Peru lehnt kulturelle Förderung aus Deutschland ab

Mit rund 1,5 Millionen Dollar will Deutschland ein kulturelles Projekt in Peru fördern: ein Museum zur Erinnerung an die Opfer des Bürgerkriegs 1980-2000 („Museo de la Memoria“). Die peruanische Regierung hat das Projekt jetzt auf Eis gelegt, angeblich weil es wichtigeres gibt. Wie Wolfgang Kunath in der fr-online schreibt, sagte Verteidigungsminister Ã?ntero Flores-Aráoz : „Wenn ich Menschen habe, die ins Museum gehen wollen, aber nichts zu essen haben, dann sterben sie an Hunger… Es gibt eben Prioritäten“. Kunath äußert folgende plausible Vermutung:

Dass der Regierung nicht viel am Erinnern liegt, dürfte damit zusammenhängen, dass Präsident Alan García während seiner ersten Amtszeit 1985 bis 1990 direkt verantwortlich war für das Vorgehen der Armee. Auch das Militär lässt die Vergangenheit lieber ruhen. Verteidigungsminister Flores macht sich dafür stark, den über hundert Menschenrechts-Prozessen gegen Militärs ein Ende zu setzen, die „das Vaterland im Kampf gegen die Ãœberbleibsel der Guerrilla verteidigt haben“. Quelle: fr-online.de

Peruanische Intellektuelle haben am 1. März 2009 in einem offenen Brief gegen die Entscheidung protestiert und fordern die peruanische Regierung auf, das Angebot aus Deutschland anzunehmen. Dem Brief folgen sieben Seiten Unterschriften, angeführt vom Schriftsteller Mario Vargas Llosa. (Link auf den Brief gefunden im Chachablog.

Peruanische Quellen dazu:

Update 29.3.2009: Meinungsumschwung bei der Regierung García dank Vargas Llosa – Museum kommt doch.

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