Schweres Erdbeben in Chile

Ca. 2,5 Jahre nach dem schweren Erdbeben in Peru hat es gestern Perus südlichen Nachbarn Chile getroffen. Am 27. Februar 2010 bebte die Erde weniger als 100 km von der Stadt Concepción entfernt mit Stärke 8,8 (zum Vergleich 8,0 war es 2007 in Peru). Damit war es das stärkste Beben in Chile seit fast 50 Jahren. Mehrere Städte wurden verwüstet. Hunderte Menschen sind gestorben und Hunderttausende sind obdachlos.

Quellen:
Wikipedia: Erdbeben in Chile 2010
Monster-Beben: Live-Ticker zum Nachlesen – Welt – Österreich / oe24.at
SPIEGEL ONLINE: Erdbeben – Alle Artikel, Hintergründe und Fakten.

Filmfestival Kino Latino in Köln vom 5. bis 10. Juni 2009

Spiel- und Dokumentarfilme aus Lateinamerika zeigt das Filmfestival „Kino Latino“ vom 5. bis 10. Juni in Köln an verschiedenen Spielorten, Details im Programm des Festivals. Hier die Filme (ohne Gewähr):

Freitag, 5. Juni

  • 21.00 Uhr: [g for=“CHE – REVOLUCION Steven Soderbergh“ as=“CHE – REVOLUCION“] (USA / Spanien 2008, Regie: Steven Soderbergh)

Samstag 6. Juni

  • 19 Uhr: [g for=“LA TERRA DEGLI UOMINI ROSSI Marco Bechis“ as=“LA TERRA DEGLI UOMINI ROSSI – BIRDWATCHERS“] (Brasilien / Italien 2008, Regie: Marco Bechis)
  • 21 Uhr: [g for=“EL NIDO VACIO Daniel Burman“ as=“EL NIDO VACIO – DAS LEERE NEST“] (Argentinien 2008, Regie: Daniel Burman)

Sonntag, 7. Juni

  • 16 Uhr: EL NIDO VACIO – DAS LEERE NEST (s.o.)
  • 18 Uhr: [g for=“DERECHO DE FAMILIA Daniel Burman“ as=“DERECHO DE FAMILIA – FAMILY LAW“] (Argentinien / Italien / Spanien / Frankreich 2006, Regie: Daniel Burman)
  • 20 Uhr: [g for=“LA VIDA LOCA Christian Poveda“ as=“LA VIDA LOCA“] (Mexiko / Spanien / Frankreich 2008, Regie: Christian Poveda)

Montag, 8. Juni

  • 19 Uhr: [g for=“EL CIRCULO José Pedro Charlo Aldo Garay“ as=“EL CIRCULO – DER KREIS“] (Uruguay / Deutschland / Argentinien / Chile 2008, Regie: José Pedro Charlo & Aldo Garay)
  • 21 Uhr. [g for=“EL ABRAZO PARTIDO Daniel Burman“ as=“EL ABRAZO PARTIDO – DIE VERLORENE UMARMUNG“] (Argentinien / Frankreich / Italien / Spanien 2004, Regie: Daniel Burman)

Dienstag, 9.Juni

  • 19 Uhr: [g for=“ALICIA EN EL PAIS Esteban Larraín“ as=“ALICIA EN EL PAIS – ALICIAS WEG“] (Chile 2008, Regie: Esteban Larraín)
  • 21 Uhr : [g for=“LA SANGRE BROTA Pablo Fendrik“ as=“LA SANGRE BROTA – BLOOD APPEARS“] (Argentinien / Frankreich / Deutschland 2008, Regie: Pablo Fendrik)

Mittwoch, 10. Juni

  • 19 Uhr: [g for=“KAGEL EN ARGENTINA Gastón Solnicki“ as=“SÃœDEN – KAGEL EN ARGENTINA“] (Argentinien 2008, Regie: Gastón Solnicki)
  • 21 Uhr: FUC/KHM- Kurzfilmprogramm

Gefunden via kinolatino.de.

Fujimori – Beginn des letzten Aktes

Perus Ex-Präsident Alberto Fujimori wird nach Peru ausgeliefert. So entschied gerade das Oberste Gericht Chiles, wo Fujimori nach seiner missglückten „Rückkehr“ Ende 2005 nach Lateinamerika festgenommen wurde und dort viele Monate unter Arrest stand. Fujimori dürfte gerade jetzt (22.9.2007) unterwegs zur peruanischen Grenze sein, wo ihn die Perus Interpol aufgabeln wird. Ihm soll der Prozess wegen vielfachen Mordes und Korruption gemacht werden – alle Fälle aus seiner Zeit als Präsident. Eine Zusammenfassung der 17-Jährigen „Beziehung“ Fujimoris zu Peru bietet Time.com.

Schön für Peru, schön für den Rechtsstaat, hoffentlich wird’s auch schön für die Gerechtigkeit.

Ex-Diktator Pinochet entzieht sich bald endgültig der Strafverfolgung

Augusto Pinochet, Ex-Diktator von Chile, entzieht sich wahrscheinlich bald endgültig seiner Verantwortung für tausende Entführungen, Folterungen und Morde, die unter seiner von 1973 bis 1990 währenden Militärdiktatur begangen wurden. Der 91-jährige ringt nach einem Herzinfarkt mit dem Tod.

Wegen seiner schlechten Gesundheit gelang es ihm, sich der Strafverfolgung zu entziehen, die in den letzten Jahren ansatzweise versucht wurde – 2001 erklärte ein Gericht Pinochet für nicht verhandlungsfähig. Verurteilt und bestraft wurde er nie und außer ein paar Jahren Hausarrest musste er nichts erdulden. Seine Anhänger jubeln ihm noch heute zu – so z.B. bei seinem 91. Geburtstag am 25.11.2006, als er noch mal ohne Reue auf seine Diktatur zurückblickte.

Pinochets Präsidentschaft begann mit dem Putsch gegen den damaligen sozialistischen Präsidenten Salvador Allende. Er wurde auch später nie zum Präsidenten gewählt. Als die Demokratie am 14. Dezember 1989 in Chile in Form einer freien Wahl mit Gegenkandidaten wieder eingeführt wurde, verlor er sogleich gegen Patricio Aylwin. Pinochet blieb aber Senator auf Lebenszeit – dank der Verfassung, die er für sich selbst maßgeschneidert hatte.

Mehr dazu

Update 11.12.2006: Pinochet hat es heute geschafft und sich durch Tod der Strafe entzogen.

Lateinamerika auf der Weltrangliste der Korruption

„Korruption hält Millionen von Menschen in der Armutsfalle gefangen.“ So äußert sich Huguette Labelle, die Vorsitzende von Transparency International. Transparency International, kurz TI, ist eine nichtstaatliche Organisation, die sich international gegen Korruption engagiert. Am 6. November hat TI den jährlich erscheinenden Corruption Perceptions Index 2006 veröffentlicht. Dieser „Korruptionswahrnehmungsindex“ basiert auf Expertenumfragen zur Wahrnehmung von Korruption im öffentlichen Sektor. Die Studie fasst die Ergebnisse von Untersuchungen aus folgenden 12 verschiedenen Quellen zusammen:

Heraus kommt für jedes Land ein Wert zwischen 0 („sehr korrupt“) und 10 („kaum korrupt“). Deutschland liegt mit immerhin 8.0 Punkten auf Platz 16 der Tabelle. Die Länder Lateinamerikas schneiden meist deutlich schlechter ab – der Zusammenhang zwischen Armut und Korruption wird durch die Studie deutlich nachgewiesen. Hier die Rangfolge der lateinamerikanischen Staaten:

  • Chile: Index 7,3, Rang 20
  • Barbados: Index 6,7, Rang 24
  • Uruguay: Index 6,4, Rang 28
  • Dominica: Index 4,5, Rang 53
  • Costa Rica: Index 4,1, Rang 55
  • El Salvador: Index 4,0, Rang 57
  • Kolumbien: Index 3,9, Rang 59
  • Jamaika: Index 3,7, Rang 61
  • Belize: Index 3,5, Rang 66
  • Grenada: Index 3,5, Rang 66
  • Kuba: Index 3,5, Rang 66
  • Brasilien: Index 3,3, Rang 70
  • Mexiko: Index 3,3, Rang 70
  • Peru: Index 3,3, Rang 70
  • Trinidad und Tobago: Index 3,2, Rang 79
  • Panama: Index 3,1, Rang 84
  • Argentinien: Index 2,9, Rang 93
  • Dominikanische Republik: Index 2,8, Rang 99
  • Bolivien: Index 2,7, Rang 105
  • Guatemala: Index 2,6, Rang 111
  • Nicaragua: Index 2,6, Rang 111
  • Paraguay: Index 2,6, Rang 111
  • Guyana: Index 2,5, Rang 121
  • Honduras: Index 2,5, Rang 121
  • Ecuador: Index 2,3, Rang 138
  • Venezuela: Index 2,3, Rang 138
  • Haiti: Index 1,8, Rang 163

(Weitere Länder Lateinamerikas sind von der nicht erfasst – nur Länder, die in mindestens 3 der 12 Quellen vorkommen, wurden aufgenommen.)

Zum Vergleich: Chile liegt auf Augenhöhe mit den USA (7,3, Platz 20), Barbados und Uruguay liegen knapp vor bzw. hinter Spanien (6,8, Platz 23) und Portugal (6,6, Platz 26). Und danach wird es auch schon finster, bis es am absoluten Tiefpunkt mit Haiti endet (Platz 163 von 163).

Zu der miesen Position von Haiti wurde die Leute von TI anscheinen sehr oft gefragt. So oft, dass sie in ihren „FAQ“ (frequently asked questions) die Bevölkerung von Haiti in Schutz nehmen:

„Korruption ist unbestritten eine der größten Herausforderungen für die Good Goverance-Strukturen, die Entwicklung des Landes und die Armutsreduzierung in Haiti. Doch die Mehrheit der Menschen ist in erster Linie Opfer von Korruption. Korruption, begangen von einer Minderheit einflussreicher Persönlichkeiten und begünstigt durch die Fehler von politischen Führern und Institutionen bei der Kontrolle und Bekämpfung von Korruption, bedeutet nicht, dass ein Land oder seine Bevölkerung am korruptesten sind.“

Es wird interessant sein, die Veränderungen auf der Rangliste über die Jahre zu verfolgen.

Mehr:

Drei Journalisten unterwegs in Südamerika

Was kann es schöneres Geben als fürs Reisen bezahlt zu werden? Drei Journalisten der Deutschen Welle haben gerade das Vergnügen: Sie sind seit Oktober 2006 in Südamerika unterwegs und berichten dreisprachig in einem einem gemeinsamen Blog von ihren Erfahrungen und Erlebnissen:

  • Steffen Leidel bereist Venezuela und Bolivien. Er schreibt als einziger auf Deutsch.
  • Geraldo Hoffmann berichtet aus seinem Heimatland Brasilien, natürlich auf Portugiesisch
  • Luna Bolívar – schreibt Spanisch – besucht Chile.

Das ganze soll in einem dreisprachigen Special aus Reportagen, Interviews und Analysen münden, das Ende November auf DW-World.de erscheinen soll. Bin gespannt darauf – bis dahin kann man die interessanten Berichte verfolgen, die fast täglich auf dem Blog eintrudeln.

Chile und Peru vertragen sich wieder

Leiten Chile und Peru nun das Ende ihres jahrelangen Kulturkampfes um Fische, Ceviche, Pisco Sour und Kartoffeln ein? Ende August haben beide Länder, vertreten durch die Außenminister José Antonio García Belaúnde (Peru) und Alejandro Tomás Foxley Rioseco (Chile), einen Handelsvertrag abgeschlossen. Ein historischer Moment, zumal dies der erste Vertrag zwischen beiden seit dem Salpeterkrieg 1879-1883 sein soll (Quelle: tagblatt.ch) – ob das stimmt? Soweit ich gelesen habe, hatten Chile und Peru schon einen anderen Handelsvertrag sein 1988 („The existing trade pact, signed in 1998, allowed Peruvian exports to Chile to increase to $1.13 billion last year from some $132 million in 1997“livinginperu.com).

Aus dem Andenpakt „Comunidad Andina de Naciones, CAN“ (zur Zeit Peru, Ecuador, Bolivien und Kolumbien) war Chile 1976 unter Diktator Pinochet ausgetreten. Anfang August haben die vier CAN-Länder Chile offiziell zum Wiedereintritt eingeladen. Die chilenische Präsidentin Michelle Bachelet will, dass ihr Land wieder in die Andengemeinschaft eintritt (Quelle: argentinienaktuell.com).

Peru, Chile, Handlesvertrag, Außenminister

Fujimori gegen 2200 Euro Kaution freigelassen

Neuigkeiten von Alberto Fujimori: Knapp 2200 Euro Kaution reichten gestern für den Ex-Diktator von Peru, um wieder auf freien Fuß zu kommen. Er darf aber Chile nicht verlassen. Über die Auslieferung an Peru wird noch entschieden. Fujimori sagte heute, er wolle nicht vor den Gerichten Perus erscheinen, da er kein Vertrauen zu ihnen habe. Außerdem entsprächen sie nicht den internationalen Standards. Er sei aber total unschuldig, ok, es habe ein paar vereinzelte Menschenrechtsverletzungen gegeben, aber nur gegen seinen ausdrücklichen Befehl und außerdem war ja ein blutiger Krieg gegen den Terror im Gange, da könne sowas schon mal vorkommen. (Frei nach washingtonpost.com).

Fujimori saß ca. 6 Monate in Chile in Auslieferungshaft. Während der Zeit wurde sein Versuch, sich wieder als Kandidat für die Präsidentschaft Perus anzumelden, von den peruanischen Behörden abgelehnt. Dafür wurde seine Tochter Keiko für Fujimoris Partei in den Kongress gewählt – mit dem erklärten Wahlziel, ihren Vater zu rehabilitieren und zurückzuholen. Auch sein kleiner Bruder Santiago wurde in den Kongress gewählt. Alberto Fujimori, 67, hat unterdessen im Gefängnis seine reiche Freundin Satomi Kataoka, 39, geheiratet.

Mal sehen, was dieser Clan noch so alles anstellt.

Alberto Fujimori, Satomi Kataoka, Keiko Fujimori, Santiago Fujimori, Chile, Peru, Korruption, Kaution

Chile – Peru: Kartoffelkampf

Im Kulturkampf zwischen Chile und Peru ist eine neue Stufe erreicht: die Kartoffel. Nachdem der chilenische Universitäts-Professor Andres Contreras den Plan verkündete, die 280 Kartoffelsorten, die in Chile angebaut werden, als Chiles nationales Erbe zu registrieren, reagierte Peru. Der Außenminister Oscar Maurtua sagte, es sei allgemein akzeptiert, dass die Kartoffel aus dem südlichen Peru stammt und demnach zum peruanischen nationalen Kulturerbe gehört. Quelle: BBC.

Wenn sich hochrangige Politiker in diesen Streit einmischen, steckt wahrscheinlich noch mehr dahinter. Biopiraten?.

Kartoffel, Peru, Chile, Biopiraten

Presseschau der Informationsstelle Lateinamerika

Die Suche nach interessanten Zeitungsartikeln über Lateinamerika hat sich für mich erstmal erledigt, nachdem ich die „Presseschau“ des „ila“-Vereins gefunden habe. Zumindest im deutschsprachigen Bereich. Hier gibt es jede Woche zig Hinweise auf Artikel, jeweils mit Titel, Datum und einem kurzen, erklärenden Kommentar. Und die Leute sind schnell: „heute“ ist erst 30 Minuten alt, und es sind schon 16 frische Artikel eingetragen. Alle Achtung!

„ila“ steht für „Informationsstelle Lateinamerika e.V.“, ein gemeinnütziger Verein aus Bonn, der seit fast 30 Jahren aktiv ist. Hier aus der Selbstbeschreibung:

Die ila ist ein unabhängiger, gemeinnütziger Verein, der sich überwiegend aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden finanziert. Hier arbeiten JournalistInnen, LehrerInnen, StudentInnen, WissenschaftlerInnen und ehemalige EntwicklungshelferInnen, die alle jeweils verschiedene lateinamerikanische Länder aus eigener Erfahrungen kennen.