Peru bestellt 260.000 OLPC-Notebooks für Kinder

Peru ist eines der ersten Länder, die eine große Menge der 100-Dollar-Laptops bei der Stiftung „One Laptop per Child“ (OLPC) bestellt haben. Rund 49 Millionen Dollar dürfte die peruanische Regierung für die 260.000 „XO-Notebooks“ investiert haben, denn ein „100-$-Laptop“ kostet z.Zt. 188 Dollar. Diese Laptops sind coole kleine Geräte, die speziell für Kinder in Entwicklungsländern optimiert wurden – und zwar Hard- und Software. Und das ist kein Marketing-Gag, sondern Ergebnis einer langjährigen, gezielten Forschungsarbeit der nicht profit-orientierten Stiftung. Gründer der Stiftung ist Nicholas Negroponte, Computerforscher und Professor am Massachusetts Institute of Technology (MIT).

Die kleinen Notebooks sind äußerst robust, dabei aber leistungsfähiger, als die meisten Computer, die ich in meinem Leben besessen habe. Mit Abstürzen dürften sich die Kids wenig herumplagen, denn auf den kleinen, bunten Kisten läuft ein ausgewachsenes Unix-System. Als Software werden ausschließlich Open-Source-Produkte eingesetzt. Die Hardware ist clever designed: keine Festplatte, sondern robuster 1-Gigabyte Flash-Speicher, Erweiterungen via SD-Karten-Slot, eingebaute Kamera und Micro usw. Eingebautes drahtloses Netzwerk und entsprechend ausgeklügelte Software erlauben auch da Ad-Hoc-Netzwerke und Internet-Zugang, auch da, wo nicht jeder DSL zu Hause hat und es sehr, sehr weit bis zum nächsten Hot-Spot ist. Der Bildschirm kann in zwei Modi betrieben werden, Farbe mit Hintergrundbeleuchtung oder Schwarz-Weiß, dann auch unter direkter Sonnenbestrahlung gut lesbar. Als Akkus werden Standard-AA-Akkus eingesetzt, das Gerät ist unglaublich stromsparend und kann an verschiedensten Stromquellen aufgeladen werden (incl. Autobatterie und Dynamo). Die Komponenten sind auf Stabilität und leichte Wartbarkeit getrimmt. Alle Details zur Hardware findet man im Wiki der Stiftung.

Einer der Vorreiter der Aktion war Uruguay, wo bis Anfang 2009 85 bis 90 Prozent der Schulkinder zwischen 6 und 12 Jahren mit dem XO-Comuter arbeiten sollen. Dort hat die Auslieferung an die Kinder gerade begonnen. In einer Fotoreportage von Ivan Krstić, einem Mitarbeiter von OLPC, kann man sich einen Eindruck verschaffen, wie so etwas abläuft – neugierige, gespannte, glückliche Kinder.

Bestimmt kann man dann bald ähnliche Fotos aus Peru sehen – darauf freuen wir uns schon. Eine tolle Entscheidung von Perus Präsidenten Alan García und sein Erziehungsminister José Antonio Chang, die dem Bildungsprojekt OLPC neuen Schwung gibt und vielleicht zum endgültigen Erfolg verhilft.

EM-Qualifikation in Südamerika

CONMEBOL
CONMEBOL-Zone (Bild: Wikipedia)

Auch in der CONMEBOL-Zone – also in Südamerika – läuft die EM-Qualifikation für 2008 – hat Peru eine Chance? Wohl kaum. Die Favoriten sind Argentinien, Brasilien, Paraguay und Chile. Peru hat gerade 2:0 gegen Chile verloren und liegt in der Tabelle auf Platz 8. Nur Bolivien und Ecuador liegen noch weiter hinten. Ecuador hat allerdings sein erstes Brasilien-Spiel schon hinter sich (5:0 verloren). Hier die Tabelle von heute:

1. Argentinien  2 2 0 0 4:0 6 
2. Brasilien    2 1 1 0 5:0 4 
3. Paraguay     2 1 1 0 1:0 4 
4. Uruguay      2 1 0 1 5:1 3 
5. Chile        2 1 0 1 2:2 3
6. Venezuela    2 1 0 1 1:2 3 
7. Kolumbien    2 0 2 0 0:0 2 
8. Peru         2 0 1 1 0:2 1 
9. Bolivien     2 0 1 1 0:5 1 
10. Ecuador     2 0 0 2 0:6 0

Jede Mannschaft muss 18 mal spielen – also jeder gegen jeden zweimal. Die ersten vier sind qualifiziert. Der Fünftplatzierte muss noch in ein Duell gegen den Viertplatzierten der CONCACAF-Zone (Mittel- und Nordamerika sowie Karibik). (Quellen: derstandard.at, stuttgarter-zeitung.de)

Aktuelle Infos über Perus fußballerische Entwicklung gibt es auf der Peru-Webseite der Fifa.

Frauenfußball-WM 2011: Peru zieht Bewerbung zurück

Peru und Kanada waren zuletzt die einzigen Mitbewerber Deutschlands um die Austragung der Frauenfußball-WM 2011. Jetzt hat Peru seine Bewerbung zurückgezogen – nur 11 Tage vor der geplanten Präsentation vor dem Exekutivkomitees des Weltverbandes Fifa in Zürich am 29.10.2007. Schade, eine WM in Peru wäre sicher äußerst spannend – vor allem für die Zuschauermassen, die dann in peruanischen Bussen von Stadion zu Stadion verfrachtet werden müssten. Nun heißt es also: Kanada oder Deutschland. Die Entscheidung wird am 30.10.2007 bekannt gegeben.

(Quelle: rp-online.de)

Shakira: 45 Millionen US-Dollar für Erdbebenopfer in Peru

Die attraktive Schlagzeile „Shakira spendet 45 Millionen US-Dollar für Erdbebenopfer in Peru“ erregte heute meine Aufmerksamkeit – „Sex sells“ macht eben auch vor wohltätigen Zwecken nicht halt. Grund genug sich mal genauer mit dieser Meldung zu befassen. Shakira spendet die 45 Millionen US$ nicht aus ihrem Privatvermögen, sondern kündigte sie im Namen der ALAS Foundation (America Latina en Accion Solidaria – „Latin America for Solidarity“) an. Diese Stiftung wurde am 12.12.2006 von eine Anzahl lateinamerikanischer und spanischer Stars (Sänger, Schriftsteller) in Panama gegründet – mit dem Ziel, Kindern in Lateinamerika zu besserer Gesundheit und Erziehung zu verhelfen. ALAS „hilft den Helfern“, das heißt, die Stiftung gibt das Geld nicht selber aus, sondern unterstützt die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften.

Ein ausführlicher Artikel über ALAS ist im Magazin „hispaniconline.com“ zu lesen: The power of PHILANTHROPY. Demnach hat Shakira, die sich schon länger für die Armen in Lateinamerika stark macht, diese Idee ursprünglich mit Alejandro Sanz und Miguel Bosé ausgeheckt und in ihren Kreisen und darüber hinaus verbreitet. Heute ist der Sänger Miguel Bosé (Homepage) Präsident des „Aktivisten-Rates“, der ehemalige spanische Ministerpräsident Felipe González ist Präsident des Beirates und Ehrenpräsident der Stiftung ist Literaturnobelpreisträger Gabriel García Márquez. Die Aktivisten sind zur Zeit folgende großen und kleineren Berühmtheiten:

Adrian Dárgelos (Babasónicos), Alejandro Fernández, Alejandro Sanz, Alex González (Maná), Aleks Syntek, Benny Ibarra, Beto Cuevas (La Ley), Carlos Vives, Catupecumachu, Chayanne, Daddy Yankee, Daniela Mercury, David Bisbal, Danilo Pérez, Diego Torres, Diego Uma (Babasónicos), Don Omar, Emmanuel, Enanitos Verdes, Fher Olvera (Maná), Fidel Nadal, Fonseca, Gianmarco, Gilberto Santa Rosa, Gustavo Cerati, Jeremias, Jennifer López, Joan Sebastian, Jorge Drexler, Jorge Celedón, Juanes, Juan Luis Guerra, Julián Weich, Julieta Venegas, Kumbia All Stars, Los Tigres Del Norte, Lucero, Luis Alberto Spinetta, Malu, Marc Anthony, Miguel Bosé, Omar Alfanno, Os Paralamas, Paulina Rubio, Pedro Suárez Vertiz, Pepe Alva, Raphael, Reyli, Ricardo Arjona, Ricardo Montaner, Ricky Martin, Rubén Blades, Shakira, Thalia, Timbiriche, Tania Libertad, Tito El Bambino, Wyclef Jean. (Die mir bekanntesten habe ich fett markiert.)

Nach dem Erdbeben in Peru haben einige der Aktivisten für die Stiftung ein Spendenaufruf-Video produziert, das als Spot in Lateinamerika, USA und Spanien im TV gelaufen ist. Anscheinend hat das gut funktioniert, denn ich nehme an, ein Großteil der 45 Millionen dürfte daraufhin gesammelt worden sein. Eine tolle Aktion!

Das Geld kommt übrigens nicht nur den Menschen in Peru zu Gute, sondern auch den Opfern des Hurricans Felix in Nicaragua. 5 Millionen der 45 sind außerdem für ein mehrjähriges Bildungsprojekt vorgesehen.

New York Times über Peru

Salpeterkrieg-in-der-NYTimes
Historische Meldungen im N.Y. Times Archiv

Die Online-Ausgabe der altehrwürdigen New York Times ist seit kurzem kostenlos. Alle Ausgaben ab 1987 – und zusätzlich das Archiv vom 1851 bis 1922 – sind kostenlos online abrufbar. Die Tageszeitung bietet z.B. Startseiten („Time Topics“) mit Infos für einzelne Länder – z.B. Peru– und personenbezogene Zusammenstellungen, z.B. über Alberto Fujimori oder Alan Garcia. Die Topics kann man auch als RSS-Feed abonnieren.

Interessantes und unendliches Lesefutter sind die Archive aus dem vorletzten Jahrhundert. Hier die Suche nach alten Artikeln über Peru – älteste zuerst. Man stößt auf historische Meldungen wie z.B. zur Kriegserklärung Chiles an Peru im April 1879, mit der der sogenannten Salperterkrieg begann, in dem Bolivien seinen Zugang zum Meer verlor und Chile sich Reichtum durch Bodenschätze sicherte. Die Folgen belasten das Verhältnis der drei Länder bis heute.

Fujimori – Beginn des letzten Aktes

Perus Ex-Präsident Alberto Fujimori wird nach Peru ausgeliefert. So entschied gerade das Oberste Gericht Chiles, wo Fujimori nach seiner missglückten „Rückkehr“ Ende 2005 nach Lateinamerika festgenommen wurde und dort viele Monate unter Arrest stand. Fujimori dürfte gerade jetzt (22.9.2007) unterwegs zur peruanischen Grenze sein, wo ihn die Perus Interpol aufgabeln wird. Ihm soll der Prozess wegen vielfachen Mordes und Korruption gemacht werden – alle Fälle aus seiner Zeit als Präsident. Eine Zusammenfassung der 17-Jährigen „Beziehung“ Fujimoris zu Peru bietet Time.com.

Schön für Peru, schön für den Rechtsstaat, hoffentlich wird’s auch schön für die Gerechtigkeit.

Latin Music aus dem Rechner – Internet-Radio

Mit einem schnellen Internetanschluss (z.B. DSL) kann man problemlos Radio aus aller Welt via Internet hören. Zum Abspielen braucht man einen sogenannten Streaming-Client, beispielsweise iTunes von Apple (Windows/Mac) oder WinAmp (Windows). Verzeichnisse wie Shoutcast.com listen sehr viele Sender auf und laden zum Stöbern ein.

Hier ein paar Beispiel-Suchen bei Shoutcast.com (Klick auf „Tune in!“ lädt die Playlist „.pls“, die man zum Abspielen z.B. im iTunes öffnet):

Bei live365.com (Klick auf den gelben Lautsprecher öffnet ein Popup-fenster, dann wird die .pls heruntergeladen, leider alles sehr träge bei meinem Test):

Oder selber suchen bei Google:

Gute Qualität kann man ab „64K“ erwarten, CD-Qualität ab „128K“. Die Musik ist zwar kostenlos, aber bitte daran denken, dass der Download und damit das Abspielen Geld kostet – es sei denn man hat eine Internet-Flatrate.

Zwei Wochen nach dem Beben in Peru

In den Medien ist zu den Folgen des Erdbebens in Peru nicht mehr viel zu lesen – die Tagesordnung der Welt ist schon zur nächsten Katastrophe übergegangen. Das bedeutet aber leider nicht, dass wieder alles in Ordnung wäre. Das Gegenteil ist ist der Fall.

So berichtet z.B. der Verein „Ärzte ohne Grenzen“, die zur Zeit mit 25 Mitarbeitern in Peru helfen, über den Ort Guadalupe, 100 Kilometer südöstlich von Pisco, in dem bis vor wenigen Tagen noch gar keine Hilfe eingetroffen war. Und das, obwohl die Häuser dort zu 95% zerstört wurden. Die Ärzte o.G. behandeln Kranke und Verletzte in und um die zerstörten Städte Chincha, Pisco und Ica, verteilen Hilfsgüter, stellen Wasser- und Sanitäreinrichtungen bereit und leisten den Betroffenen auch psychologischen Unterstützung. Der Verein ist sicher auch ein gutes „Ziel“ für Spenden.

Der Katastrophenschutz Perus gesteht derweil ein, dass er unglücklicherweise nicht ausreichend auf die Lage vorbereitet war und ruft die Weltgemeinschaft „zur Spende von 40.000 Zelten für rund 200.000 Obdachlosen in den am stärksten betroffenen Gebieten“ auf. Bisher gibt es erst 9000 Zelte, 9000 sind von Hilfsorganisationen noch zugesagt – aber in der Rechnung fehlen dann immer noch 22.000 Zelte. Die Vorräte an eigenen Notunterkünften seien aufgebraucht – wegen der Kältewelle, die Peru schon seit längerem heimsucht (und auch viele Tote gefordert hat).

Presse zum Lage nach Erdbeben in Peru

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