auf seiner Homapage bietet er T-Shirts, Jacken, Mäntel usw. für den modebewußten Soldaten, Bodygard, Politiker, Millionär oder Motoradfahrer.

Ein lebendig ausgeschmückter Artikel über den „Armani“ der Panzerkleidung erschien am 13.1.2007 in der taz.de. Mode für alle Kaliber. Ein ähnlicher Artikel am 30.5.2006 in der Sueddeutschen.de: Klamotten für große Kaliber. Skuril.

Air Madrid fliegt nicht mehr

Der „Billigflieger“ Air Madrid hat gestern abend, am 15.12.2006, den Flugbetrieb eingestellt. Auf der Webseite von Air Madrid ist nur noch eine Erklärung auf Spanisch zu lesen, in der die Hintergründe aus Sicht von Air Madrid dargestellt wurden. Der Firma drohte akut der Lizenzentzug, weil sie es seit Monaten nicht mehr schaffte, ihr Geschäft ohne teilweise dramatische Verspätungen abzuwickeln – bis zu 60 Stunden mussten die Passagiere warten.

Jetzt sitzen 120.000 Passagiere plötzlich ohne Rückflug an ihren Zielorten fest. Die meisten davon in Lateinamerika. Ziele der Air Madrid waren unter anderem Mexiko City, Bogota, Quito, Lima, Buenos Aires, Teneriffa, Madrid, Barcelona, Paris, Mailand, Rom und Bukarest. Ein 5-Millionen-Euro-Notfallplan des spanischen Verkehrsministeriums soll bis zum 21.12.2006 wenigstens einigen Betroffenen helfen – mit gecharterten Flugzeugen. Auf jeden Fall dürfte es jetzt auf so einigen Flughäfen an Chaos nicht mangeln.

Weitere rund 300.000 bereits verkaufte Flüge müssten noch abgewickelt werden. Was passiert jetzt damit?

Quellen: