Kubanische Salsaband Sonido Tres am 28.12.05 in Düsseldorf

Es gibt ja nicht so viele Salsakonzerte in Düsseldorf, so dass man sich dieses vielleicht nicht entgehen lassen will: Sonido Tres aus Kuba spielen am 28.12.2005 im Tanzhaus NRW in Düsseldorf. Karten gibt es für 15 Euro über die Webseite vom Tanzhaus. Außerdem gibt es an dem Abend noch eine Salsa-Show und einen DJ: Jésus & Zita Cobas und vier Tänzern & DJ Kimos.

Sonido Tres kannte ich noch nicht, aber die Musik gefällt mir. Die Band stellt auf ihrer Webseite fünf vollständige Songs in hochwertigem MP3-Format (166bps) zum Download bereit: Von der CD Gratitud: Bon Bon (maricela) , Llenata de juicio, Tres de ellas und von der CD El Son Llego: El Son Llego und Pobre Tipo. Bei Amazon sind die CDs nicht mehr im Angebot, aber die Band verspricht Exemplare mit auf das Konzert zu bringen. Die acht kubanischen Musiker spielen öfter in Berlin, anscheinend ist das ihr Wohnort – zumindest gilt das für den Kopf und Bongospieler der Band, Diogenes Nodarsa. Außerdem waren sie an der Musik zu zwei Filmen beteiligt: “Berlin is in Germanyâ€? und “One Day in Europeâ€?.

WM Vorrunde: Deutschland gegen Lateinamerika und Polen

Costa Rica dürfte bei der WM 2006 in Deutschland zumindest einen Tag lang die Aufmerksamkeit der ganzen Welt genießen: das mittelamerikanische Land wird das Eröffnungsspiel am 9. Juni 2006 in München gegen Deutschland bestreiten. Außer Costa Rica wurden heute noch Polen und Ecuador in die Gruppe A gelost, in der Deutschland als Gastgeber sowieso schon den A1 Platz hat. Mit Ecuador tritt also gleich noch ein zweiter Vertreter Lateinamerikas in der Vorrunde gegen Deutschland an. So wird mindestens einer von beiden die Vorrunde wohl nicht überleben, denn neben Deutschland kann ja nur noch einer weiterkommen (und dass die Deutschen versagen, wäre angesichts dieser Gegner unentschuldbar – das hat zumindest Günter Netzer heute geäußert). Ich tippe, das Ecuador rausfliegt, denn die Ecuadorianer spielen anscheinend am besten in dünner Luft. Bei der WM-Qualifikation holten sie fast alle Punkte in Heimspielen in Quito – auf 2850 Meter Höhe.

Nun ja, Hauptsache Brasilien bleibt uns bis ins Finale erhalten: Als Sieger der Gruppe F spielt Brasilien am 27.6.2006 gegen den Zweiten der Gruppe E (Italien, Ghana, USA oder Tschechien), dann im Viertelfinale am 1.7.2006 gegen den 1. H/2. G-Sieger (Spanien?), dann im Halbfinale 5.7. in München und schließlich folgt das Finale Brasilien gegen Deutschland am 9.7. in Berlin. Die Finalspiele mit Brasilien würde ich mir gerne wieder auf der Großbildleinwand vor dem Sucos do Brasil ansehen, einer brasilianischen Bar in der Altstadt von Düsseldorf. Das war immer ein besonderes Erlebnis, selbst wenn man wegen Überfüllung mal keine gute Sicht auf die Leinwand hat.

Hier die Liste aller lateinamerikanischen WM-Teilnehmer:

Und:

Ich schließe diesen Beitrag mit den Worten des Deutschen Bundespräsidenten Horst Köhler: „Nun, dass die Welt heute auf Deutschland guckt“ – auf die Frage, was es denn bedeutet, dass die Welt heute auf Deutschland guckt. Sinngemäß zitiert nach einer Befragung durch eine Blondine im blauen Wurstpellenkleid (Heidi Klum) mit präsidentenverwirrend tiefem Ausschnitt bei der heutigen Verlosungsshow im ARD. Womit auch schon die Highlights der Show angesprochen wären.

Goldener Enthaarer im Spiegel

Zu der Inkagold-Ausstellung (Enthaarer u.a.), zu der ich vor einigen Tagen hier berichtet habe, gibt es jetzt auch ein Interwiew im Spiegel. Und zwar mit dem Kurator der Ausstellung, Wilfried Morawetz. Morawetz ist hauptberuflich der Leiter des Lateinamerika-Zentrums der Universität Leipzig. Im Spiegel erzählt er einige kurze, aber spektakuläre Anekdoten rund um das Inkagold.

Die „Goldstücke“ kommen übrigens wirklich aus dem Limaer Museo de Oro del Perú, wie der Kurator bestätigt. Die Tochter des Sammlers, Victoria Mujica, hat die Ausstellung sogar eröffnet.

Späte Revanche: Erobert Peru Europa?

Erst vor 2 Tagen rettete ein Peruaner Bayerns Ehre (Claudio Pizarro), und nun lese ich, dass es ein Peruaner war, dem Diana Spencer (Lady Di, Ex-Frau von Prince Charles) im letzten Fotoshooting Modell lag (Mario Testino) – Fotos der oben links halbnackten Diana zeigt Spiegel Online. Dazu liest man, dass heutzutage in Europa geborene Kinder, die ein peruanisches Elternteil haben, automatisch die peruanische Staatsbürgerschaft bekommen – das gilt dann wohl auch für deren Kinder, Enkel, Urenkel usw., die dann alle Peruaner werden. Auch entziehen immer mehr schöne Peruanerinnen dem deutschen Heiratsmarkt die Männer. Unterwandern die Peruaner Europa?

Eva Ayllón in Bonn: Kistentrommel, Klapperkiste und Unterkiefer

Eva Allón in der Bonner Harmonie

Rocio und ich waren am 14.11.2005 mit Freunden auf dem Eva-Ayllón-Konzert in Bonn, das ich vor kurzem hier angekündigt habe. Es war sehr schöner Abend. Der Saal war voll, wenn auch nicht überfüllt, und die Stimmung war super. Die Peruaner (-innen) waren im Publikum klar in der Mehrheit, was auch daran zu erkennen war, dass bei vielen Songs der ganze Saal innig die offenbar sehr bekannten Texte der afro-peruanischen Musik mitsang.

Eva Allón in Fahrt

Ein Heimspiel für Eva Ayllón, die nicht nur sehr schön sang, sondern auch eine kleine Tanzshow aus typisch peruanischen Tänzen hingelegt hat. Ein Tanz besteht zum Beispiel darin, sich ein Papiertaschentuch hinten in die Hose zu stecken und dann den Popo so wild hin und her zu schwenken, dass der Tanzpartner es nicht schafft, das Tuch mit einer Kerze anzuzünden. Natürlich alles im Rhythmus des „El Alcatraz“ – so heißt der Tanz. Das bringt auf Partys sicher eine Menge Spaß (vor allem, wenn der Kerzenhalter es doch schafft). Leider habe ich davon kein gutes Foto, aber hier ist eine Webseite mit einer sehr schön bebilderten Erklärung.

Eva Allón und ihre Schwester

Ayllón hatte ihre Schwester für den Hintergrundgesang dabei und dazu eine 4-köpfige Band an Keyboard, Bass, Gitarre und Congas. Sehr gut gefallen haben mir die exotischen Instrumente, die die Band dabei hatte: eine Kistentrommel, eine Klapperkiste und einen Unterkiefer.

Die Kistentrommel heißt Cajón (hier Bilder bei Google). Beim Spielen sitzt der Musiker breitbeinig darauf schlägt wild auf die vordere Holzfläche. Hier zwei Fotos von dem Bandmitglied, dass sich bei einem Cajon-Solo zunehmend in Extase spielt.

Furioses Cajon-Solo

Die Klapperkiste heißt Cajita (hier Bilder) und man hängt sie sich an einem breiten Band um den Hals, so dass sie vor dem Bauch baumelt. In der einen Hand hält man dazu einen Holzschlägel mit dem man auf der Kiste rumtrommeln kann. Mit der anderen Hand hält man den Stil von dem aufklappbaren Deckel der Kiste und klappt diesen auf und anschließend mit Karacho wieder zu. Ein wirkungsvolles Rhythmusgerät.

Brummender Kiefer und klappernde Kiste

Der Unterkiefer ist skelettiert und stammt von einem großen Tier – wie ich mir sagen ließ, von einem Esel, demnach ein Quijada de Burro. Wenn man dagegenschlägt, rappeln die losen Backenzähne mit einem eigenartig sonoren Brummen. Außerdem kann man mit einem Stab über die Zahnreihen reiben, was dann das typische Rattern hervorbringt, das man von den Huiros kennt.

Also, das Konzert war auf jeden Fall ein Erlebnis, dass ich empfehlen kann.

Leipzig zeigt goldene Nasenplatten und Enthaarer aus dem alten Peru

In Peru gibt es eine Menge Gold, früher und auch heute noch. Peru ist der größte Goldlieferant in der Region Südamerika – und wächst weiter: seit 1997 verdoppelte sich die Goldproduktion. Der peruanische Minenkonzern Buenaventura zählt nach Börsengewicht zu den Top Ten der Goldkonzerne (Quelle: Handelsblatt.com). Der Konzern betreibt die profitabelste Goldmine der Welt, das Yanacocha-Projekt. Die Aktienbesitzer macht das glücklich, aber es gibt auch Probleme damit, z.B. Umweltzerstörung. So werden angeblich für ein Gramm Gold ca. 166 Gramm Zyanid eingesetzt (Quelle: kulturkritik.net). Zyanid läßt Fische schonmal gerne mit dem Bauch nach oben schwimmen.

Jedenfalls hat das Fördern und die Verarbeitung von Gold eine lange Tradition in Peru. Bei den Inka z.B. war das Gold heilig und man schätze es als eine Gabe der Götter und Abbild der Sonne. Einen materiellen Wert hatte es für die Inka nicht (Quelle: Inkagold-Ausstellung.de). Anders sahen das die Spanier unter der Führung von Francisco Pizarro, die das Inka-Reich zerstörten und das Gold raubten. Ironie des Schicksals: Pizarro überschwemmte Spanien mit dem Diebesgut und löste dort so die erste galoppierende Inflation aus.

Ab heute bis 28.2.2006 werden in Leipzig einige Schätze aus dem Reich der Inka und anderer Völker Perus gezeigt. Vor ein paar Tagen wurden die Exponate zur Ausstellung „1000 Jahre Inka-Gold“ im Romanushaus zu Leipzig (gegenüber Museum für Bildende Kunst, Katharinenstraße 23, D-04109 Leipzig) überführt. Die Wertsachen wurden ordentlich gesichert: durch „zwei gepanzerte Transporter, bewaffnete Wachleute und Polizei-Eskorte“ laut Leipziger Volkszeitung. Hoffentlich bricht nun niemand in das Romanushaus ein. Das Museo de Oro del Perú in Lima, laut Peruanischer Botschaft ein Mitveranstalter der Ausstellung, ist jedenfalls mehr oder weniger ein im Boden eingegrabener, begehbarer Tresor, umgeben von einem großräumig abgesicherten Gebiet.

Einige Exponate kann man sich auf der Webseite der Ausstellung ansehen. Welche Geschichten verbergen sich wohl hinter so scheinbar alltägliche Gebrauchsgegenständen wie Nasenplatten und Enthaarer?

Googlen nach:

Servicetipp: Hamburger Lateinamerikaportal SoLatino

Man hat uns entdeckt! Der findige Webmaster von SoLatino.org hat unser Lateinamerika-Blog als Erster aufgespürt, sogar noch bevor wir bei Google verzeichnet sind. Der erste Link, der von außen auf unsere Seiten zeigt, findet sich im Abschnitt „Internet-Portale“ auf der Links-Seite von SoLatino. Danke!

SoLatino ist die Abkürzung für Sociedad Latinoamericana de Hamburgo e.V. . Auf SoLatino.org sind aktuelle Infos zu allem rund um Lateinamerika in Hamburg zu finden, darunter aktuelle Events aus Kultur, Kunst und Wissenschaft – und auch Partytipps. Dahinter steht offenbar eine gut gepflegte Datenbank. Der Verein gibt auch quartalsweise eine Zeitschrift heraus, das „Kulturblatt“. Diese wird auch online bereitgestellt, nur leider schwer lesbar, da die Seiten mit nur geringer Auflösung als komprimierte Bilder angezeigt werden. Wie wäre es als PDF, wie beim Echolatino?

Eine sch̦ne Seite, vor allem, wenn man in Hamburg wohnt Рoder dort mal vorbeischauen will!

Konzerttipp „The Havana Lounge“ mit Pio Leyva

Plakat der Konzerttour von The Havana Lounge

Die kubanische Truppe „Live From Buena Vista The Havana Lounge“ ist im Januar in Deutschland unterwegs. Zugpferd ist der 87jährige Sänger Pio Leyva. Leyva ist im allseits bekannten Musikfilm „Buena Vista Social Club“ von Wim Wenders aufgetaucht (daher wohl auch der marketingträchtige Name der Band). Allerdings wohl nur in der zweiten Reihe. Ich habe eben nochmal auf der DVD nachgesehen. Leyva taucht zwar im Abspann auf, aber ist sonst weder auf dem Cover, noch auf den Extras zu finden, und taucht auch sonst nicht an exponierter Stelle auf. Aber das muß ja nicht für zweitrangige Qualität sprechen. Die Truppe ist schon länger unterwegs und scheint saftige Eintrittspreise durchaus zu rechtfertigen – so kostet das Konzert in der Düsseldorfer Tonhalle am 17.1.2006 um 20:00 z.B. zwischen 28,50 und 56 Euro (plus Gebühren).

Veranstalter der Tour ist offenbar Gabriel Music Production. Auf deren Webseite kann man ein paar Details zu der Havana Lounge Tour nachlesen, z.B. die folgenden Tourdaten:

  • Mo. 02. Januar 2006 Berlin, Friedrichspalast
  • Mi. 04. Januar 2006 Regensburg, Audimax
  • Do. 05. Januar 2006 Mosbach, Alte Näherei
  • Fr. 06. Januar 2006 Leipzig, Gewandhaus
  • Sa. 07. Januar 2006 Basel, Casino
  • Mo. 09. Januar 2006 Braunschweig, Stadthalle
  • Di. 10. Januar 2006 Bremen, Die Glocke
  • Mi. 11. Januar 2006 Amsterdam, Heinecken Arena
  • Do. 12. Januar 2006 Köln, Philharmonie
  • Sa. 14. Januar 2006 Zürich, Volkshaus
  • So. 15. Januar 2006 Bern, Kursaal

Das Konzert in Düsseldorf (Tonhalle am 17.1.2006 um 20:00) steht noch nicht dabei, diese Info habe ich von Daniel, die Ticketverkäufer bestätigen das.

Pio Leyva am Klavier

Hier noch ein Auschnitt aus dem Pressetext: „THE HAVANA LOUNGE ist eine Vereinigung von Top Stars der traditionellen Szene Havanna´s, zu der viele auch in Deutschland bekannte Namen zählen. Als beeindruckender Vertreter der alten Generation wirkt Pio Leyva, der freundliche und warmherzige Sänger aus Wim Wenders Musikfilm mit. Pio Leyva ist auch in Kuba bereits eine Legende. Mit 87 Jahren ist er ein Meister der Improvisation und beherrscht die Kunst, die wunderbarsten Texte spontan zu erfinden und zum Rhythmus der Musik zu reimen. Als weitere Topstars wirken mit: der Sänger Julio Alberto Fernandez, der auf dem Album mit Compay Segundo zusammen den Titel „Amor de Loca Juventud“ sang und auch über viele Jahre mit Compay Segundo arbeitete. Weiter wirken Yanko Pisaco, Trompeter aus Wim Wenders Film sowie Guillermo „Rubalcaba“ Gonzales“, Pianist der Afro Cuban All Stars und Daniel Ramos Alayo, Trompeter der Afro Cuban All Stars mit.“

Wer sich für Musik von Sänger Pio Leyva interessiert, kann ja mal hier bei Amazon schauen.

Peruanischer Superstar Eva Ayllón im November auf Deutschlandtournee

Der peruanische Superstar Eva Ayllón gibt vom 12. bis 23. November 2005 Konzerte in Deutschland. Hier die Stationen:

  • 12.11.05 Berlin, Fritzclub im Postbahnhof
  • 13.11.05 Hamburg, Fabrik
  • 14.11.05 Bonn, Harmonie
  • 15.11.05 München, Muffathalle (Amphère)
  • 22.11.05 Darmstadt, Centralstation
  • 23.11.05 Karlsruhe, Tollhaus

Diese Info kommt von musicas.de, was anscheinend die Agentur von Ayllón in Deutschland darstellt – das kann ich auf der Webseite von musicas.de nicht so genau erkennen. Hier ein Zitat aus der Werbung von Musica.de:

Eva Ayllón ist ein Superstar in Peru, die in ihrer bereits über ein viertel Jahrhundert andauernden Karriere mehr als 20 Hit Alben für sich verbuchen konnte. Eva ist die führende Exponentin der Peruanischen música criolla, einem Genre mit sowohl afrikanischen als auch spanischen Wurzeln. Nachdem sie dem amerikanischen Publikum auf David Byrne’s compilation „The soul of black Peru“ vorgestellt wurde machen Evas dynamischen Konzerte nun Schlagzeilen in den USA und in Europa. Evas Auftritte scheinen vor poetischer Energie schier zu bersten, es sind Explosionen, entstanden aus ihrer herausragenden Stimme und den glanzvollen Leistungen ihrer virtuosen peruanischen Mitmusiker.

Zwei Eintrittskarten für das Konzert in Bonn am 14.11.2005 – im Internet gebucht, per Kreditkarte bezahlt, per Einschreiben zugeschickt – kosten ca. 46 € (Angabe ohne Gewähr, aber so war es heute). Es gibt freie Platzwahl, also besser früh genug vor dem Beginn des Konzertes um 20:00 Uhr in der „Harmonie“ erscheinen.