Presseschau: Peru kurz vor der Wahl 2006

Hier die neusten Umfragewerte zur morgigen Wahl in Peru und einige Stimmen aus der Presse. Von den drei etwa gleichauf liegenden Kandidaten wird wohl einer rausfliegen und die anderen gehen in die Stichwahl. Das wird also zweimal spannend.

Angus Reid Consultants: „Final Poll Promises Close Peru Election“ (7.4.2006)
berichtet die jüngsten und letzten Umfragen vor der Wahl:

  • 27.6 % Lourdes Flores Nano, Popular Christian Party (PPC)
  • 25,9 % Ollanta Humala, Peruvian Nationalist Party (PNP)
  • 24,9 % Alan García, American Revolutionary People’s Alliance (APRA)
  • 7,4 % Valentín Paniagua, Popular Action (AP)
  • 7,0 % Martha Chávez, New Majority (NM)

Frankfurter Rundschau online: „Pop in Peru“ (6.4.2006):

Zu Humala: „Humala kommt nicht aus der sozialen Bewegung, er steht auch nicht links. Er ist Offizier, und zivile Tugenden wie Ausgleich und Kompromiss sind ihm eher fremd.“

Zu Flores: „Ihre soziale Ader, halten ihr die Gegner vor, hat sie erst vor kurzem entdeckt, unter dem augenblicklichen Eindruck des Humala-Höhenflugs: Nun will sie 650 000 Arbeitsplätze schaffen. Und zwar pro Jahr. Nicht nur ihre Gegner wundern sich über die Naivität, sich auf so etwas festzulegen.“

Zu García: „García hat ein großes Problem: Alan García. Den etwas mollig gewordenen Kandidaten haben die Älteren noch als jungen Präsidenten in Erinnerung, der 1985 die Banken verstaatlichen wollte.“

TAZ: „Das System ist verbesserungswürdig“ (7.4.2006):

Ollanta Humala im Interview: „Wir sind gegen das Wirtschaftsmodell, das die Sieger des Kalten Krieges durchgesetzt haben, den globalisierten Neoliberalismus. Die Öffnung der Märkte, die Durchlöcherung der nationalen Souveränität, die Schwächung der kulturellen Identitäten sind schädliche Folgen dieser Globalisierung, das höchste Stadium des siegreichen Imperialismus.“

Hessischer Rundfunk: „Peruaner pilgern nach Offenbach“ (6.4.2006):

„Nach einem von Hass- und Angstkampagnen geprägten Präsidentenwahlkampf steht Peru nun vor einer schweren Entscheidung: Weiter so wie bisher oder die Katze im Sack kaufen, so beschreiben Experten die Stimmung vor der Wahl.“

Suedkurier.de: „Peru-Wahlen in aufgeheizter Atmosphäre“ (7.4.2006)

Zu Ollanta Humala: „Allerdings hat er noch nie ein öffentliches Amt bekleidet, verfügt über keine gewachsene Partei und seine Mannschaft besteht aus weit gehend unbekannten Personen. Seine Gegner warnen deshalb im Falle seines Sieges vor einer faktischen Diktatur, sozialen Unruhen und dem Abzug des ausländischen Kapitals.“

Un lobo en Perú: „Silence Is Golden“ (7.4.2006):

Atmospäre in Lima kurz vor der Wahl: „By peruvian electoral law, the sale of alcohol and carrying weapons is strictly prohibited since midnight until midday on Monday. […] Somehow it feels like being in the eye of a hurricane, the only difference is it will last 3 days and there will be no rain. Not sure how the aftermath will look though.“

Peru, Wahl, Ollanta Humala, Lourdes Flores, Alan García, Lateinamerika

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.