Tanz und Musik in Berlin am 8. und 9.11.208

Zwei Empfehlungen für dieses Wochenende (8. und 9.11.2008) in Berlin kurz notiert:

  • Am Samstag abend Tanz: die Abschussveranstaltung des internatinalen Festivals „Tanz der Kulturen“ (hier das Programm. Ort: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb), Grosser Sendesaal, Masurenallee 8-14, 14057 Berlin. Zeit: 19 Uhr. Was: „20 Performer aus 18 Nationen das Publikum auf eine Tanzreise von Afrika bis Ozeanien mitnehmen: Ägypten/Bauchtanz & Baladi, Armenien/Volkstanz, Balkan/Folklore, Deutschland/Altberliner Tänze, Ecuador/Volkstanz, El Salvador/Folklore, Finnland/Kopukkaporukka, Hawai/ Hula, Indien/Volkstänze & Bollywood, Palästina/Raps Sharqi, Peru/afroperuanische Tänze, Philippinen/Folklore, Spanien/Flamenco, Uruguay/Candombe, USA/Video Clip Dance, Venezuela/Volkstänze aus Mexiko & Venezuela, Westafrika/Folklore und last but not least Tango-Oriental/ Argentinien/Türkei.“ (Zitat aus dem Programm).
  • Sonntag nacht Jazz-Musik: Ronnie Cuber Quartet Ort: Quasimodo. Zeit: 22:30 Uhr. Mit: Ronnie Cuber (baritone sax), Kenny Drew Jr. (keyboards), Ruben Rodriguez (bass) und Ben Perowsky (drums). Was: „Hauptsächlich im Hardbop und Latin Jazz zu Hause, unternimmt der vielseitige Saxofonist auch gerne Exkursionen zum Blues, Rock und Pop. Der energiegeladene Allrounder spielte in den Bands von Slide Hampton, Maynard Ferguson, George Benson, Lee Konitz und Frank Zappa, gastierte regelmäßig bei Steely Dan, lieh seinen kraftvollen Ton aber auch Pop-Stars wie Chaka Kahn, Paul Simon, Eric Clapton, Carli Simon, Billy Joel und der J.Geils Band sowie Blues-Größen wie B.B. King oder John Mayall. Seine Mitarbeit auf Eddie Palmieris Album Sun Of Latin Music (1973) gilt als Meilenstein des Latin Jazz“ (Zitat aus dem Programm).

Film über Tiroler Siedler im peruanischen Regenwald

Tiroler, Rheinländer und Bayern siedeln seit 120 Jahren im peruanischen Amazonasgebiet – in dem von ihnen 1859 gegründeten Dorf Pozuzo. Erleben kann man die heutigen Ãœberbleibsel davon jetzt im Kino – allerdings vorerst nur in Berlin. Die Kulturabteilung der Botschaft von Peru lädt am 25.11.2006 um 16:00 Uhr in das Kino Babylon in Berlin Mitte. Gezeigt wird der Dokumentarfilm „120 Jahre Einsamkeit“ von Jorge Marroquin Winkelmann und Jörg Förster. Eine deutsche Produktion von 2006, allerdings nur fernsehtaugliche 40 Minuten lang. Der Eintritt ist frei – und nachher wird noch auf ein Glas Wein geladen.

Herr Winkelmanns Familie stammt selber von den deutschen Siedlern ab und gründete 1890 mit den Pozuzinos die zweite deutsche Siedlung, Oxapampa.

Aus dem Pressetext: „Im Jahr 1859 siedeln sich 305 Tiroler, Rheinländer und Bayern im peruanischen Regenwald an und gründen ein Dorf. Sie passen sich dem neuen Klima, Territorium und den ungewöhnlichen Lebensumständen an. Von dem Rest der Welt isoliert und vergessen, bewahren sie über einen Zeitraum von ca. 120 Jahren ihre aus Europa mitgebrachte Sprache, Religion, Architektur und Lebensweise. 1975 bringt die Anbindung an eine Straße dramatische Veränderungen: die Isolation ist aufgehoben, die behütete Identität bedroht. Wir erleben dieses Stück Tirol mitten im peruanischen Amazonasgebiet an einem Wendepunkt seiner Entwicklung und erfahren, warum die alten Gebräuche und Traditionen im Begriff sind zu verschwinden.“

Ãœbrigens wurde gestern, am 20.11.2006, in dem Dorf, wie auch im Rest von Peru, die Gemeinderatswahl durchgeführt. Der bisherige Ortschef, Carlos Gstir-Schaus (hübsch, diese peruanisch-tiroler Namen), soll die besten Chancen haben, den Posten wieder zu ergattern. Anläßlich der Wahl berichtet DerStandard.at über die Hintergründe der Tiroler Auswanderung. Erbrechtliche Gründe hätten für die Auswanderer eine wichtige Rolle gespielt: „Konnte der eigene Boden eine Familie nicht ernähren, so sei auch eine Heirat gesetzlich nicht erlaubt gewesen. Für einige verarmte Kleinbauern sei die Emigration ein Ausweg aus ihrer trostlosen Situation in der Heimat gewesen. Nach viermonatiger Schiffsreise und der Ankunft am Hafen Huacho nördlich von Lima seien die Tiroler unter großen Strapazen und Entbehrungen über die Anden marschiert. Im Frühsommer 1859, nach zwei Jahren härtester Prüfungen, habe die von Abwanderungen und Todesfällen auf 165 Personen dezimierte Gruppe am Rio Huancabamba die „Kolonie Pozuzo“ gegründet.“

Ich würde gerne hin gehen, wenn es nicht so weit weg von Düsseldorf wäre. Hoffentlich wird es bald im Fernsehen gesendet.

Nochmal die Fakten:

  • Dokumentarfilm „120 Jahre Einsamkeit“ von Jorge Marroquin Winkelmann und Jörg Förster
  • Samstag, 25.11.2006, 16:00 Uhr
  • Kino Babylon
  • Rosa-Luxemburg-Str. 30, 10178 Berlin-Mitte

Weiteres dazu:

Straßenkinder in Lima

Ronald
(Foto: Claudia Hasse und Ben Witte)

Terokal ist ein Klebstoff und dient nicht nur zum Leimen von Schuhen, sondern auch als Quelle von berauschenden oder zumindest benebelnden Gasen, die Straßenkinder in Peru schnüffeln, um ihre Drogenabhängigkeit zu bedienen und Aussichtslosigkeit und die extreme Armut zu vergessen, in der sie leben.

Ca. 50% der Peruaner leben in Armut, ca. 14% in absoluter Armut (Quelle). 44% aller Einwohner sind Kinder oder Jugendliche. Daraus folgt, dass ca. 1,5 Millionen Kinder und Jugendliche in Peru in absoluter Armut leben. Natürlich sind die nicht alle Straßenkinder, aber es verdeutlicht ein bisschen die Dimension der Not.

Julio
(Foto: Claudia Hasse und Ben Witte)

Zum Glück für zumindest manche dieser Kinder gibt es Organisationen und Einzelpersonen, die sich für sie einsetzen und versuchen, sie wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Ein Beispiel dafür ist das Instituto Mundo Libre (IML) in Lima, ein Projekt für Straßenkinder in Lima. Der Diplompsychologe Ben Witte und die Diplompolitologin Claudia Hasse waren dort bis vor wenigen Tagen vor Ort und stellen das Zentrum auf ihrer Webseite mundolibre.de (2006) (*1) vor:

„Das IML ist ein therapeutisches Zentrum für Straßenkinder in Lima, Peru. Es besteht aus zwei Häusern, eines für etwa 40 Jungen und ein weiteres für ca. 20 Mädchen. Alle Kinder haben in ihrer Vergangenheit Drogen konsumiert, vor allem Terokal (Klebstoff) und Marihuana. Sie lebten teils oder ständig auf der Straße und haben Armut, Gewalt oder Misshandlung in ihren Familien erlebt. Das Geld für die Drogen beschafften sie durch Arbeit auf der Straße, Betteln, Diebstähle oder Prostitution. Tausende Kinder leben in Lima auf der Straße. Dies ist auch der Ort, an dem Mitarbeiter des IML die ersten Kontakte knüpfen. Ein Straßenteam nimmt über einen längeren Zeitraum Kontakt zu den Kindern auf und schafft somit die erforderliche Vertrauensbasis für den Einstieg in das Rehabilitationsprogramm.

„Straßenkinder in Lima“ weiterlesen

Peruanisches Fest in Berlin am 14.10.2006

Von der Kulturabteilung der Botschaft der Republik Peru haben wir einen Hinweis auf ein Peruanisches Fest in Berlin bekommen. Am 14. Oktober 2006 haben engagierte Zeitgenossen mit wohltätigem Hintergrund ein Programm mit Musik, Gesang und Tanz zusammengestellt. Zu erwarten sind Salsa und peruanische Folklore. Im Programm sollen folgende Musiker und Tänzer sein:

Ab 23:00 Uhr legt dann DJ Alex Ninaja. Es soll bis in den frühen Morgen (ca 5:00 Uhr) getanzt werden.

Location: Columbia-Halle, Club Berlin (columbiaclub.de)
Adresse: Columbiadamm 9 – 11, U-6 Platz der Luftbrücke, Berlin
Datum: 14.10.2006
Beginn: 18 Uhr, Einlass 17 Uhr
Eintritt: 7 Euro

Das Ganze geht zu Gunsten eines Krankenhaus-Projekts in Peru, des Hospitals Diospi Suyana das gerade in der südperuanischen Andenstadt Curahuasi in 2600 m Höhe gebaut wird. Dazu ist auf der Webseite des Projektes folgendes zu lesen: „Curahuasi befindet sich in der Region Apurímac, die auch als das Armenhaus Perus bezeichnet wird. In diesem Gebiet leben 500.000 Menschen, mehrheitlich Quechua-Indianer, unter Bedingungen größter Armut. Auf 10.000 Menschen kommen gerade mal 2,8 Ärzte (BRD: 33), die zudem nur in den Städten praktizieren.“

Wenn ich jetzt noch wüsste, ob es leckeres peruanisches Essen gibt, …

Susana Baca singt am 27.05.2006 in Berlin

Susana Baca, die bekannte afro-peruanische Sängerin, gibt am 27. Mai 2006 ein Konzert in Berlin, in der Arena. Die Arena war mal ein Omnibusbahnhof und seinerzeit die größte freitragende Halle Europas. Heute ein Veranstaltungsort mit angeschlossener Strandbar und einem schwimmenden Schwimmbad. Am selben Ort hatten Rocio und ich das Glück, die letzte Show der Deutschlandtournee 2005 vom Musical „Lady Salsa“ zu sehen – inclusive Aftershow- und Abschieds-Party mit den großartigen Tänzerinnen und Tänzern der Show in der Strandbar nebendran (das war auf jeden Fall ein empfehlenswertes Ereignis).

Außerdem sind noch folgende Baca-Konzert in Deutschland geplant:

Update: Zum Einstimmen auf das Konzert hier noch ein Artikel über Baca:

Susana Baca, Konzert, Berlin, Peru, Lima

Peruanischer Superstar Eva Ayllón im November auf Deutschlandtournee

Der peruanische Superstar Eva Ayllón gibt vom 12. bis 23. November 2005 Konzerte in Deutschland. Hier die Stationen:

  • 12.11.05 Berlin, Fritzclub im Postbahnhof
  • 13.11.05 Hamburg, Fabrik
  • 14.11.05 Bonn, Harmonie
  • 15.11.05 München, Muffathalle (Amphère)
  • 22.11.05 Darmstadt, Centralstation
  • 23.11.05 Karlsruhe, Tollhaus

Diese Info kommt von musicas.de, was anscheinend die Agentur von Ayllón in Deutschland darstellt – das kann ich auf der Webseite von musicas.de nicht so genau erkennen. Hier ein Zitat aus der Werbung von Musica.de:

Eva Ayllón ist ein Superstar in Peru, die in ihrer bereits über ein viertel Jahrhundert andauernden Karriere mehr als 20 Hit Alben für sich verbuchen konnte. Eva ist die führende Exponentin der Peruanischen música criolla, einem Genre mit sowohl afrikanischen als auch spanischen Wurzeln. Nachdem sie dem amerikanischen Publikum auf David Byrne’s compilation „The soul of black Peru“ vorgestellt wurde machen Evas dynamischen Konzerte nun Schlagzeilen in den USA und in Europa. Evas Auftritte scheinen vor poetischer Energie schier zu bersten, es sind Explosionen, entstanden aus ihrer herausragenden Stimme und den glanzvollen Leistungen ihrer virtuosen peruanischen Mitmusiker.

Zwei Eintrittskarten für das Konzert in Bonn am 14.11.2005 – im Internet gebucht, per Kreditkarte bezahlt, per Einschreiben zugeschickt – kosten ca. 46 € (Angabe ohne Gewähr, aber so war es heute). Es gibt freie Platzwahl, also besser früh genug vor dem Beginn des Konzertes um 20:00 Uhr in der „Harmonie“ erscheinen.