Judith Vélez mit ihrem Film „La prueba“ in Deutschland

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Filmplakat „La prueba“

CineLatino 2008, das Festival des lateinamerikanischen und spanischen Films, ging letzte Woche in Tübingen zu Ende. Seit den Anfängen vor 15 Jahren ist das Festival stark gewachsen. Dieses Jahr waren 50 Spiel- und Dokumentarfilme aus Argentinien, Brasilien, Chile, Ecuador, Mexiko, Peru, Uruguay, USA und Spanien im Programm (PDF-Link) für die sich 4000 Besucher interessierten, eine Rekordzahl.

Der Programmschwerpunkt war dieses Jahr Peru – mit folgenden sieben Filmen aus den letzten Jahren:

  • „Mariposa Negra“ (Schwarzer Schmetterling) von Francisco Lombardi, 2005
  • „La prueba“ (Die Prüfung) von Judith Vélez, 2006
  • „Días de Santiago“ (Santiagos Tage) von Josué Méndez
  • „Madeinusa“ (Das Mädchen aus den Anden) von Claudia Llosa, 2006
  • „Encuentro de hombrecitos“ (Ein Treffen kleiner Männer) von Grupo Chaski, 1987
  • „Sueños lejanos“ (Ferne Träume) von Alejandro Legaspi, 2007
  • „Tambogrande“ von Ernesto Cabellos Damián und Stephanie Boyd, 2007

Regisseurin Judith Vélez aus Peru war als Gast eingeladen, um Ihren Film „La Prueba“ zu präsentieren, Peru persönlich zu vertreten und (und Cocktails zu mixen).

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Filmfotos aus „La prueba“

Ihr Film „La prueba“ handelt von der jungen Frau Miranda (Jimena Lindo), die auf der Suche nach ihrem seit langem untergetauchten Vater Ignacio (Gianfranco Brero) durch Peru reist. Sie will ihn dazu bewegen, nach Lima zu kommen, um ihrem todkranken Bruder – seinem Sohn – als Spender zu dienen. Der Ingenieur Saúl (Pietro Sibille) nimmt sie mit zu dem kleinen Dorf Sibayo in den Anden Arequipas, wo der Vater gesehen worden sein soll. Die Reise verläuft nicht ganz ereignislos und nebenbei lernt man als Zuschauer die karge, trockene Landschaft in diesem Bereich der peruanischen Anden kennen.

Sibayo von oben bei Google-Maps

Das Dorf Sibayo sieht auf Google-Maps Satellitenfotos halbverlassen aus, hat aber einen schönen Fußballplatz. Die FIFA würde hier allerdings keine Spiele zulassen, denn Sibayo liegt wesentlich höher als die maximal zugelassenen 2500 Meter, nämlich auf ca. 4000 Meter Höhe – nochmal 600 Meter höher als die Inka-Hauptstadt Cusco.

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Judith Vélez präsentiert ihre Webseite zum Film

Wir hatten am Wochenende die Freude, Judith Vélez bei einem Besuch in Düsseldorf kennen zu lernen und über ihre Arbeit und ihr Leben zu sprechen. Sie erzählte von ihren vielen Reisen, die sich nach Abschluss ihres ersten Spielfilmes z.B. durch Einladungen zu Festivals ergeben haben, zeigte uns stolz ihre Webseite zum Film, lapruebapelicula.com und spielte uns ihre Lieblingsstellen der Filmmusik vor – die neben Filmfotos und dem Trailer auch auf der Webseite zum Film zu finden ist. Ihr jüngst abgeschlossenes Filmprojekt ist die Dokumentation „Seis con ocho“, aufgenommen in einem peruanischen Frauengefängnis, in dem weibliche Drogenkuriere („burriers“), darunter viele Ausländer, ihr Schicksal erzählen. Der Titel bezeichnet ein Strafmaß, nämlich 6 Jahre und 8 Monate. Der Film wurde von einer staatliche Anti-Drogen Kommission DEVIDA (La Comisión Nacional para el Desarrollo y Vida sin Drogas) in Auftrag gegeben und im Februar 2008 dem peruanischen Präsidenten Alan Garcia vorgeführt. Ausschnitte aus dem Film und Reaktionen Alan Garcias sind bei youtube.com zu sehen:

„Seis con ocho“ kommentiert vom Präsidenten Perus

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