Eine traurige Nachricht aus Lima

Eine sehr traurige Nachricht hat uns heute erreicht. Unser sehr geschätzter Blogger-Kollege Wolfgang „Wolfy“ Becker ist vor zwei Tagen plötzlich gestorben. Das Webmagazin Living in Peru, das Wolfy lange als Executive Editor betreut hat, hat dies gestern bekannt gegeben. Noch am 20. April hat Wolfy, der unermüdlich und engagiert über Peru geschrieben hat, sein jüngstes Projekt Journalperu.com mehrfach täglich aktualisiert.

Wir haben Wolfy kennengelernt, als er noch in seinem Blog Un Lobo in Peru aus und über seine neue Wahlheimat Lima geschrieben hat. Schon damals haben wir viel von ihm über Peru gelernt, und seitdem ist der Strom von interessanten und wertvollen Informationen und Nachrichten über Peru aus seiner Feder nie abgebrochen – über die Grenzen seiner verschiedenen Webprojekte hinweg. Sein Tod ist ein schrecklicher Verlust. Unser ganzes Mitgefühl und Beileid gilt seiner Familie in Lima.

Salsa-Kongress in Lima geplatzt

Der Salsa-Kongress in Lima, der vom 1.3. bis zum 4.3.2007 stattfinden sollte, ist leider geplatzt. Wieso ist nicht klar, aber anscheinend hat sich der Veranstalter Dan Sela (Sela-Salsa) verspekuliert. Viele Leute sind jetzt sehr sauer und wollen ihr Geld zurück. Janice Walker, eine der Tanzlehrerinnen, die dabei sein sollte, schreibt auf Ihrer Webseite über den Vorfall. Der Veranstalter hat auf seinen Webseiten noch keine Erklärung dazu abgegeben.

Sehr schade, dass es so endet. Hoffentlich bekommen die Teilnehmer ihr Geld zurück!

Straßenszene in Lima

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„Mobile sellers in the city“, Bild von Solangel Giannopoulos (CC Lizenz)

Schnappschüsse aus aller Welt lassen sich heute leicht tagesaktuell verfolgen. Die Foto-Site flickr.com erlaubt das Abonnieren von Fotos zu bestimmten Stichworten. In einem Feed-Reader, z.B. Bloglines, bekommt man dann täglich frische Fotos zum Thema serviert. Ich verfolge so z.B. die neusten Fotos aus Lima. Heute war mal wieder ein besonders interessantes Bild vom Alltagsleben auf Limas Straßen dabei. Das Copyright liegt bei Solangel Giannopoulos, die es aber dankenswerterweise für gewisse Anwendungen freigegeben hat.

Air Madrid fliegt nicht mehr

Der „Billigflieger“ Air Madrid hat gestern abend, am 15.12.2006, den Flugbetrieb eingestellt. Auf der Webseite von Air Madrid ist nur noch eine Erklärung auf Spanisch zu lesen, in der die Hintergründe aus Sicht von Air Madrid dargestellt wurden. Der Firma drohte akut der Lizenzentzug, weil sie es seit Monaten nicht mehr schaffte, ihr Geschäft ohne teilweise dramatische Verspätungen abzuwickeln – bis zu 60 Stunden mussten die Passagiere warten.

Jetzt sitzen 120.000 Passagiere plötzlich ohne Rückflug an ihren Zielorten fest. Die meisten davon in Lateinamerika. Ziele der Air Madrid waren unter anderem Mexiko City, Bogota, Quito, Lima, Buenos Aires, Teneriffa, Madrid, Barcelona, Paris, Mailand, Rom und Bukarest. Ein 5-Millionen-Euro-Notfallplan des spanischen Verkehrsministeriums soll bis zum 21.12.2006 wenigstens einigen Betroffenen helfen – mit gecharterten Flugzeugen. Auf jeden Fall dürfte es jetzt auf so einigen Flughäfen an Chaos nicht mangeln.

Weitere rund 300.000 bereits verkaufte Flüge müssten noch abgewickelt werden. Was passiert jetzt damit?

Quellen:

Straßenkinder in Lima

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(Foto: Claudia Hasse und Ben Witte)

Terokal ist ein Klebstoff und dient nicht nur zum Leimen von Schuhen, sondern auch als Quelle von berauschenden oder zumindest benebelnden Gasen, die Straßenkinder in Peru schnüffeln, um ihre Drogenabhängigkeit zu bedienen und Aussichtslosigkeit und die extreme Armut zu vergessen, in der sie leben.

Ca. 50% der Peruaner leben in Armut, ca. 14% in absoluter Armut (Quelle). 44% aller Einwohner sind Kinder oder Jugendliche. Daraus folgt, dass ca. 1,5 Millionen Kinder und Jugendliche in Peru in absoluter Armut leben. Natürlich sind die nicht alle Straßenkinder, aber es verdeutlicht ein bisschen die Dimension der Not.

Julio
(Foto: Claudia Hasse und Ben Witte)

Zum Glück für zumindest manche dieser Kinder gibt es Organisationen und Einzelpersonen, die sich für sie einsetzen und versuchen, sie wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Ein Beispiel dafür ist das Instituto Mundo Libre (IML) in Lima, ein Projekt für Straßenkinder in Lima. Der Diplompsychologe Ben Witte und die Diplompolitologin Claudia Hasse waren dort bis vor wenigen Tagen vor Ort und stellen das Zentrum auf ihrer Webseite mundolibre.de (2006) (*1) vor:

„Das IML ist ein therapeutisches Zentrum für Straßenkinder in Lima, Peru. Es besteht aus zwei Häusern, eines für etwa 40 Jungen und ein weiteres für ca. 20 Mädchen. Alle Kinder haben in ihrer Vergangenheit Drogen konsumiert, vor allem Terokal (Klebstoff) und Marihuana. Sie lebten teils oder ständig auf der Straße und haben Armut, Gewalt oder Misshandlung in ihren Familien erlebt. Das Geld für die Drogen beschafften sie durch Arbeit auf der Straße, Betteln, Diebstähle oder Prostitution. Tausende Kinder leben in Lima auf der Straße. Dies ist auch der Ort, an dem Mitarbeiter des IML die ersten Kontakte knüpfen. Ein Straßenteam nimmt über einen längeren Zeitraum Kontakt zu den Kindern auf und schafft somit die erforderliche Vertrauensbasis für den Einstieg in das Rehabilitationsprogramm.

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Brief aus Peru: Karneval in Lima

— Ãœbersetzung aus dem Spanischen von Rocio
Brief aus Peru

Der Karneval in Peru fängt immer am ersten Sonntag im Februar an, in manchen Stadteilen wird er fast jeden Tag gefeiert. Die Kinder haben das meiste Glück dabei, denn sie bereiten sich mit Wasserballons vor, und Wasserpistolen sind ihre Begleiter, wenn sie mit der Mama zum Sport gehen, den sie in der Ferienzeit haben. Diese Pistolen schießen ungefähr 2 bis 3 Meter weit. Zusätzlich gibt es besonders für die Kinder grosse Pappen mit vielen Türchen, die auf der Rückseite schon schon mit Luftballons in verschiedenen Größen bestückt sind, die später als Wasserballon benutzt werden. Jedes Fenster ist numeriert von 1 bis 100, jedes kostet ein paar Cent – der Spaß dabei ist, den größten Luftballon zu gewinnen!

Tuco Sibarita
Tuco Sibarita

Die Art der Spiele hängt vom Bezirk ab. In manchen Stadtteilen versorgen sich die Jugendlichen mit schwarzer Schuhcreme oder Wandfarbe oder allem was eine Farbe hat, manche benutzen auch “Tuco Sibarita� (ein rotes Gewürz für Nudelgerichte). Und wenn gegen 12 Uhr mittags am Samstag oder Sonntag die Mädels spazierengehen, laufen die Jungen hinterher und die Mädchen, die Armen, werden mit verschiedenen Farben bemalt und dann werden sie in den Schlamm geschubst, so dass, wenn sie aufstehen, niemand sie wiedererkennen kann.

Wer im Bus fährt und eine Fenster auf hat, muß damit rechnen, dass ein Ballon voll Wasser oder Farbe reingeschickt wird.

Jeden Sonntag abend waren, bis vor wenigen Jahren, die Jungen mit den sogenannte “Mata Cholas� unterwegs. Das waren Strumpfhosen gefüllt mit Talk oder Mehl, zu einer Kugel geformt. Und diese wurden meistens auf Frauen geworfen, das tat weh. Heute wird in der Hauptstadt nicht mehr damit gespielt, aber in manchen anderen Städten von Peru schon, besonderen in den Anden.

Als ich Kind war, gab es eine Geschichte bei uns zu Hause mit meinen Geschwistern. Wir hatten mittags Zeit zum Essen, meine Geschwister waren schon am Tisch, als jemanden geklingelt hat. Da waren zwei Freundinnen von meinen Geschwistern, die gerne mit uns gesprochen haben – bis eine von den beiden meinem Bruder Renato zum Spaß Ketchup ins Gesicht geworfen hat. So hat der Spaß angefangen. Meine beiden Brüder Renato und Marco machten unsere Badewanne voll mit Wasser und haben die beiden Mädels reingeschmissen. Natürlich waren sie noch mit der Schuluniform angezogen. Sie haben sich dann gegenseitig mit allem möglichem weiter beschmiert, mit Talcum (Puder), Schuhcreme, Ketchup, Senf, allem was Farbe hatte, alle gegen alle – auch die Wände, die Sofas, den Boden, 2, 3, 4 Stunden lang. So ist die Zeit verlaufen bis meiner Mutter von der Arbeit zurückkam und klingelte. Sie sollte dann draussen warten, während wir alles sauber machen mussten. Die Mädels konnten so nicht nach Hause gehen, deshalb mussten ihre Mütter sie abholen, die nicht anders konnten, als lachen, als sie ihre Töchter sahen.

Das lustigste an Karneval für meine Schwester und mich war, so viele Luftballons voll Wasser zu machen wie möglich und aus unserem Fenster von der dritten Etage einfach auf die Jungen zu werfen, die unten vorbeigelaufen sind. Die waren uns meistens dankbar zu dieser Zeit, denn: wer wollte nicht ein bisschen Wasser bekommen an einem warmen Tag?

(Dieser Artikel auf Spanisch.)

Carta desde Perú: Los Carnavales en Lima

Brief aus Peru

En general comienza el primer domingo de cada febrero, en algunos distritos se celebran todos los días de Febrero; los niños son los mas afortunados, ellos se preparan con globos, pistolas para agua estas son sus compañeras si salen con mamá a sus deportes ya que están de vacaciones, estas pistolas tienen un bombeador que alcanzan por lo general 2 a 3 metros de lanzamiento, tambien comienzan a vender números para un sorteo donde compras por ejemplo dos números a S/. 0.10 y en un cantón hay enumerados del 1 al 100, donde todos tienen globos de diferentes tamaños, el bacilón es llevarse el globo mas grande que realmente es grandote.

Tuco Sibarita
Tuco Sibarita

Y los juegos depende del distrito, en los barrios populares por lo general, los jóvenes en conocidas manchitas se aprovisionan de betunes, pinturas, un hoyo de barro, algunos tambien de “Tuco Sibarita� (esos para tallarines) entonces son las 12 del mediodia sábado o domingo, algunas chicas salen a comprar o pasear y a penas los chicos las ven pasar por la esquina, corren para alcanzarlas, las cogen y ¡pobres de ellas!, las pintan de todos los colores que puedan y luego las meten al barro, donde al salir nadie las reconoce.

En las calles cuando vamos con el ómnibus y tenemos alguna luna abierta, de hecho que cae algun globo o agua con pintura, puede pasar de todo.

En las noches de domingos hasta hace algunos años, salían los chicos con las llamadas “Mata Cholas� que eran medias de nylon rellenas con talco, harina, o yeso, se supone que están las tiraban y terminabas blanca por todos lados.

Cuando yo era niña hubo un episodio en mi casa con mis hermanos, nosotros teníamos una bañera grande, casi un yacusi entonces era la hora del almuerzo ya casi todos los miembros estábamos en casa habíamos regresado de nuestras obligaciones, donde al terminar tocan el timbre y eran tres amigas de mis hermanos, así que como siempre ingresan a casa, comienzan a conversar y una de ellas Sofía le pasa a mi hermano Renato Ketchup por la cara un puntito nada mas, comienza todo el plan Marco y Renato los dos llenan la bañera de agua, claro ellas estaban con uniforme de colegio, así que no podían hacer mucho trauma, pero comenzó el babilón sacaron betún, talco, Ketchup, mostaza, todo lo que tenga color y era un todos contra todos, las paredes, los muebles, el piso; pasaron 2, 3, 4 horas, llego la hora de que mama regrese de trabajar, suena el timbre, así que mama tuvo que esperan algunos minutos porque todos limpiaban todo en casa, bueno lo triste fue que ellas no podían ir así a su casa, llego las 10 de la noche y vinieron a buscarlas su mama, donde al verlas solo le quedo reírse y llevárselas, al dia siguiente habían ido con ropa de calle al colegio.

El bacilón de mi hermana y yo era llenar muchos globos de agua y aprovechando de vivir en un 4to.piso tirar los globos por la ventana a los chicos que pasaban por allí que por lo general nos agradecían porque a esas horas ¿Quién no quiere que le caiga un poco de agua?

(Este articulo en aleman.)

Neue Gastautorin bei Latinlife.de – Patricia schreibt den Brief aus Peru

Das Leben in Lima, Peru, ist anders als das Leben in Deutschland. Nicht nur, dass Sommer und Winter vertauscht sind und das Wasser im Abfluß andersrum heruntergurgelt. Nicht nur Politik und Wirtschaft, nein, auch und besonders der Alltag, die Traditionen, die Feiern und Feste, das Familienleben, Freizeit, Schule, Studium, Arbeit, das Essen und der öffentliche Personennahverkehr unterscheiden sich in unzähligen, interessanten Details.

Patricia
Patricia Verano Silva
schreibt den Brief aus Peru

Von einige dieser Details wollen wir euch auf Latinlife.de erzählen – im „Brief aus Peru“. Der Brief aus Peru wird eine neue Rubrik von Latinlife.de. Den ersten Brief schreibt uns Patricia Verano Silva, unsere neue Gastautorin aus Peru. Sie stellt sich selber vor:

„Hola, mi nombre es Patricia. He nacido en Lima-Perú, tengo 3 hermanas y 2 hermanos, soy estudiante de Sistemas de la Universidad Femenina Sagrado Corazón, Lima-Perú. Soy investigadora de la historia de nuestros antepasados, todo lo relacionado con nuestras raíces; asimismo tengo una fuerte inclinación por el conocimiento de la filosofía y los angeles. En si, me fascina todo lo que tenga que ver con la verdad de la vida. Por el momento me dedico a vender discos en formato DVD a través de mi página web.“ — Patricia

Patricia ist in Lima geboren, hat drei Schwestern und zwei Brüder und studiert im Studiengang Systemingenieur an der Universidad Femenina Sagrado Corazón in Lima. Sie interessiert sich für Geschichte und Philosophie. Nebenbei verkauft sie DVDs über eine Webseite.

Das Thema des ersten Briefes wird der Karneval in Lima – und der Brief erscheint pünktlich und inhaltlich passend zum Hoppeditz Erwachen am 11.11.2006 um 11 Uhr 11, dem Beginn der Karnevalszeit. Wir wünschen euch viel Vergnügen mit dieser neuen Rubrik und wir wünschen uns, dass noch viele weitere Briefe folgen werden.

Die Briefe:

Comiczeichner Juan Acevedo aus Peru in München

Juan Acevedo ist ein Comiczeichner und Pädagoge aus Peru. Acevedo ist gerade in München und hält heute, am Samstag, 14. Oktober 2006, 19.30 Uhr, einen Vortrag über die aktuelle Situation Perus aus Sicht eines Comiczeichners – nun ja, aus seiner Sicht, nehme ich an (EineWeltHaus, Schwanthalerstraße 80, Eintritt frei).

Seine Spezialität sind Karikaturen und Cartoons zur politischen Situation in Peru.

Ãœber den Zeichner habe ich bei geocities eine interessante Seite gefunden, die anscheinend von Comic-Fans erstellt wird (auf Spanisch). Sie nennen sich „Grupo Perucho Art“. Auf derselben Seite sind auch noch mehr Informationen über Comic-Kunst zu finden, unter anderem weitere Biographien von peruanischen Zeichnern: Pablo Marcos, Gonzalo Mayo, Roberto Castro (Rocas), Hernan Bartra (Monky). Ein interessantes Studiengebiet, wie es aussieht.

Das aktuelle Wetter in Lima und Düsseldorf

Wer nach Lima fliegt, will auch wissen, wie das Wetter dort ist. Dazu bieten wir jetzt den passenden Service. Auf unserer Wetterseite könnt ihr das aktuelle Wetter in Düsseldorf und Lima vergleichen. Zur Zeit nutzen wir dazu ein Angebot von Wetter.com.

Im Moment sind die Temperaturen ja ungefähr gleich, nur bei uns in Deutschland ist es feuchter. Obwohl in Lima jetzt auch Oktober angefangen hat, ist dort nicht Herbst, sondern Frühling – und Weihnachten ist da im Sommer – und trotz der Sommerhitze hat der Weihnachtsmann auch in Peru einen dicken Pelzmantel an (ein bisschen loco, oder?).

Wetter in Lima und Düsseldorf am 2.10.2006

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