Ex-Diktator Pinochet entzieht sich bald endgültig der Strafverfolgung

Augusto Pinochet, Ex-Diktator von Chile, entzieht sich wahrscheinlich bald endgültig seiner Verantwortung für tausende Entführungen, Folterungen und Morde, die unter seiner von 1973 bis 1990 währenden Militärdiktatur begangen wurden. Der 91-jährige ringt nach einem Herzinfarkt mit dem Tod.

Wegen seiner schlechten Gesundheit gelang es ihm, sich der Strafverfolgung zu entziehen, die in den letzten Jahren ansatzweise versucht wurde – 2001 erklärte ein Gericht Pinochet für nicht verhandlungsfähig. Verurteilt und bestraft wurde er nie und außer ein paar Jahren Hausarrest musste er nichts erdulden. Seine Anhänger jubeln ihm noch heute zu – so z.B. bei seinem 91. Geburtstag am 25.11.2006, als er noch mal ohne Reue auf seine Diktatur zurückblickte.

Pinochets Präsidentschaft begann mit dem Putsch gegen den damaligen sozialistischen Präsidenten Salvador Allende. Er wurde auch später nie zum Präsidenten gewählt. Als die Demokratie am 14. Dezember 1989 in Chile in Form einer freien Wahl mit Gegenkandidaten wieder eingeführt wurde, verlor er sogleich gegen Patricio Aylwin. Pinochet blieb aber Senator auf Lebenszeit – dank der Verfassung, die er für sich selbst maßgeschneidert hatte.

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Update 11.12.2006: Pinochet hat es heute geschafft und sich durch Tod der Strafe entzogen.

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