Peruanischer Film: „Im Oktober werden Wunder wahr“

Kürzlich im Kino angelaufen ist die Komödie aus Peru „Im Oktober werden Wunder wahr“. Regie führten die Brüder Daniel und Diego Vega. Der Film spielt in Lima und handelt von einem Pfandleiher, einem Findelkind und einer Nachbarin. Folgendes Zitat erregte meine Aufmerksamkeit: „Die stumme Lakonie und die sorgsam arrangierten Bildkompositionen von Im Oktober werden Wunder wahr erinnern stets ein wenig an die Filme Aki Kaurismäkis und Jim Jarmuschs“ (kino-zeit.de). Wenn der Film wirklich in dieser Klasse spielt, könnte es ein Geheimtipp sein.

Der Film hat eine Facebook-Seite.

In Düsseldorf läuft der Film seit 4.11.2010 im Bambi, zeitgleich aber auch in vielen Kinos anderer Städte.

Filmfestival Kino Latino in Köln vom 5. bis 10. Juni 2009

Spiel- und Dokumentarfilme aus Lateinamerika zeigt das Filmfestival „Kino Latino“ vom 5. bis 10. Juni in Köln an verschiedenen Spielorten, Details im Programm des Festivals. Hier die Filme (ohne Gewähr):

Freitag, 5. Juni

  • 21.00 Uhr: [g for=“CHE – REVOLUCION Steven Soderbergh“ as=“CHE – REVOLUCION“] (USA / Spanien 2008, Regie: Steven Soderbergh)

Samstag 6. Juni

  • 19 Uhr: [g for=“LA TERRA DEGLI UOMINI ROSSI Marco Bechis“ as=“LA TERRA DEGLI UOMINI ROSSI – BIRDWATCHERS“] (Brasilien / Italien 2008, Regie: Marco Bechis)
  • 21 Uhr: [g for=“EL NIDO VACIO Daniel Burman“ as=“EL NIDO VACIO – DAS LEERE NEST“] (Argentinien 2008, Regie: Daniel Burman)

Sonntag, 7. Juni

  • 16 Uhr: EL NIDO VACIO – DAS LEERE NEST (s.o.)
  • 18 Uhr: [g for=“DERECHO DE FAMILIA Daniel Burman“ as=“DERECHO DE FAMILIA – FAMILY LAW“] (Argentinien / Italien / Spanien / Frankreich 2006, Regie: Daniel Burman)
  • 20 Uhr: [g for=“LA VIDA LOCA Christian Poveda“ as=“LA VIDA LOCA“] (Mexiko / Spanien / Frankreich 2008, Regie: Christian Poveda)

Montag, 8. Juni

  • 19 Uhr: [g for=“EL CIRCULO José Pedro Charlo Aldo Garay“ as=“EL CIRCULO – DER KREIS“] (Uruguay / Deutschland / Argentinien / Chile 2008, Regie: José Pedro Charlo & Aldo Garay)
  • 21 Uhr. [g for=“EL ABRAZO PARTIDO Daniel Burman“ as=“EL ABRAZO PARTIDO – DIE VERLORENE UMARMUNG“] (Argentinien / Frankreich / Italien / Spanien 2004, Regie: Daniel Burman)

Dienstag, 9.Juni

  • 19 Uhr: [g for=“ALICIA EN EL PAIS Esteban Larraín“ as=“ALICIA EN EL PAIS – ALICIAS WEG“] (Chile 2008, Regie: Esteban Larraín)
  • 21 Uhr : [g for=“LA SANGRE BROTA Pablo Fendrik“ as=“LA SANGRE BROTA – BLOOD APPEARS“] (Argentinien / Frankreich / Deutschland 2008, Regie: Pablo Fendrik)

Mittwoch, 10. Juni

  • 19 Uhr: [g for=“KAGEL EN ARGENTINA Gastón Solnicki“ as=“SÃœDEN – KAGEL EN ARGENTINA“] (Argentinien 2008, Regie: Gastón Solnicki)
  • 21 Uhr: FUC/KHM- Kurzfilmprogramm

Gefunden via kinolatino.de.

Goldener Bär für einen Film von Claudia Llosa aus Peru

Trailer von „La Teta Asustada“

Ein Film aus Peru (Co-Produktion mit Spanien) hat bei der Berlinale 2009 den Hauptpreis „Goldener Bär“ gewonnen – Glückwunsch nach Peru!. Der Film heißt „La Teta Asustada“ („Die Milch des Leids“) und handelt indirekt von der Bewältigung der Zeit des Terrors in Peru, am Beispiel einer Frau deren Mutter damals vergewaltigt wurde. Die Regisseurin ist Claudia Llosa. Wahrscheinlich kann es die arme Frau nicht mehr hören, immer im gleichen Atemzug mit ihrem Onkel genannt zu werden, aber egal: sie ist die Nichte vom peruanischen Schriftsteller Mario Vargas Llosa.

Hier Details von der Seite der spanischen Produktionsfirma OBERON Cinematogràfica:

CREW
Writer and Director: Claudia Llosa
Producers: Antonio Chavarrías, José María Morales y Claudia Llosa
Production Manager: Delia García
Cinematographer: Natasha Brier
Art Directors: Patricia Bueno y Susana Torres
Sound: Edgar Lostaunau
Sound Editor: Marisol Nievas
Editor: Frank Gutiérrez
Mixer: Marc Orts
Music: Selma Mutal

CAST
Fausta: Magaly Solier
Aída: Susi Sánchez
Tío Lúcido: Marino Ballón
Noé: Efraín Solis

Die „Milch“ im Titel meint übrigens „Muttermilch“. Der Orginaltitel ist da schon ein bisschen plastischer – „La Teta Asustada“ heißt nämlich „Die erschrockene Brust“. Auf dem Filmplakat steht die Hauptdarstellerin nackt in einem Berg von Kartoffeln. Aber was es mit der Kartoffel in dem Film auf sich hat, ist leider zu obszön, um es auf Latinlife.de zu beschreiben – das müssen unsere geneigten Leser woanders nachlesen, z.B. hier.

Dazu:

Berlinale 2009: Goldener Bär geht nach Peru – SPIEGEL ONLINE

Filmfotos: bei trigon-film.org

Der erste Film vom Claudia Llosa „Madeinusa“ bei Amazon.

Update: Trailer zum Film.

Peruanische Geschichtslektion: „Alias Alejandro“ im ZDF 30.9.2008

Ein Stück peruanische Geschichte aus Sicht des Sohnes von Peter Cárdenas Schulte, eines Kommandanten der linksgerichteten Rebellengruppe Movimiento Revolucionario Túpac Amaru (MRTA), seinerzeit einer der meist gesuchten Terroristen Südamerikas und seit 1992 in lebenslanger Haft sitzend, kann man sich am 30.9.2008 um 0:05 Uhr im ZDF anschauen, Titel „Alias Alejandro“. Für den Film hat der Regisseur Alejandro Cardenas 2006 das Förderstipendium Mercedes-Benz vom Adolf-Grimme-Institut erhalten.

Filme aus Mexiko im Düsseldorfer Black Box Kino

Aktuelle und historische Filme aus Mexiko zeigt diesen Monat das BLACK BOX Kino im Filmmuseum Düsseldorf – hier das Programm:

Sa, 5.7., 19 Uhr
Mezcal – Meskal
MEX 2004, 90′, OmeU
Regie: Ignacio Ortiz
mit Ana Graham, Dagoberto Gama, Ricardo Blume u.a.
Der abgeschiedene Ort Parián ist die Endstation, wo sechs Menschen ihren Kummer in Mezcal ertränken.

Mi, 9.7., 19 Uhr
Matando Cabos – Killing Cabos
MEX 2004, 94′, OmeU (ab 18)
Regie: Alejandro Lozano
mit Tony Dalton, Ana Claudia Talancón, Pedro Armendáriz Jr. u.a.
Nico und Botcha wollen den Gangsterboss Oscar Cabos entführen.

Mi, 9.7., 21.30 Uhr
El Topo
MEX 1969, 125′, DF (ab 18)
Regie: Alejandro Jodorowsky
mit Alejandro Jodorowsky, Brontis Jodorowsky, Mara Lorenzio u.a.
Horror- und Gewalt-Albträume als gigantisch, surreale Bilderflut in einem blutig eingefärbten Wildwest-Szenerio.

Mo, 14.7., 19 Uhr, Eintritt frei
Los Olvidados – Die Vergessenen
MEX 1950, 77′, DF (ab 16)
Regie: Luis Buñuel
mit Alfonso Mejia, Roberto Cobo, Stella Inda, Miguel Inclan u.a.
Die ungeschminkte Schilderung der Schattenseiten der Großstadt Mexiko City.

Mi, 16.7., 19 Uhr
Al otro lado – On the Other Side
MEX 2004, 90′, OmeU
Regie: Gustavo Loza
mit Sanaa Alaoui, Adrian Alonso, Naoufal Azzouz u.a.
Drei Kinder beschließen ihre Väter zu suchen.

Mi, 23.7., 19.00 Uhr
La Pasión de María Elena – Die Passion der Maria Elena
MEX 2003, 76′, OmeU
Regie: Mercedes Moncada Rodríguez
Dokumentarfilm über kulturelle Identität und den Zusammenprall zweier Welten.

Mi, 30.7., 19.00 Uhr
Temporada de patos – Duck Season
MEX 2004, 90′, OmeU
Regie: Fernando Eimbcke
mit Carolina Politi, Daniel Miranda, Diego Cataño u.a.
Ein Film über Freundschaft, die erste Liebe und die Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens.

Mo, 11.8., 19 Uhr
Que Viva Mexico – Da zdravstvuyet Meksika! – Unter Mexikos Sonne
UdSSR/USA/MEX 1931/79, 87′, DF (ab 16) Regie: Sergej M. Eisenstein
In einem Prolog, vier Episoden und einem Epilog fängt Eisenstein den Geist Mexikos ein.

Indiana Jones in Peru am 22. Mai 2008

Wenn nach knapp 20 Jahren ein vierter Teil eines alten Kassenschlagers – FSK12 – ins Kino kommt, kann man spekulieren, dass die Premiere mindestens eine Ãœ30-Party wird. Am 22. Mai ist es so weit, „Indiana Jones and the Kingdom of Crystall Skull“ („…und das Königreich des Kristallschädels„) läuft weltweit an. Das ist hier eine Nachricht wert, weil ein Teil des Films im Dschungel von Peru spielt – gedreht wurden diese Szenen allerdings in Hawaii. Im Trailer (s.u. das Youtube-Video) ist bei Position 0:32 sogar ein Flugzeug zu sehen, das über die Linien von Nazca fliegt.

Gefunden via livinginperu.com.

Judith Vélez mit ihrem Film „La prueba“ in Deutschland

la-prueba.jpg
Filmplakat „La prueba“

CineLatino 2008, das Festival des lateinamerikanischen und spanischen Films, ging letzte Woche in Tübingen zu Ende. Seit den Anfängen vor 15 Jahren ist das Festival stark gewachsen. Dieses Jahr waren 50 Spiel- und Dokumentarfilme aus Argentinien, Brasilien, Chile, Ecuador, Mexiko, Peru, Uruguay, USA und Spanien im Programm (PDF-Link) für die sich 4000 Besucher interessierten, eine Rekordzahl.

Der Programmschwerpunkt war dieses Jahr Peru – mit folgenden sieben Filmen aus den letzten Jahren:

  • „Mariposa Negra“ (Schwarzer Schmetterling) von Francisco Lombardi, 2005
  • „La prueba“ (Die Prüfung) von Judith Vélez, 2006
  • „Días de Santiago“ (Santiagos Tage) von Josué Méndez
  • „Madeinusa“ (Das Mädchen aus den Anden) von Claudia Llosa, 2006
  • „Encuentro de hombrecitos“ (Ein Treffen kleiner Männer) von Grupo Chaski, 1987
  • „Sueños lejanos“ (Ferne Träume) von Alejandro Legaspi, 2007
  • „Tambogrande“ von Ernesto Cabellos Damián und Stephanie Boyd, 2007

Regisseurin Judith Vélez aus Peru war als Gast eingeladen, um Ihren Film „La Prueba“ zu präsentieren, Peru persönlich zu vertreten und (und Cocktails zu mixen).

la-prueba-8.jpgla-prueba-3.jpgla-prueba-18.jpgla-prueba-9.jpg
Filmfotos aus „La prueba“

Ihr Film „La prueba“ handelt von der jungen Frau Miranda (Jimena Lindo), die auf der Suche nach ihrem seit langem untergetauchten Vater Ignacio (Gianfranco Brero) durch Peru reist. Sie will ihn dazu bewegen, nach Lima zu kommen, um ihrem todkranken Bruder – seinem Sohn – als Spender zu dienen. Der Ingenieur Saúl (Pietro Sibille) nimmt sie mit zu dem kleinen Dorf Sibayo in den Anden Arequipas, wo der Vater gesehen worden sein soll. Die Reise verläuft nicht ganz ereignislos und nebenbei lernt man als Zuschauer die karge, trockene Landschaft in diesem Bereich der peruanischen Anden kennen.

Sibayo von oben bei Google-Maps

Das Dorf Sibayo sieht auf Google-Maps Satellitenfotos halbverlassen aus, hat aber einen schönen Fußballplatz. Die FIFA würde hier allerdings keine Spiele zulassen, denn Sibayo liegt wesentlich höher als die maximal zugelassenen 2500 Meter, nämlich auf ca. 4000 Meter Höhe – nochmal 600 Meter höher als die Inka-Hauptstadt Cusco.

Judith-Velez.jpg
Judith Vélez präsentiert ihre Webseite zum Film

Wir hatten am Wochenende die Freude, Judith Vélez bei einem Besuch in Düsseldorf kennen zu lernen und über ihre Arbeit und ihr Leben zu sprechen. Sie erzählte von ihren vielen Reisen, die sich nach Abschluss ihres ersten Spielfilmes z.B. durch Einladungen zu Festivals ergeben haben, zeigte uns stolz ihre Webseite zum Film, lapruebapelicula.com und spielte uns ihre Lieblingsstellen der Filmmusik vor – die neben Filmfotos und dem Trailer auch auf der Webseite zum Film zu finden ist. Ihr jüngst abgeschlossenes Filmprojekt ist die Dokumentation „Seis con ocho“, aufgenommen in einem peruanischen Frauengefängnis, in dem weibliche Drogenkuriere („burriers“), darunter viele Ausländer, ihr Schicksal erzählen. Der Titel bezeichnet ein Strafmaß, nämlich 6 Jahre und 8 Monate. Der Film wurde von einer staatliche Anti-Drogen Kommission DEVIDA (La Comisión Nacional para el Desarrollo y Vida sin Drogas) in Auftrag gegeben und im Februar 2008 dem peruanischen Präsidenten Alan Garcia vorgeführt. Ausschnitte aus dem Film und Reaktionen Alan Garcias sind bei youtube.com zu sehen:

„Seis con ocho“ kommentiert vom Präsidenten Perus