Alles übersetzen mit Babylon-Pro

Babylon Pro ist ein tolles Programm, mit dem man auf einem Windows Rechner einzelne Worte oder Satzteile in beliebigen Sprachen übersetzen kann. Man liest eine Webseite, ein Word-Dokument, ein PDF-Dokument oder was auch immer und bei jeder unbekannten Vokabel informiert man sich mit einem Klick umfassend über die Bedeutung. Das Tolle daran ist 1. der einfache Zugriff über einen Mausklick (z.B. rechte Maustaste kombiniert mit Shift) aus jedem beliebigen Programm heraus – sogar aus Grafikprogrammen; 2. die Geschwindigkeit der Ãœbersetzung; 3. die enorme Vielfalt der Wörterbücher und Lexika, die zum Nachschlagen herangezogen werden. Die Vielfals kann man mehrstufig eingrenzen, in dem man Zielsprachen auswählt und/oder Glossare (so nennt die Firma Babylon die Wörterbücher) auf seinen lokalen Rechner herunterkopiert. Normalfall ist der lokale Zugriff für die häufig benötigten Sprachen und für alle anderen den Onlinezugriff über den Babylon-Server in Israel.

Hier als Beispiel ein Screenshot des Programms, wenn man gerade auf „tonto“ geklickt hat:


Babylon Pro Screenshot

Über die folgende kleine Box kann man die Qualität der Glossare und Wörterbücher auch im Web ausprobieren. Über den Link kommt man auch auf die Downloadseite, über die man eine voll funktionsfähige, aber zeitlimitierte Version von Babylon herunterladen kann. Kaufen kann man Babylon Pro für ca. 50 US-Dollar.


Neben den sehr guten Babylon-Wörterbüchern, die von Englisch in die wichtigsten Sprachen der Welt übersetzen, gibt es auch noch tausende, von Privatleuten oder akademischen Organisationen kostenlos ergänzte Wörterbüchern. Jederman kann sein eigenes Wörterbuch über Babylon anbieten. Selbst die Wikipedia ist als Babylon-Glossar vertreten – sehr praktisch.

Ich setze das Programm seit vielen Jahren ein und bin damit mehr als zufrieden Рich m̦chte nicht mehr darauf verzichten. Ich habe seitdem praktisch kein Englisch-W̦rterbuch mehr in die Hand genommen. Und jetzt fange ich mit Spanisch an.

Wörterbuch, Sprache, Glossar, Lexikon

Medien in Peru bei Lateinamerika-Links.de

Das Link-Verzeichnis Lateinamerika-Links.de bietet einen interessanten Startpunkt für die Beschäftigung mit einzelnen Ländern Lateinamerikas. Ich empfehle die Rubrik „Medien„, die nochmal in die einzelnen Länder unterteilt ist, z.B. Zeitungen, Fernsehsender und vor allem Radiosender in Peru. Das Verzeichnis hat ansonsten die Schwerpunkte: „Hotels, Hostels, Reisen, Flüge und Sprachkurse“, dazu gibt es aber auch Verweise zu Wirtschaft, Politik, Literatur, Musik, Universitäten und Rezepten.

Bolivien wählt Koka

Der sozialistische Politiker Juan Evo Morales Ayma von der Partei „Movimiento al Socialismo“ (MAS) wird der neue bolivianische Präsident (Yahoo). Nach Auszählung des größten Teils der Stimmen der Wahl vom 18.12.2005 liegt er bei 54,1%. Somit ist keine Stichwahl nötig. Der Mann wird der erste Präsident, der von den Ureinwohnern abstammt, die im Lande die Mehrheit bilden.

Politisch könnte es mit den USA Ärger geben, denn Morales will den Koka-Anbau ausbauen. Viele Indios leben vom Koka-Anbau, auch Morales selber war Koka-Bauer, und Koka-Blätter sind ein traditionelles Genuß- und Heilmittel in den Anden. Dummerweise sind sie auch der Grundstoff zur Herstellung von Kokain, wovon in Bolivien letztes Jahr 118 Tonnen produziert sind, Tendenz steigend (Quelle: Weltdrogenbericht der Vereinten Nationen, nach Yahoo). Demnach ist Bolivien nach Kolumbien und Peru auf Platz drei der Kokainproduzenten weltweit. Natürlich soll der Anbau nur ausgeweitet werden, um den traditionellen, „guten“ Einsatz von Koka zu gewährleisten. Wenn man für Kokain Dollar bekommt, bleiben bestimmt für den Tee nicht mehr soviel Kokablätter übrig, daher muss man eben mehr produzieren. Ist doch logisch, oder?

Abgesehen vom Koka ist Morales ein Sozialist und will z.B. die Gasvorkommen verstaatlichen. Damit reiht er sich in die Riege der linken Präsidenten von südamerikanischen Ländern ein: Kuba, Venezuela, Argentinien, Brasilien und Uruguay. In der Terroristenszene kennt er sich überhaupt nicht gut aus, denn der einzige Terrorist der Welt den er kenne, sei Bush (Quelle: Stern.de). Der Angriff der USA auf den Irak sei „Staatsterrorismus“ – die Vokabel kennen wir ja auch schon von Harold Pinter.

Mehr zur Wahl 2005 in Bolivien

Mehr über die Hintergründe

Rezept: Peruanisches Ceviche

Eine klassische Sonntagsvorspeise in Peru ist Ceviche, das im Wesentlichen aus rohem Fisch in Limettensaft besteht. Weißer Meeresfisch wird mundgerecht gewürfelt und in Limettensaft mariniert. Dazu kommen dünne Zwiebelstreifen und Würfelchen aus Rocoto, eine scharfe Chilisorte, die aussieht wie kleine, rote Paprika. Ceviche wird sehr scharf gegessen. Serviert wird mit einem Stück Camote, eine braun-orange, süße Kartoffel, und Choclo, also Maiskolben. Ein Blatt Eisbergsalat als Dekoration. Ceviche wird übrigens auch schon mal Seviche oder Cebiche geschrieben.

Der Fisch dazu kommt aus dem Meer vor der Küste Perus, nicht zuletzt aus dem Teil, um den sich Peru und Chile immer noch streiten. Der Streit wird gerade von patriotischen Hackern aufgegriffen, die nun nicht nur um die Fischgründe, sondern auch noch um die Herkunft des Ceviche streiten, und entsprechende Parolen in gehackte Behördenwebseiten des jeweils anderen Landes schreiben. Irgendwie lustig – man stelle sich vor, deutsche Hacker verzieren die Webseite der Academie Francaise mit Pommes-Fritz-Parolen.

Material

Kubanische Salsaband Sonido Tres am 28.12.05 in Düsseldorf

Es gibt ja nicht so viele Salsakonzerte in Düsseldorf, so dass man sich dieses vielleicht nicht entgehen lassen will: Sonido Tres aus Kuba spielen am 28.12.2005 im Tanzhaus NRW in Düsseldorf. Karten gibt es für 15 Euro über die Webseite vom Tanzhaus. Außerdem gibt es an dem Abend noch eine Salsa-Show und einen DJ: Jésus & Zita Cobas und vier Tänzern & DJ Kimos.

Sonido Tres kannte ich noch nicht, aber die Musik gefällt mir. Die Band stellt auf ihrer Webseite fünf vollständige Songs in hochwertigem MP3-Format (166bps) zum Download bereit: Von der CD Gratitud: Bon Bon (maricela) , Llenata de juicio, Tres de ellas und von der CD El Son Llego: El Son Llego und Pobre Tipo. Bei Amazon sind die CDs nicht mehr im Angebot, aber die Band verspricht Exemplare mit auf das Konzert zu bringen. Die acht kubanischen Musiker spielen öfter in Berlin, anscheinend ist das ihr Wohnort – zumindest gilt das für den Kopf und Bongospieler der Band, Diogenes Nodarsa. Außerdem waren sie an der Musik zu zwei Filmen beteiligt: “Berlin is in Germanyâ€? und “One Day in Europeâ€?.

Miss Peru spielt Cajon und tanzt Salsa

Die drittschönste Peruanerin der Welt heißt Fiorella Maria Castellano Garcia und hat gerade gegen die Isländerin Unnur Birna Vilhjalmsdottir die Miss World 2005 Wahl verloren – wie auch 101 weitere Frauen. Fiorella ist zum Trost aber immer noch Miss Peru. Die 18jährige studierte angeblich an einer Kölner Uni TV Produktion, ist gerade zurück in ihrer Geburtsstadt Lima, um ihre Pflichten als Miss Peru wahrzunehmen, will aber zurück an die Uni. Außerdem tanzt sie gerne Salsa und Merengue, es bestehen also gute Chancen, sie einmal in einer der Salsatecas von Köln zu einem Tänzchen aufzufordern. Zufällig spielt sie auch gerne Cajon. Auf missworld.tv gibt es ein Foto von ihr breitbeinig auf einem Cajon sitzend (etwa in der Mitte der Seite), das gut zur Bebilderung meiner Instrumentenbeschreibung anläßlich des Eva Ayllon Konzertes hätte dienen können.

Die zweitschönste Peruanerin der Welt ist Maria Julia Mantilla Garcia, die bis gestern amtierende Miss World war. Die Peruanerinnen sind sowieso immer an der Spitze mit dabei. Selbst in meinem Geburtsjahr kam die Miss World aus Peru (Madeleine Hartog Bell), wie man auf der netten Seite „Wo sind sie heute?“ (und wie sehen sie heute aus?) nachlesen kann.

Die Plätze bei Wahl 2005 haben die Latinas wieder unter sich ausgemacht. Der zweite Platz (Miss 2. World?) ging an Dafne Molina Lona aus Mexico, 23, und der dritte Platz (Miss 3. World??) ging an Ingrid Marie Rivera Santos aus Puerto Rico, 22. Wer das Urteil mit eigenen Augen überprüfen möchte, kann hier die Bewerberinnen aus Südamerika und der Karibik vergleichen.

Folgt man dem Karibik-Link, stößt man auch schon wieder auf Trinidad und Tobago. Gerade vor drei Tagen bei der Auslosung zur Fußball-WM 2006 habe ich gelernt, dass es dieses Land überhaupt gibt – und nun schon die zweite „Ballberührung“. Wie das wohl weitergeht?

Zuletzt noch der Hinweis auf die Offizielle Webseite mit interessanten Tatsachen zur Miss World Wahl 2005. Tatsache Nummer 1 hier gleich als Beispiel:

1. The Sheraton Sanya resort, where the girls are staying, has to prepare 3,000 kgs of fresh fruit every day to satisfy the girls’ requirements.

Interessant – das macht ca. 30 kg pro „girl“. Haben die das alles gefuttert oder welche „requirements“ befriedigen die mit den ganzen Äpfeln und Bananen?

WM Vorrunde: Deutschland gegen Lateinamerika und Polen

Costa Rica dürfte bei der WM 2006 in Deutschland zumindest einen Tag lang die Aufmerksamkeit der ganzen Welt genießen: das mittelamerikanische Land wird das Eröffnungsspiel am 9. Juni 2006 in München gegen Deutschland bestreiten. Außer Costa Rica wurden heute noch Polen und Ecuador in die Gruppe A gelost, in der Deutschland als Gastgeber sowieso schon den A1 Platz hat. Mit Ecuador tritt also gleich noch ein zweiter Vertreter Lateinamerikas in der Vorrunde gegen Deutschland an. So wird mindestens einer von beiden die Vorrunde wohl nicht überleben, denn neben Deutschland kann ja nur noch einer weiterkommen (und dass die Deutschen versagen, wäre angesichts dieser Gegner unentschuldbar – das hat zumindest Günter Netzer heute geäußert). Ich tippe, das Ecuador rausfliegt, denn die Ecuadorianer spielen anscheinend am besten in dünner Luft. Bei der WM-Qualifikation holten sie fast alle Punkte in Heimspielen in Quito – auf 2850 Meter Höhe.

Nun ja, Hauptsache Brasilien bleibt uns bis ins Finale erhalten: Als Sieger der Gruppe F spielt Brasilien am 27.6.2006 gegen den Zweiten der Gruppe E (Italien, Ghana, USA oder Tschechien), dann im Viertelfinale am 1.7.2006 gegen den 1. H/2. G-Sieger (Spanien?), dann im Halbfinale 5.7. in München und schließlich folgt das Finale Brasilien gegen Deutschland am 9.7. in Berlin. Die Finalspiele mit Brasilien würde ich mir gerne wieder auf der Großbildleinwand vor dem Sucos do Brasil ansehen, einer brasilianischen Bar in der Altstadt von Düsseldorf. Das war immer ein besonderes Erlebnis, selbst wenn man wegen Überfüllung mal keine gute Sicht auf die Leinwand hat.

Hier die Liste aller lateinamerikanischen WM-Teilnehmer:

Und:

Ich schließe diesen Beitrag mit den Worten des Deutschen Bundespräsidenten Horst Köhler: „Nun, dass die Welt heute auf Deutschland guckt“ – auf die Frage, was es denn bedeutet, dass die Welt heute auf Deutschland guckt. Sinngemäß zitiert nach einer Befragung durch eine Blondine im blauen Wurstpellenkleid (Heidi Klum) mit präsidentenverwirrend tiefem Ausschnitt bei der heutigen Verlosungsshow im ARD. Womit auch schon die Highlights der Show angesprochen wären.

Währungen umrechnen mit Google

Nützlich zur Reisevorbereitung: Wenn man mal schnell Währungen umrechnen will, kann man das leicht mit Google machen. Einfach eine entsprechende Suchanfrage formulieren – allerdings auf Englisch. Google ist dabei ziemlich robust: man kann die Währungen

  • direkt benennen, z.B. „nuevos soles“,
  • das Land und danach das Wort „money“ angeben, z.B. „Peruvian money“ oder
  • die internationale Drei-Buchstaben-Abkürzung nach ISO 4217 verwenden, z.B. „PEN“ für den Peruanischen Nuevo Sol.

Man formuliert nach dem Muster „Menge Währung_A in Währung_B“. Hier ein paar Beispiele:

Allerdings scheinen nicht alle Währungen zu funktionieren. Nicaraguas Córdoba Oro, Abkürzung NIO, schluckt Google nicht. Genausowenig wie den CUB, den Kubanischen Peso. Wahrscheinlich sind die einfach nicht konvertibel, aber schade, dass Google diese Tatsache nicht anzeigt, sondern einen einfach im Wald der Suchergebnisse stehen läßt.

Material

Der Staatsterrorismus der USA nach Harold Pinter

„Es gibt keine klaren Unterschiede zwischen dem, was wirklich und dem was unwirklich ist, genauso wenig wie zwischen dem, was wahr und dem was unwahr ist. Etwas ist nicht unbedingt entweder wahr oder unwahr; es kann beides sein, wahr und unwahr.“

So beginnt der Harold Pinter seine Rede zum Literaturnobelpreis, den er gerade verliehen bekommt. Die Rede des britische Dramatikers wurde heute auf der Webseite der Schwedischen Akademie veröffentlicht.

Im weiteren Verlauf geht es in der Rede nicht mehr so wischi-waschi-philosophisch weiter, sondern Pinter kommt so richtig zur Sache. Hier ein paar Schlüsselwörter: „infam, unbarmherzig, Banditenakt, Staatsterrorismus, brutale Unterjochung, systematische Verbrechen, bösartige Wucherung, Faulbrand, Verachtung, Massenmörder, Kriegsverbrecher, Folter, Streubomben, Elend, Demütigung, Tod, Massenhypnose.“

Gemünzt sind diese Worte in allen Fällen auf die USA, die Pinter wegen dem Irak-Krieg und auch der Außenpolitik seit dem Ende des 2. Weltkriegs angreift. Für eine Nobelpreisrede anscheinend starker Tobak, so dass der Spiegel von einem Eklat spricht.

Pinter: „Die Verbrechen der Vereinigten Staaten waren systematisch, konstant, infam, unbarmherzig, aber nur sehr wenige Menschen haben wirklich darüber gesprochen. Das muss man Amerika lassen. Es hat weltweit eine ziemlich kühl operierende Machtmanipulation betrieben, und sich dabei als Streiter für das universelle Gute gebärdet. Ein glänzender, sogar geistreicher, äußerst erfolgreicher Hypnoseakt. […] Sie haben sogar ein kleines, blökendes Lämmchen, das ihnen an einer Leine hinterher trottelt, das erbärmliche und abgeschlaffte Großbritannien.“

Die Machtmanipulation erläutert er in seiner Rede ausführlich am Beispiel der Einmischung der USA in Nicaragua.

„Die Vereinigten Staaten unterstützten die brutale Somoza-Diktatur in Nicaragua über 40 Jahre. Angeführt von den Sandinisten, stürzte das nicaraguanische Volk 1979 dieses Regime, ein atemberaubender Volksaufstand. […] Die Vereinigten Staaten stürzten schließlich die sandinistische Regierung. Es kostete einige Jahre und beträchtliche Widerstandskraft, doch gnadenlose ökonomische Schikanen und 30.000 Tote untergruben am Ende den Elan des nicaraguanischen Volkes.“

Pinter war offenbar dabei: er berichtet von einem Treffen in der amerikanischen Botschaft in London Ende der 80er Jahre, bei dem es darum ging, ob der amerikanische Kongress die Contras im Kampf gegen die sandinistische Regierung mit mehr Geld unterstützt. Er sprach dabei für Nicaragua – hat aber offensichtlich nichts genutzt, USA zahlte.

Ein erfrischendes Erlebnis, einmal eine Dankesrede zu erleben, die Aufmerksamkeit erregt. Stichworte wie Ronald Reagan, Daniel Ortega, Iran-Contra-Affäre, die ich noch aus meiner Jugend kenne, aber deren Zusammenhänge mir damals mehr oder weniger entgangen sind, werde ich jetzt wohl mal nachrecherchieren.

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